Der ländliche Raum mit seinen vielfältigen Funktionen liegt – durch die Coronakrise verstärkt – wieder voll im Trend. Damit steigen auch Konflikte, da unterschiedliche Interessen und Nutzungen aufeinandertreffen. Mit ihrem neuen Projekt laden die Bäuerinnen NÖ alle Zielgruppen ein, sich gemeinsam um das Land mit seinen vielen Funktionen zu kümmern. Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen und Hilfestellung für ein rücksichtsvolles Verhalten aller in der Natur zu geben. Die ersten Stationen mit dem vielversprechenden Namen „LANDe Platzl“ werden demnächst eröffnet.
NÖ Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger erläutert die Zielsetzung des Projekts: „Wir Bäuerinnen wollen an möglichst vielen hochfrequentierten Punkten am Land sogenannte ‚LANDe Platzl‘ aufbauen und betreuen. Dort finden alle Anrainer, Wanderer und Gäste wertvolle Hinweise zum rücksichtsvollen Verhalten in der Natur und Motivierendes zum neuen Bewegungstrend ‚Plogging‘. Plogging bedeutet, dass während des Spazierens, Wanderns oder Laufens gleichzeitig Müll aufgesammelt und umweltgerecht entsorgt wird. In den nächsten Monaten werden wir auch gemeinsam mit unseren Projektpartnern Landwirtschaftskammer NÖ, die NÖ Umweltverbände und Hagelversicherung entsprechende thematische Aktivtage entwickeln und ab Herbst Schritt für Schritt umsetzen.“
Interessens- und Nutzungskonflikte managen
Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager erklärt: „Die Interessens- und Nutzungskonflikte am Land werden tendenziell größer. Die Ressource Land ist die wichtigste Voraussetzung für die Land- und Forstwirtschaft und regionale Versorgungssicherheit, ist aber auch als Naturraum zur Freizeitnutzung, als Wohnort und als Sehnsuchtsort für Menschen aus den Städten immer mehr nachgefragt. Als Landwirtschaftskammer wollen wir gemeinsam mit den Bäuerinnen und den Partnern auf Landes- und Gemeindeebene diese Konflikte aktiv und präventiv bearbeiten. Darum wollen wir Zusammenhänge begreifbar machen und aufzeigen, wie sich jeder und jede Einzelne im Interesse unserer Ressource Land einbringen kann.“ Auch Anton Kasser, Präsident des Vereins die NÖ Umweltverbände, und Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, bringen sich in das Projekt als Partner ein. Weinberger begründet sein Engagement zur Zusammenarbeit folgendermaßen: „Der Klimaschutz, die Bedeutung heimischer Lebensmittel und die dringende Reduktion des Bodenverbrauchs sind mir zentrale Anliegen. Ohne unsere Lebensgrundlage Boden gibt es keine Versorgung mit regionalen Lebensmitteln. Daher gilt es den Boden zu schützen und Bewusstsein für die Notwendigkeit des Erhalts unserer Lebensgrundlage zu schaffen. Das Projekt der Bäuerinnen NÖ zielt in die gleiche Richtung. Daher unterstützen wir hier gerne als Partner.“ Für Kasser steht ein Aufmerksammachen gegen die Vermüllung der Landschaft im Vordergrund. „Den NÖ Umweltverbänden ist die richtige und sachgerechte Entsorgung von Abfällen seit jeher ein Grundanliegen. Wesentlich damit verbunden ist es, die Verschmutzung und Vermüllung der Landschaft und damit die Beeinträchtigung unser aller Lebensgrundlagen zu verringern. Daher werden sich die Umweltverbände auch ganz massiv mit ihrem Wissen und ihren Möglichkeiten vor Ort bei den LANDe Platzl einbringen.“
Informationen zu den LANDe Platzl
Die monatelange Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie hat die Planungsarbeiten der Bäuerinnen sehr erschwert. Bisher sind konkret zehn LANDe Platzl geplant. „Bis Ende des Jahres
möchten wir rund 50 LANDe Platzl mit den Bäuerinnen-Vereinen in ganz Niederösterreich entwickeln“, wagt Neumann-Hartberger einen Ausblick. „Unser Dank gilt allen unseren Vereinsfunktionärinnen, unseren Projektpartnern sowie den langjährigen Kooperationspartnern Niederösterreichische Versicherung und Raiffeisen, die dieses anspruchsvolle Projekt gemeinsam ermöglichen.“
Aktuelle Infos zu den Standorten und Aktivitäten an den LANDe Platzl sind unter www.baeuerinnen-noe.at/landeplatzl verfügbar. Interessierte Bäuerinnenvereine und Kooperationspartner wenden sich an das Büro der Bäuerinnen NÖ in der Landwirtschaftskammer NÖ unter der Tel.Nr. 05 0259 26000 bzw. per E-Mail an baeuerinnen@lk-noe.at.