Start Thema Bauen & Wohnen EnergieRegion St. Pölten rüstet mit Photovoltaik-Freifläche nach

EnergieRegion St. Pölten rüstet mit Photovoltaik-Freifläche nach

Beim Spatenstich für die neue PV-Anlage in Wagram waren mit dabei: Thomas Bertl (KWI – örtliche Bauaufsicht), Stefan Görtz (PKE Gebäudetechnik – Generalunternehmer), Maximilian Fuchs (KWI), Bürgermeister Matthias Stadler, Sabina Aksakalli, Franz Gruber, Projektleiterin Carina Wenda von der Klimakoordinationsstelle des Rathauses und Gerhard Eder (KWI). Foto: © Thomas Kainz

An der S33 wird derzeit eine neue Photovoltaik-Anlage samt Speicher gebaut. Die erneuerbare Energie kommt den St. Pöltner:innen zugute, Ökologie wird bei diesem Projekt besonders berücksichtigt.

Mit einem wahren Sonnen-Kraftwerk geht die EnergieRegion St. Pölten einen weiteren Schritt in die Energiezukunft der Pionierstadt St. Pölten. Diese bedeutet einen starken Ausbau der erneuerbaren Energie für die St. Pöltner:innen. Mit einer 670 Kilowatt-Peak Anlage in Ost-West-Ausrichtung und einem 1-Megawatt-Batteriespeicher geht der Ausbau der EnergieRegion stetig voran. „Durch die neue Anlage können wir den Mitgliedern der Energiegemeinschaften und der Genossenschaft noch mehr bieten. Der kontinuierliche Ausbau führt zu einer weiteren Stärkung der EnergieRegion St. Pölten“, ist der Leiter der Klimakoordinationsstelle St. Pölten, Franz Gruber überzeugt. Ein besonderes Feature des Projekts ist der zusätzliche Speicher. „Dadurch erhöhen wir die Kapazität in den Abendstunden und können so auch beispielsweise Strom für die Straßenbeleuchtung zur Verfügung stellen“, so Gruber.

Für das Power-Projekt erfolgte nun der Spatenstich vor den Windrädern in Wagram. Mit dabei war auch Bürgermeister Matthias Stadler, der sich ebenfalls über die Umsetzung dieses wegweisenden Projektes freut: „Die EnergieRegion St. Pölten wächst und gedeiht. Mit erneuerbarer Energie bleibt die Wertschöpfung in der Region und wir sorgen damit gleichzeitig für eine günstigere, umweltfreundlichere und konstantere Energieversorgung.“

Beim Spatenstich für die neue PV-Anlage in Wagram waren mit dabei: Thomas Bertl (KWI – örtliche Bauaufsicht), Stefan Görtz (PKE Gebäudetechnik – Generalunternehmer), Maximilian Fuchs (KWI), Bürgermeister Matthias Stadler, Sabina Aksakalli, Franz Gruber, Projektleiterin Carina Wenda von der Klimakoordinationsstelle des Rathauses und Gerhard Eder (KWI). Foto: © Thomas Kainz

Besonderes Augenmerk liegt auf ökologische Umsetzung
Für die Umsetzung wurde lange nach einer geeigneten Fläche gesucht. Fündig wurde man in Wagram, in unmittelbarer Nähe zu der Autobahn-Raststation sowie Auf- und Abfahrt St. Pölten Ost. „Das Gebiet ist infrastrukturell vorbelastet und als öffentliche Verkehrsfläche gewidmet, da sie eine Erweiterungsfläche für die Raststation St. Pölten Ost gewesen wäre. In Abstimmung mit der ASFINAG wurde geklärt, dass eine Erweiterung in dem Ausmaß nicht notwendig ist“, erklärt Projektleiterin Carina Wenda von der Klimakoordinationsstelle des Rathauses. Das Niederösterreichische Raumordnungsgesetz lässt die Nutzung von Verkehrsflächen für die Produktion von erneuerbaren Energien zu. „Anstelle der Schaffung neuer Flächen für den motorisierten Verkehr kann somit das Grundstück für einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende genutzt werden“, so Wenda. Die PV-Module werden in den Untergrund gerammt, wodurch kein Betonfundament erforderlich ist. Zudem bleibt beim Bauprojekt die vorhandene Böschung erhalten und wird zusätzlich noch rund um die neue PV-Fläche ökologisch aufgewertet. An den Grundstücksgrenzen der östlichen, westlichen und südlichen Seite wird jeweils eine zweireihige Hecke nach Biodiversitätsrichtlinien errichtet. Nördlich vom Fundament der Batteriemodule wird innerhalb vom Grundstück ebenfalls eine zweireihige Hecke gepflanzt. Gelbe Kornelkirsche, Weißdorn, Sanddorn, Liguster, Heckenkirsche, Schlehdorn, Hundsrose, Wolliger Schneeball und Gemeiner Schneeball sorgen für ökologische Vielfalt. Zudem wird die Zufahrtsstraße versickerungsfähig ausgestaltet. Auch die Einfriedung wird gerammt, dadurch sind keine Punktfundamente notwendig. Dafür berücksichtigt diese, dass Niederwild und Kleinsäuger die Fläche weiterhin nutzen und durchwandern können. Rehe werden hingegen abgehalten, damit sie nicht innen eingesperrt sind. Nur für den Speicher ist ein Fundament erforderlich.

Daten und Fakten
Anstelle der ursprünglich geplanten Südausrichtung wird eine Ost-West-Ausrichtung der Anlage umgesetzt. Dies ermöglicht eine Erhöhung der Anlagenleistung von ursprünglich 500 kWp auf 670 kWp. Dementsprechend erhöht sich die Anzahl der zu verbauenden Module von 850 auf 1.032. Auch die geplante Batteriespeicherlösung wurde optimiert: Anstelle eines Container-Systems kommen nun kompakte, eigenständige Batteriemodule zum Einsatz, für die keine zusätzliche Einhausung erforderlich ist.
Auf dem Grundstück ist die Widmung öffentliche Verkehrsfläche – Gemeinde rechtskräftig. Gem. NÖ Raumordnungsgesetz 2014 § 19, Abs 3 i.d.g.F. dürfen auf Verkehrsflächen Anlagen für die alternative Energiegewinnung (z.B. Photovoltaikanlagen) errichtet werden.

• Baubeginn/Baustelleneinrichtung: ab 6. Oktober 2025
• Fertigstellung der Bauarbeiten: Mitte/Ende November 2025
• Probebetrieb und Übergabe: Mitte/Ende Dezember 2025
• Gesamtkosten, inklusive Planung und Umsetzung: 978.780 Euro, finanziert über Mittel des Kommunalen Investitions-Programmes zu 50 Prozent.
• Um weitere Förderungen wird derzeit noch angesucht
• Auftragnehmer: PKE Gebäudetechnik (Generalunternehmer), KWI (Örtliche Bauaufsicht)

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