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16 Tage gegen Gewalt an Frauen – Mödling setzt Zeichen und unterstützt finanziell

Roswitha Zieger und Silvia Drechsler mit der Fahne „Frei Leben ohne Gewalt“, die beim Stadtamt gehisst wurde. Foto: © Christian Boeger

Das Thema “Gewalt an Frauen und Mädchen” ist kein Tabuthema in Mödling. Schon seit Jahren gibt es Initiativen, um betroffene Frauen zu unterstützen bzw. auf das Thema aufmerksam zu machen. Seit 2005 organisiert die Vorsitzende des Frauenbeirats Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler Veranstaltungen und Aktionismus im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen”. Es handelt sich um eine internationale Kampagne, die jedes Jahr von 25. November bis 10. Dezember stattfindet.

Auf der ganzen Welt nützen Fraueninitiativen diesen Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) mit dem Hissen der Fahne „Frei leben ohne Gewalt“ oder mit „orange the world“ zu sensibilisieren. Jede und jeder hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben.

Roswitha Zieger und Silvia Drechsler mit der Fahne „Frei Leben ohne Gewalt“, die beim Stadtamt gehisst wurde. Foto: © Christian Boeger

Dass dies leider keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die Zahlen: Österreich verzeichnet eine Serie von bereits 29 Femiziden und 51 Mordversuchen an Frauen seit Jahresanfang. Kein Tag vergeht, ohne dass einer Frau in Österreich Gewalt angetan wird. Gewalt, die verhindert werden muss. Krisenzeiten und Isolation erhöhen die Gefahr. Im Jahr 2020 wurden den Gewaltschutzzentren 11.495 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei gemeldet. Frauen- und Gewaltschutzorganisationen schlagen seit Monaten Alarm. In Österreich fehlen 228 Mio. Euro und 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Gewaltschutz. Denn lange Wartezeiten sind lebensgefährlich.

Und gerade in der Vorweihnachtszeit ist es wichtig die Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken. Die besinnliche Zeit klingt gemütlich – für viele Frauen ist die Vorweihnachtszeit allerdings gefährlich: Genau dann erreicht nämlich häusliche Gewalt ihren Höhepunkt und die Corona-Krise verschärft die Situation. Allein vergangene Woche ermordeten vier Männer vier Frauen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: Jede 5. Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen – und die Dunkelziffer ist noch viel höher.

Selbst, wenn es coronabedingt keine Veranstaltungen geben kann, wird Mödling im Gewaltschutz sichtbar aktiv! Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler und Stadträtin Roswitha Zieger hissen gemeinsam die Fahne „Frei Leben ohne Gewalt“ am Stadtamt. Auch die Pestsäule am Freiheitsplatz wurde gemeinsam mit den Mödlinger Soroptimistinnen wieder in oranges Licht getaucht. Außerdem wurden 500 Euro an die Frauenberatungsstelle Kassandra überwiesen. „Dies soll ein bisschen helfen den erhöhten Bedarf an Betreuung in der Weihnachtszeit zu decken“, erklärt Vizebürgermeisterin Silvia Drechsler.

Mödlings Sozialstadträtin Roswitha Zieger: „Die 16 Tage gegen Gewalt umfassen den Zeitraum zwischen dem 25. November, dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden, und dem 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. Gewalt an Frauen ist alltäglich – körperlich, psychisch, finanziell, strukturell und institutionell. Wir setzen uns in der Stadtgemeinde Mödling dafür ein, dass Frauen die Unterstützung bekommen, die sie in dieser Situation brauchen. Gewalt in jeder Form ist inakzeptabel und darf niemals hingenommen werden!“

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