Start Lifestyle Gesundheit 20 Jahre Caritas Berufsausbildungsassistenz & Jobcoaching

20 Jahre Caritas Berufsausbildungsassistenz & Jobcoaching

v.l.n.r.: Fachbereichsleiter Rudolf Dörr-Kaltenberger, Christian Frid (Leiter Jobcoaching), Günther Widy (Leiter Sozialministeriumservice), Bereichsleiterin Susanne Karner, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Astrid Hubmayer (Leiterin der Berufsausbildungsassistenz) und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger. Foto ©: Franz Gleiß

Landesrätin Christiane  Teschl-Hofmeister: Seit 20 Jahren bietet die Caritas St. Pölten professionelle Beratung, Begleitung und Beschäftigung für Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Behinderung und unterstützt Unternehmen bei der beruflichen Inklusion.

Im Rahmen eines Festaktes am Campus Horn am 10. Oktober wurde gemeinsam mit Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Günther Widy, Klaudia Draxler und Katrin Fliegenschnee vom Sozialministeriumservice, Sandra Kern vom Arbeitsmarktservice Niederösterreich, Johannes Tanzer von der Bildungsdirektion, Stefan Gratzl, Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer, Christoph Schreiner vom Dachverband DABEI Austria, sowie Caritasdirektor Hannes Ziselsberger und vielen weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Caritas St. Pölten die Jubiläen der Berufsausbildungsassistenz und des Jobcoaching der Caritas St. Pölten gefeiert. „Die Initiativen der beruflichen Integration der Caritas St. Pölten feiern ihr 20-jähriges Jubiläum, ihr Grundgedanke ist aber aktueller, denn je zuvor. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind das Jobcoaching und die Berufsausbildungsassistenz ein wichtiges Angebot für die heimische Wirtschaft. Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den jungen Menschen bei der erfolgreichen und langfristigen Integration in den Arbeitsmarkt tatkräftig unter die Arme greifen und sie damit auf ihrem Lebensweg maßgeblich unterstützen“, so Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

„Arbeit und Beschäftigung sind ein wichtiger Aspekt, wenn es um gesellschaftliche Teilhabe geht. Darum ist es mir ein großes Anliegen, jenen Menschen, die in unserer Hochleistungsgesellschaft benachteiligt werden, Unterstützung, Hilfestellung, Arbeits- bzw. Beschäftigungsplätze anbieten zu können“, betont Caritasdirektor Hannes Ziselsberger.

Von der Integration zur Inklusion
„Seit 2018 ist die Berufliche Integration ein eigener Fachbereich innerhalb der PsychoSozialen Einrichtungen unter der Leitung von DSA Rudolf Dörr-Kaltenberger. Wir nehmen die Jubiläen zum Anlass und werden den Fachbereich in Berufliche Inklusion umbenennen“, so Susanne Karner, Caritas Bereichsleiterin Psychosoziale Einrichtungen.

„Eine interne Diskussion und das kürzlich neu erarbeitete Leitbild der Caritas haben uns nun zu diesem Schritt inspiriert. Denn berufliche Inklusion strebt danach, dass Menschen mit Behinderung oder Einschränkungen nicht nur integriert, sondern gleichberechtigt in die Arbeitswelt eingebunden werden und nichts anderes ist unser Ziel,“ so Karner.

Auch Sandra Kern, Leiterin des Arbeitsmarktservice Niederösterreich ist überzeugt: „In Niederösterreich gibt es ein umfangreiches Lehrstellenangebot und für junge Menschen attraktive Einstiegschance. Um echte Chancengleichheit herzustellen, brauchen sie allerdings Unterstützung, vor allem jene, die es aus verschiedenen Gründen besonders schwer haben, im Erwerbsleben Fuß zu fassen. Die Berufsausbildungsassistenz und das Jobcoaching leisten hier einen wertvollen Beitrag: Einerseits werden Jugendliche dabei unterstützt, in eine Berufsausbildung zu starten, andererseits wird sichergestellt, dass Jugendliche ein bereits bestehendes Dienst- oder Lehrverhältnis nicht wieder verlieren.“

„Das Sozialministeriumservice (SMS) finanziert seit vielen Jahren Beratungs- und Unterstützungsangebote die von ausgrenzungsgefährdeten Jugendlichen, Menschen mit Behinderung und Unternehmen kostenlos in Anspruch genommen werden können. Die wichtigsten und in ganz Niederösterreich bestehenden Projekte sind im Netzwerk Berufliche Assistenz – kurz NEBA – zusammengefasst. Diese Angebote bieten umfassende Unterstützung von der Schnittstelle Schule-Beruf über die Erlangung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen bis hin zur Sicherung bestehender Arbeitsverhältnisse. Die Berufsausbildungsassistenz und das Jobcoaching sind zwei von sechs NEBA-Angeboten die dazu beitragen, dass Inklusion in der Wirtschaft gelebt werden kann und so eine Win-Win-Situation für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelingt“, so der Leiter des Sozialministeriumservice in Niederösterreich, Günther Widy.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufsausbildungsassistenz beraten und begleiten junge Menschen und Betriebe während der gesamten Dauer einer Ausbildung. Ziel ist die Unterstützung im Rahmen einer verlängerten Lehre oder Teilqualifikation bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung. Es besteht regelmäßiger Kontakt zum Betrieb und zur Berufsschule und bei Bedarf kann Lernhilfe oder die Einbindung von Jobcoaches organisiert werden bis zur Hilfe bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.

Die Berufsausbildungsassistenz Waldviertel nahm 2004 mit 2 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter und einer Leitung ihre Arbeit auf. Im Jahr 2023 gab es insgesamt 295 Teilnahmen, im heurigen Jahr wurden bis zum heutigen Tag bereits 314 Begleitungen absolviert. Seit Projektstart haben über 400 Jugendliche ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Derzeit arbeiten 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Leitung an sieben Standorten in Gmünd, Horn, Zwettl, Waidhofen/Thaya, Melk, Krems und Tulln.

Ein wesentlicher Kooperationspartner für eine gelungene Ausbildung ist das Jobcoaching als Angebot für Personen mit einer gesundheitlichen Einschränkung bzw. Behinderung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen direkt am Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz und sichern damit nachhaltig Arbeitsplätze. In enger Zusammenarbeit mit der Berufsausbildungsassistenz werden Jugendliche im Betrieb z. B. auf die Berufsschule oder ihre Abschlussprüfung vorbereitet. Zusätzlich bietet Jobcoaching Begleitung bei Praktika und in Mobilitätsfragen (Führerscheinerwerb, Nutzung öffentliche Verkehrsmittel). Jobcoaching startete 2003 im gesamten Diözesangebiet mit zwei Angestellten und einer Leitung. Aktuell arbeiten 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine Leitung im Projekt, im laufenden Jahr konnten bereits 166 Teilnahmen, davon 85 mit positivem Abschluss verzeichnet werden. Beratungsstellen des Jobcoachings gibt es in Amstetten, Scheibbs, St. Pölten, Melk, Krems, Zwettl und Waidhofen/Thaya.

Auch zahlreiche Unternehmen sind der Einladung gefolgt, darunter HR-Leiterin Martina Surböck-Noé vom Handelshaus Julius Kiennast in Gars, die gerade einen Lehrling nach dem positiven Ausbildungsabschluss übernommen haben sowie David Kumhera, Billa-Filialleiter, wo derzeit insgesamt 7 junge Menschen eine Ausbildung absolvieren und zusätzlich in der Filiale durch Jobcoaching unterstützt werden.

Foto ©: Franz Gleiß

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