Start Niederösterreich „Alarmstufe Rot“ in Niederösterreichs Lebensmittelgewerbe

„Alarmstufe Rot“ in Niederösterreichs Lebensmittelgewerbe

Foto: © Igor Ovsyannykov/Pixabay

Betriebe mit Verzehnfachung ihrer Stromkosten konfrontiert – Lebensmittelversorger am Limit – Wirtschaftskammer Niederösterreich fordert dringend Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen

In Niederösterreichs Lebensmittelgewerbe herrscht „Alarmstufe Rot“. Der Grund: die immens gestiegenen Kosten! „Praktisch täglich melden sich bei uns Betriebe wie Bäcker oder Fleischer, die Alarm rufen, weil sie angesichts der gestiegenen Energiekosten nur mehr bis Jahresende durchhalten“, warnen Wolfgang Ecker, der Präsident der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) und der NÖ Landesinnungsmeister der Lebensmittelgewerbe, Johann Ehrenberger. „Die Betriebe brauchen dringend Unterstützung. Wir drohen sonst zahlreiche Versorger mit Lebensmitteln zu verlieren.“

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Drohende Betriebsschließungen, um Insolvenz zu vermeiden

Gerade kleine und mittlere Betriebe sind von den aktuellen Entwicklungen oft besonders und gleich mehrfach betroffen, wie Ehrenberger anhand eines Bäckereibetriebs erläutert. „Durch die Kühlanlagen und die Backöfen schlagen die horrend gestiegenen Energiekosten gleich doppelt durch, die Preise für Mehl sind um 40 bis 50 Prozent gestiegen und das Liefern von Brot und Gebäck an regionale Händler geht sich durch die gestiegenen Treibstoffkosten nicht mehr aus. Da zahlt der Bäcker bei jedem Stück Brot drauf.“ Betriebe sind mittlerweile zum Teil mit einer Verzehnfachung ihrer Stromkosten konfrontiert. „Das geht sich nicht aus. Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer überlegen, ihren Betrieb jetzt geordnet zu schließen, um so eine sonst drohende Insolvenz zu vermeiden.“

Kostensteigerungen nicht mit höheren Preisen abdeckbar – Inflation nicht noch weiter anheizen

Für Ecker ist in dieser Situation ganz klar die Bundespolitik gefordert. „Wir brauchen Lösungen für unseren Mittelstand – und zwar dringend und rasch. Wenn unser Mittelstand ans Limit kommt, kommt unsere Lebensqualität in den Regionen ebenso ans Limit wie der gesamte Wirtschaftsstandort.“ Schließlich sei es für die Betriebe nicht möglich, ihre immer höheren Belastungen einfach durch Preissteigerungen auszugleichen und weiterzugeben. „Denn das können sich die Kundinnen und Kunden nicht leisten und würde die Inflation noch weiter anheizen. Diese Spirale nach unten muss unbedingt verhindert werden.“

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