Start Niederösterreich 12. Februar ist Equal Pay Day in Niederösterreich

12. Februar ist Equal Pay Day in Niederösterreich

Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister Foto: © NLK Burchhart

Der 12. Februar ist in Niederösterreich heuer „Equal Pay Day“. Das bedeutet, dass Frauen in Niederösterreich statistisch gesehen bis zu diesem Tag im Jahr gratis gearbeitet haben. Der Pay Gap beruht auf dem Einkommensbericht der Statistik Austria. Die Basis für die Berechnung des Equal Pay Day ist das Bruttojahreseinkommen von vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern. „Dieser Aktionstag soll jährlich auf die ungleiche Entlohnung zwischen den Geschlechtern hinweisen und markiert jenen Tag, bis zu welchem Frauen, statistisch gesehen, gratis arbeiten. Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap in Niederösterreich auf 11,7 Prozent. Umgerechnet sind das 43 Kalendertage, an denen Frauen unbezahlt arbeiten oder anders ausgedrückt, jedes achte Jahr. Damit liegt Niederösterreich im Bundesvergleich bei gerechtem Einkommen an zweiter Stelle hinter Wien”, erklärt dazu Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Im Jahr 2021 betrug das Gender Pay Gap in Niederösterreich noch 14 Prozent bzw. 51 Kalendertage. Die Daten, die zur Berechnung des „Equal Pay Day“ herangezogen werden beziehen sich auf die ganzjährig Vollbeschäftigten ohne Lehrlinge. Der Equal Pay Day für ganz Österreich fällt dieses Jahr auf den 13. Februar. Damit sind Niederösterreich und Wien die einzigen beiden Bundesländer, die über dem Österreich-Schnitt liegen.

In den vergangenen Jahren habe sich zwar schon einiges getan, die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern seien aber immer noch groß, erklärt die Landesrätin. „Grund dafür ist nicht zuletzt auch die unterschiedliche Berufswahl. Technische oder handwerkliche Berufe werden immer noch vorwiegend von Männern ausgeübt und sind deutlich höher bezahlt als frauendominierte Berufsfelder wie Einzelhandel, Frisörin oder Bürokauffrau“, so Teschl-Hofmeister. Das Land Niederösterreich setzt daher seit vielen Jahren gezielt Initiativen, um junge Mädchen an Pflichtschulen an technische Berufe heranzuführen und ihnen die verschiedenen Ausbildungswege aufzuzeigen. Rund 200 verschiedene Lehrberufe können in Niederösterreich aktuell gewählt werden. „Mit Initiativen wie dem ‚Girls Day‘, ‚HTL4girls‘ und ‚TechDatings‘ möchten wir jungen Mädchen zeigen, dass es sich auf lange Sicht lohnt, auch technische oder handwerkliche Berufsfelder in Betracht zu ziehen. Viele Mädchen entdecken unbekannte Talente und Interessen in diesen Bereichen und erkennen, dass sich diese Berufswahl auch oft schon in der Lehrzeit durch einen deutlichen Unterschied in der Bezahlung bemerkbar macht“, erklärt die Frauen-Landesrätin weiter. Der Einkommensunterschied ist unter anderem auch darauf zurückzuführen ist, dass Frauen aufgrund von Betreuungspflichten häufiger die Erwerbstätigkeit unterbrechen, sei es zur Kindererziehung oder auch zur Pflege von Angehörigen.

„Mit der blau-gelben Betreuungsoffensive und dem Ausbau der Kinderbetreuungsangebote

Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister Foto: © NLK Burchhart

setzt das Land Niederösterreich eine sinnvolle und effektive Maßnahme, um vor allem Frauen die Möglichkeit zu geben, frei zu entscheiden, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang sie ins Berufsleben zurückkehren möchten“, so Teschl-Hofmeister. Seit September 2024 – also nach nur rund 20 Monaten nach dem Landtagsbeschluss – sind in ganz Niederösterreich bereits 281 Gruppen für die Kinderbetreuung – 249 neue Kindergartengruppen und 32 Tagesbetreuungseinrichtungsgruppen – in Betrieb gegangen. Insgesamt haben somit mit September 2024 bereits 93% der NÖ-Gemeinden die Möglichkeit geschaffen, dass die ersten Zweijährigen Plätze in einem Kindergarten oder in einer Tagesbetreuungseinrichtung haben, obwohl die NÖ Kinderbildungs- und -betreuungsoffensive BIS Ende 2027 läuft.

Ein sehr weitsichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung ist das Pensionssplitting, bei dem jener Elternteil, der erwerbstätig ist, einen Teil seines Pensionsanspruchs dem Elternteil zukommen lassen kann, der die Kinderbetreuung übernommen hat. Denn nicht selten widmen Mütter den Großteil ihrer Zeit der Betreuung von Familienmitgliedern und erleben dann, kurz vor Pensionsantritt, eine negative Überraschung am Pensionsbescheid. Dies kann zeitgerecht mit dem Pensionssplitting ausgeglichen werden.

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