Start Lifestyle Kunst & Kultur „Der Schokoladensoldat“ mit dem „Operetten-Frosch“ des Bayerischen Rundfunks ausgezeichnet

„Der Schokoladensoldat“ mit dem „Operetten-Frosch“ des Bayerischen Rundfunks ausgezeichnet

Lena Stöckelle (Nadina Popoff), Georg Kusztrich (Kasimir Popoff), Lukas Johan (Alexius Spiridoff), Christa Ratzenböck (Aurelia Popoff), Jasmin Bilek (Mascha) Foto: © Herbsttage Blindenmarkt/Lukas Beck

Hohe Auszeichnung für die diesjährigen Herbsttage Blindenmarkt: BR-KLASSIK hat ihren ersten „Operetten-Frosch“ für die Spielzeit 2025/26 vergeben, und der ging an die Erfolgsproduktion „Der Schokoladensoldat“ in der Regie von Marcus Ganser.

Oscar Straus‘ Operette „Der Schokoladensoldat“ nach einer Vorlage von George Bernhard Shaw war bislang wohl nur eingefleischten Operettenliebhaber hierzulande bekannt. Es gehörte also schon ein gewisser Mut dazu, gerade diese Operette bei den diesjährigen Herbsttagen Blindenmarkt herauszubringen. Intendant Michael Garschall hatte diesen Mut, und der Erfolgt gibt ihm recht: Die ersten Aufführungen (Premiere war am 3. Oktober 2025) waren restlos ausverkauft, und mit dem von BR-KLASSIK vergebenen „Operetten-Frosch“ konnte er auch gleich eine erste hohe Auszeichnung einfahren. „Das Team vom BR-KLASSIK-Operetten-Boulevard ist begeistert und gratuliert den Herbsttagen Blindenmarkt zu großem Operettenmut“, heißt es denn auch in der Laudatio für den Preis.

Besonders imponiert haben dürfte BR-KLASSIK vor allem die Inszenierung von Marcus Ganser, der die Operette als Comic erzählt wissen wollte. Gleich am Anfang beispielsweise wird dem Publikum eine gezeichnete Maschine auf einer riesigen LED-Wand als Bühnenhintergrund präsentiert. Sie produziert – ebenfalls gezeichnete – Soldaten am Fließband, die dann über eine Rutsche dreidimensional auf der Bühne landen – „ein wirkungsvoller optischer Effekt, der auf die Comic-Ästhetik der Aufführung einstimmt“, wie es BR-KLASSIK formulierte. Und es sei „überzeugend, wie Regisseur Marcus Ganser sein Konzept, die Operette als Comic zu erzählen, durchzieht und dabei trotzdem den inhaltlichen Aspekt dieses Anti-Kriegs-Stücks nicht vernachlässigt“.

Ganser selbst hat die Comics gezeichnet. Diese Doppelbegabung führe dazu, dass Bühnenbild und Darsteller „auf absolut hinreißende Art mit ihrer Zwei – bzw. Dreidimensionalität spielen“, zeigt sich BR-KLASSIK begeistert über die Art der Umsetzung.

Angetan war das Team vom BR-KLASSIK-Operetten-Boulevard zudem von der kabarettistischen Note durch die überzeichneten Kostüme von Anna Sophie Lienbacher, die „groteske Choreographie“ von Lisa-Marie Rettenbacher sowie das Dirigat von Thomas Böttcher, „der mit leichter Hand durch die kammermusikalische Partitur von Oscar Straus führt. Und auch die Darsteller spielten mit – „als Comicfiguren in einer immer turbulenten Inszenierung, immer am Rand zur Karikatur, aber trotzdem emotional ernst genommen“.

Lena Stöckelle (Nadina Popoff), Georg Kusztrich (Kasimir Popoff), Lukas Johan (Alexius Spiridoff), Christa Ratzenböck (Aurelia Popoff), Jasmin Bilek (Mascha) Foto: © Herbsttage Blindenmarkt/Lukas Beck

„Wir sind in der ‚Königsklasse‘ gelandet“
Für Intendant Michael Garschall ist diese Auszeichnung etwas ganz Besonderes, spielen doch die Herbsttage Blindenmarkt damit in der „Königsklasse“ mit: „Eine Reihe der renommiertesten Bühnen Europas habe den ‚Operetten-Frosch‘ des Bayerischen Rundfunks schon erhalten, so zum Beispiel das Gärtnerplatztheater München oder auch das Theater an der Wien. Das wir uns nun mit der diesjährigen Produktion des „Schokoladensoldaten“ in diese Elite einreihen dürfen, ist wunderbar und eine Auszeichnung für das gesamte Team, deren Einsatz und Professionalität den Erfolg erst möglich gemacht haben“, so Garschall.

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