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Rabattmarkerl-Wahn

12.00. Ich im Stress und hungrig, quasi nicht mehr ich selbst. Zielsicher geht es zum Markt meiner Wahl. Wo die Weckerlvitrine steht, weiß mein hungriges Gehirn von allein. Rechts zu den gekühlten Getränkedosen und dann per Luftlinie zur Kassa. Jetzt wird es noch einmal heftig. Die Fragerei bringt mich an die Grenzen, die zugegebenermaßen durch den Gleich-Null-Zuckerspiegel nicht besonders elastisch ist: „JÖ-Karte?“ „Rabattmarkerl?“ bis zur letzten Frage: „Die Rechnung?“

Ich falle aus der Reihe. Buchstäblich. Mein verstohlener Blick auf das Förderband verrät, dass ich wohl die einzige Spezies bin, der kein 25% Markerl am Wurstsemmerl picken hat.

Mal angedacht: Warum braucht es diesen Rabattmarkerl-Wahn den überhaupt? Früher waren Aktionen echte Aktionen – und selten. Heute inszeniert der Markt das ganze Jahr über diese Aus- und Abverkaufsstimmung. Obwohl jeder weiß: Was vorher nicht draufkommt, kann nachher nicht abgezogen werden. Ehrlicher und viel stressfreier fände ich es, wenn die Preise stabil wären und der Markt sich nicht als Gönner und Wohltäter präsentiert, der er gar nicht sein kein. Wie sagt man so schön: „Wos wiegts, des hots.“ Eben. Dann hätte es die Dame an der Kassa auch netter, denn die vorgegebene Fragerei ist bestimmt auch für sie nicht immer angenehm. Und ich wäre wieder mehr ich selbst, auch wenn ich hungrig bin.

Und Sie? Schreiben Sie mir bitte gerne unter: fm.zagler@outlook.com.

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