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Technische Lösungen im Unkrautmanagement

v.l. Stefan Romstorfer, Dr. Josef Rosner (ÖAP), Stefan Schmidt, Franz Handler, Mario Allmesberger (ÖAP), Barbara Kurka, Markus Höferlin, Christoph Berndl, Florian Krippl, Michael Wurz, Michael Haider, Thomas Rohringer Foto: zVg. LFS Obersiebenbrunn

Im September veranstaltete die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Pflanzenschutz (ÖAP) an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Obersiebenbrunn die traditionellen Kremser Gespräche. Im Mittelpunkt stand heuer das Thema „Technische Lösungen im Unkrautmanagement“. Fachleute aus Forschung, Beratung und Praxis stellten neueste Entwicklungen im Bereich mechanischer und digitaler Technologien zur Unkrautbekämpfung vor.

Mechanische Lösungen und Lenksysteme
Christoph Berndl und Florian Krippl von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Landtechnik Mold, präsentierten aktuelle Entwicklungen bei Hackgeräten. Diskutiert wurden dabei kameragestützte Lenksysteme, die eine präzise Steuerung der Hackwerkzeuge in der Kulturreihe ermöglichen, sowie autonome Hackroboter wie der Farmdroid, die ohne Traktor eingesetzt werden können.

Einsatz von Hackrobotern
Michael Haider von der HBLFA Francisco Josephinum ging auf die Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Einsatz von Hackrobotern ein. Dabei hob er Faktoren wie Flächengröße, Kulturarten, Schlagstrukturen sowie Wartungs- und Serviceanforderungen hervor.

Pflanzenschutzmittel sparen durch Teilflächenspezifische Anwendungen
Franz Handler von der Innovation Farm am BLT zeigte auf, wie durch präzisionslandwirtschaftliche Methoden der Pflanzenschutzmitteleinsatz reduziert werden kann. Mithilfe von Satellitenbildern, die im Abstand von fünf Tagen den Pflanzenbestand erfassen, lassen sich teilflächenspezifische Applikationskarten erstellen. Auf dieser Basis werden Aufwandmengen angepasst und gezielt ausgebracht.

Drohnen in der Landwirtschaft
Stefan Hölzl-Strohmayr vom Drohnenring Österreich stellte Drohnenlösungen für die Landwirtschaft vor. Neben Multispektralkameras zur Pflanzenanalyse können Drohnen auch mit Ausbringungssystemen für Nützlinge oder mit Sprüheinrichtungen ausgestattet werden, die definierte Tropfengrößen ermöglichen.

Praxisnähe und Herausforderungen
Thomas Schmidt, Gutsverwalter bei AGROPAN, beleuchtete die praktische Umsetzbarkeit der vorgestellten Systeme. Er zeigte auf, wo Technik und Praxis noch auseinanderliegen und welche Anpassungen für einen breiteren Einsatz notwendig wären.

v.l. Stefan Romstorfer, Dr. Josef Rosner (ÖAP), Stefan Schmidt, Franz Handler, Mario Allmesberger (ÖAP), Barbara Kurka, Markus Höferlin, Christoph Berndl, Florian Krippl, Michael Wurz, Michael Haider, Thomas Rohringer Foto: zVg. LFS Obersiebenbrunn

Innovative Hack- und Sprühtechnologien

  • Farming GT Hackroboter: Markus Höferlin von der farming revolution GmbH präsentierte den autonomen Roboter zur mechanischen Unkrautbekämpfung.
  • Farmdroid: Barbara Kurka von Farmers Future stellte den solargetriebenen Sä- und Hackroboter vor, der an der LFS Obersiebenbrunn bereits beim Anbau und Hacken von Roten Rüben eingesetzt wurde.
  • Samo-Hackgerät: Stefan Romstorfer zeigte das kameragesteuerte Gerät mit Drucklufttechnik, das in der Reihe arbeitet und mit Kameras der Firma Ullmanna ausgestattet ist.
  • Spot-Spraying mit Bildverarbeitung: Michael Wurz von Farm-ING Smart Equipment FlexCo erläuterte die Möglichkeiten der Bildverarbeitung für punktgenaues Sprühen.
  • Ecorobotics Feldspritze: Thomas Rohringer vom LTC stellte eine 6-Meter-Feldspritze mit enger Düsenanordnung und lernfähiger Pflanzenerkennung vor, die sowohl Einzelpflanzen als auch Bestände gezielt behandeln kann.
  • Drohnenkartierung: Werner Müllner (LFS Obersiebenbrunn) und Robert Brunnhuber (LFS Mistelbach) demonstrierten die Erstellung von Versuchsfeldkarten mittels Drohne, die anschließend für Spot- bzw. Patch-Spraying genutzt wurden.

    Hackroboter Farming GT Foto: zVg. LFS Obersiebenbrunn

Laser gegen Unkraut
Eine besonders innovative Technik präsentierte Jürgen Feigl aus Schönkirchen-Reyersdorf: den auf seinem Gemüsebaubetrieb eingesetzten Laser Weeder G2 von Carbon Robotics. Mit gebündelter Laserenergie werden dabei Unkräuter punktgenau und ohne Chemie bekämpft.

Die Kremser Gespräche 2023 verdeutlichten, wie vielfältig die technischen Ansätze im modernen Unkrautmanagement sind. Von kameragesteuerten Hackgeräten über autonome Roboter und Drohnen bis hin zu Lasertechnik reicht das Spektrum. Gemeinsam ist allen Innovationen das Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und nachhaltige Verfahren in der Landwirtschaft zu etablieren.

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