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Digitalisierung im Blick: Handelstag zeigt erfolgreiche Wege und digitale Lösungen für NÖ Betriebe auf

Rainer Neuwirth von der FH Wr. Neustadt (Campus Wieselburg), WKNÖ-Vizepräsident Thomas Schaden, Spartenobmann-Stv. Christof Kastner, WKNÖ-Vizepräsidentin Nina Stift, Bundesspartenobmann Handel Rainer Trefelik, WKNÖ-Spartenobmann Handel Franz Kirnbauer und Spartengeschäftsführer Karl Ungersbäck Fotocredit: Josef Bollwein

Unterschiedliche Wege zum Konsumenten – Online und offline verschmelzen immer mehr zu einem kompetenten Angebot – E-Commerce-Service der WKNÖ unterstützt Betriebe – Braucht EU-weite Lösung gegen unfaire Wettbewerbsbedingungen

67 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher shoppen online: Vor allem Mode (43 Prozent), gefolgt von Büchern/Zeitungen (19 Prozent) und Computern/Mobil – ebenso mit 19 Prozent. Bei Lebensmitteln hingegen sind es lediglich 9 Prozent. Die Grenzen zwischen online und offline verschwinden, Mulit-Channel gewinnt an Bedeutung. „Viele unserer Handelsbetriebe sind bereits sehr firm und erfolgreich in Sachen E-Commerce. Anderseits ist gerade im Onlinebereich der Wettbewerbsdruck enorm, es gibt permanent neue Entwicklungen und Standards. War etwa in den Anfängen des Onlinehandels noch der Aufbau eines Webshops die Herausforderung, so geht es heute primär um das Thema Optimierung von Webshops. Welchen Inhalt biete ich an, wie nutze ich Daten, etc. Und genau darum ging es uns beim Handelstag 2023: Die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung im Handel, den aktuellen Stand und erfolgreiche Wege aufzuzeigen“, erklärt Franz Kirnbauer, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ. Und auch WKNÖ-Vizepräsidentin Nina Stift betonte: „Digitalisierung bietet so viele Möglichkeiten, dass auch primär stationäre Händler dafür offen sein sollten.“

Spartenobmann-Stv. Christof Kastner, WKNÖ-Vizepräsidentin Nina Stift, WKNÖ-Spartenobmann Handel Franz Kirnbauer und WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer

Braucht eine europäische Lösung
Kirnbauer und Stift fordern einmal mehr eine EU-weite Lösung im Hinblick auf unfaire Wettbewerbssituationen: „Dass große Player im Digitalbereich deutlich weniger mit Ertragssteuern belastet sind, haben wir oft aufgezeigt. Dass Kommunalsteuer und Dienstgeberbeiträge nur die regionalen (Online)-Händler zahlen, ist bekannt. Hier braucht es rasches Handeln. Wir werden nicht müde, gemeinsam mit der Bundessparte, eine europäische Lösung voranzutreiben“, erklären die beiden.

Ein breites Angebot für die niederösterreichische Unternehmen
Das E-Commerce-Service der WKNÖ unterstützt Betriebe bei allen Fragen rund um den Online-Auftritt. Das Angebot umfasst rechtliche Themen (Datenschutz, Impressum, Urheberrecht, etc.), Themen rund um die Erstellung eines Webshops, zum Onlinevertrieb über Plattformen, E-Commerce-Recht, Online-Marketing (Social Media, SEO, etc.), Digitalisierungsberatungen, Fördermöglichkeiten im Digitalisierungsbereich, Webinare, Workshops und Weiterbildungen im E-Business.

Handelstag mit fünf Themenblöcken und Experten: Die Kernpunkte
• Plattformen: Mit Plattformen lässt sich ein breites Publikum ansprechen – auch als Ergänzung zum eigenen Onlineshop. Während Amazon den Vertrieb für Händler in aller Welt mit einem umfassenden Logistikservice unterstützt, ist Shöpping auf den österreichischen Markt spezialisiert und hilft mit der Lieferung über die Österreichische Post vor allem kleinen Händlern beim Einstieg in den E-Commerce. Die Experten waren: Philipp Stählin, Senior Category Leader Amazon Marketplace und Robert Hadzetovic, Geschäftsführer Shöpping.
• Content & Data: Mario Lengauer, Geschäftsführer der E-Commerce-Agentur MSTAGE betonte, dass Daten wesentlicher Vorteil und Grundlage des Erfolges im Onlinehandel seien. Ausschlaggebend sei, dass Entscheidungen aufgrund von Daten getroffen werden. Tim Rymarczyk von Shopware sprach über die Positionierung als Grundlage des Webshops, darüber, dass Inhalt vor Funktionalität kommt und wie sich die Conversation-Rate steigern lässt.
Versandmanagement und Paketlogistik: Rainer Schwarz, Geschäftsführer von DPD Austria, präsentierte eine E-Shopper-Studie, wonach regelmäßige E-Shopper pro Monat 5,9 Pakete erhalten. Der Hauptgrund für den Online-Einkauf ist für 60 Prozent der Befragten die Zeitersparnis. DPD hat das größte Depot-Netzwerk in Österreich und ist damit idealer Partner für Handelsunternehmen. Georg Weiß, Geschäftsführer des D2C-Fulfillment-Unternehmen Logsta (mehr als 400 Mitarbeiter an neun Standorten weltweit), präsentierte die Leistungen des Unternehmens für Händler: automatisierte Lagerung, Verpackung, Versand und Retouren.
Laden 2.0 – digital meets stationär: Bernd Albl, Geschäftsführer der Umdasch Digital Retail präsentierte Angebote zur Digitalisierung im Shop: Digital Signage und Entwicklung in Richtung Green Signage, Smart Targeting (Besucherzählung), Nachhaltigkeit – Herausforderung Ladenbau der Zukunft sowie Retail Media (Screen im Schaufenster). Joel Hornstra von Hervis sprach über die Verschränkung Geschäft mit Onlineshop, die Unterstützung der Mitarbeiter mit Daten aus der Warenwirtschaft (vorhandene Größen, Bestand) sowie die technische Unterstützung, etwa mittels Fußscanner.
Sichtbarkeit durch Social Media: Agnes Jaglarz, Geschäftsführerin von marketing circus, präsentierte Social Media-Trends und wie man es schafft, gesehen zu werden. Ihre Top-Tipps: Social Media Strategie überlegen, Beständigkeit und Authentizität, Redaktionsplan erstellen, Reels und Videos sowie ein Mediabudget einplanen. Sebastian Prohaska, Geschäftsführer der international tätigen Online-Marketing-Agentur ithelps-digital mit Fokus auf SEO (Suchmaschinenoptimierung) und Google Ads, führte den langfristigen Nutzen und Erfolg von Google Ads aus. Damit erreiche man schnelle Ergebnisse und könne rasch skalieren und testen.

Darüber hinaus gab es zwei Diskussionsrunden zu den Themen „Start in den E-Commerce“ sowie „Von Multichannel über Omnichannel zum No-Line-Commerce.”

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