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Waidhofen an der Ybbs, Gaflenz. Das Familienskigebiet Forsteralm an der Landesgrenze von Oberösterreich und Niederösterreich wird die in der Wintersaison 2022/2023 eingeläutete Neupositionierung konsequent fortsetzen. Das haben Gemeindevertreter aus dem Ybbstal und dem Ennstal bei einer Gesellschafterversammlung einstimmig beschlossen.

Der eingeschlagene Weg mit den drei Säulen Skifahren für Familien, Skitourengehen und Schneeschuhwandern soll auch in der nächsten Saison fortgesetzt werden. Herzstück bleibt dabei die Auwiese und der 1a-Schlepplift. Der Betrieb wird auch beim 1C- und dem Übungslift fortgesetzt. In diesem Bereich wird auch die Beschneiungsanlage erweitert. Die Sesselliftanlage wird aufgrund zu hoher Betriebskosten verkauft.

Dass das neue Konzept von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird, zeigt ein Blick auf die vergangene Wintersaison. 20.000 Tickets wurden verkauft, das Skigebiet war 67 Tage im Betrieb und es wurden laut Forsteralm-Geschäftsführer Andreas Hanger schwarze Zahlen geschrieben. „Wir waren eines der wenigen Skigebiete in Ostösterreich, das durchgängig geöffnet war“, so der Nationalratsabgeordnete. Das gute Echo sei insbesondere auf die Leistung der Forsteralm-Mitarbeiter rund um den neuen Betriebsleiter und Grundstücksbesitzer Herbert Forster zurückzuführen.

Die Auwiese kann dank der im Rahmen der Crowdfunding-Aktion 2017 ausgebauten Beschneiungsanlage sehr gut beschneit werden. „Es haben drei kalte Tage im Dezember ausgereicht, um auf der Auwiese eine 50 Zentimeter dicke Kunstschnee-Schicht aufzubringen. Mit Naturschnee allein wären wir nur auf 12 statt auf 67 Betriebstage gekommen“, rechnet Betriebsleiter Herbert Forster vor. Damit wäre auch der Sessellift, der aus Kosten- und Personalgründen schon in der abgelaufenen Saison nicht in Betrieb genommen wurde, ebenfalls an nur zwölf Tagen gelaufen.

Deshalb haben sich die Gemeindevertreter bei der Gesellschafterversammlung der „Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH“ auch für den nächsten logischen Schritt entschieden: Der Sessellift soll abgebaut und veräußert werden, begleitet von einer Rekultivierung der betroffenen Flächen. Damit können auch die Verbindlichkeiten in der „Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH“ beglichen werden. Die Gesellschaft könne damit ohne Finanzschulden in die Zukunft gehen, so die beiden Nationalratsabgeordneten Johann Singer (OÖ) und Andreas Hanger (NÖ).

„Wir können mit diesem Schritt die Forsteralm als Naherholungsgebiet erhalten und sicherstellen, dass unsere Kinder hier auch in Zukunft das Skifahren lernen können. Das war stets unser Ziel und das haben wir dank der lokalen Wirtschaft, der vielen Crowdfunding-Unterstützer und der Gemeinden erreicht. Bedanken möchten wir uns vonseiten der Region auch beim Land Oberösterreich, das uns auf diesem nicht immer einfachen Weg stets geholfen hat“, sagt Standortbürgermeister Andreas Kaltenbrunner aus Gaflenz. „Für die Sommernutzung streben wir weiterhin eine sanfte touristische Erschließung an“, ergänzt der Waidhofner Bürgermeister Werner Krammer.
Das Familienskigebiet Forsteralm (Gaflenz, Waidhofen an der Ybbs) war im Sommer 2016 kurz vor dem Aus gestanden. In einem länderübergreifenden Kraftakt sicherten Gemeinden im Ybbstal und Ennstal die Infrastruktur. Mithilfe einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne und der breiten Unterstützung der Länder Oberösterreich und Niederösterreich gelang der Neustart. Eigentümer der Liftanlagen und der Beschneiungsanlage ist die interkommunale Gesellschaft „Ennstal-Ybbstal Infrastruktur GmbH“, die von den Gemeinden im Ybbstal und Ennstal getragen wird. Die „Forsteralm Betriebs GmbH“ ist für den operativen Liftbetrieb zuständig.

Vor der Wintersaison 2022/2023 war das Betriebskonzept stark überarbeitet worden: Das interkommunal geführte Skigebiet setzt seither auf die drei Schwerpunkte Skifahren für Familien, Skitouren und Schneeschuhwandern. Die Kartenpreise wurden deutlich reduziert. Mit Partnern aus der Wirtschaft wurden neue Angebote wie Feierabend-Skifahren oder attraktive Leihmöglichkeiten umgesetzt.

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