AUTOTEST. Fiat 600e La Prima
Ein kompakter Italiener, der mit Charme, moderner Technik und unverkennbarer Lebensfreude die automobile Elektrowelt bereichert.
Beim ersten Blick auf den Fiat 600e La Prima in der auffälligen Lackierung Orange ist sofort klar: Hier will ein Auto gute Laune verbreiten. Das Exterieur zeigt sich rundlich, charmant und doch selbstbewusst. Mit einer Länge von rund 4,17 Metern reiht er sich zwischen den klassischen Klein- und Kompaktwagen ein. Die Front trägt die typischen runden Fiat-Scheinwerfer, die in LED-Technik erstrahlen und ihm einen freundlichen, fast schon schelmischen Ausdruck verleihen. Chromdetails und stilvolle 18-Zoll-Leichtmetallräder runden den Auftritt ab. Ganz markentypisch ist hier das gewisse Quäntchen italienische Eleganz: Der 600e wirkt weder nüchtern noch überzeichnet, sondern lebendig und sympathisch – ein kleiner Sonnenstrahl auf vier Rädern.
Im Innenraum setzt Fiat diese Stimmung fort, ohne dabei auf moderne Technik zu verzichten. In der La Prima-Ausstattung finden wir hochwertige Soft-Touch Bezüge in Elfenbein mit edlen Ziernähten, die nicht nur gut aussehen, sondern auch einen angenehmen Sitzkomfort bieten. Der Fahrersitz besitzt darüberhinaus eine Massagefunktion. Vor dem Fahrer thront ein digitales 7-Zoll-Kombiinstrument, das alle relevanten Fahrinformationen klar darstellt. In der Mitte befindet sich ein 10,25-Zoll-Touchscreen mit Uconnect-System, Apple CarPlay und Android Auto. Die Bedienung ist intuitiv, die Menüstruktur klar, und die Reaktionsgeschwindigkeit überzeugt. Besonders schön: die Armaturentafel, die in Wagenfarbe Orange akzentuiert ist und so den Außencharme ins Cockpit holt. Abends setzt die Ambientebeleuchtung in sanften Tönen noch das passende Flair – eine typisch italienische Inszenierung – aber sehr gelungen.
Die Platzverhältnisse sind für ein Auto dieser Klasse überraschend großzügig. Vorne sitzt man luftig und mit guter Übersicht, die erhöhte Sitzposition sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl. Im Fond finden zwei Erwachsene ausreichend Platz für kürzere und mittlere Strecken, auch wenn die Kopffreiheit für sehr große Mitfahrer etwas begrenzt ist. Insgesamt vermittelt der 600e aber ein deutlich erwachseneres Raumgefühl, als man es angesichts seiner kompakten Maße erwarten würde.
Beim Kofferraum setzt Fiat mit 360 Liter ein solides Ausrufezeichen. Für den Wocheneinkauf, Gepäckstücke oder auch einen Ausflug reicht das allemal. Klappt man die Rücksitze um, entsteht zusätzlicher Stauraum bis zu 1231 Liter – praktisch, wenn es einmal mehr zu transportieren gibt. Ein kleiner, aber nützlicher Vorteil ist die niedrige Ladekante, die das Verstauen schwerer Dinge erleichtert. Auch hier zeigt sich: Der 600e ist nicht nur zum Schönsein da, sondern auch für den Alltag gerüstet.
Angetrieben wird der Fiat 600e von einem Elektromotor mit 115 kW/156 PS, der seine Kraft an die Vorderräder „abgibt“. Die Energie liefert eine 54-kWh-Batterie. Damit beschleunigt der Italiener in exakt 9 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Werte, die ihm souveräne Reserven im Verkehr geben, ohne übertrieben sportlich wirken zu wollen. Typisch Fiat ist hier nicht die reine Zahl entscheidend, sondern das Gefühl – und das passt: agil, spontan und lebendig.
Im Fahralltag überzeugt der 600e mit einer ausgewogenen Abstimmung. In der Stadt flitzt er leise durch enge Gassen, lässt sich dank der kompakten Abmessungen und der guten Übersicht spielerisch manövrieren. Auf Landstraßen wirkt er stabil, die direkte Lenkung vermittelt Vertrauen. Selbst auf der Autobahn hält er souverän mit, ohne nervös zu wirken. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, Unebenheiten werden gut weggefiltert, gleichzeitig bleibt er straff genug, um Kurven mit einem Schuss Fahrfreude zu nehmen. Hier merkt man: Fiat versteht es, Autos einen Hauch von Dolce Vita einzuhauchen.
Beim Verbrauch zeigt sich der 600e effizient. Rund 15 bis 16 kWh pro 100 Kilometer haben wir im Schnitt ermittelt, was praxisnahe Reichweiten von etwa 400 Kilometern möglich macht. Geladen wird serienmäßig mit 11 kW Wechselstrom, womit die Batterie über Nacht wieder voll ist. An der Schnellladesäule nimmt der Fiat bis zu 100 kW auf, sodass in rund einer halben Stunde wieder 80 Prozent Energie an Bord sind. Praktische Extras wie die serienmäßige Wärmepumpe sorgen dafür, dass auch im Winter keine bösen Überraschungen drohen. Darüber hinaus ist der 600e mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet – vom adaptiven Tempomat über Spurhalte- und Totwinkelassistent bis hin zur Rückfahrkamera. Vieles, was anderswo Aufpreis kostet, ist hier ab Werk an Bord.
Fazit: Der Fiat 600e La Prima ist mehr als nur ein weiteres Elektroauto. Er vereint modernes Design, italienisches Lebensgefühl und alltagstaugliche Technik in einem stimmigen Paket. Außen fröhlich, innen hochwertig ausgestattet und mit viel Komfort, dazu mit genug Platz und Reichweite für den täglichen Einsatz – dieser Fiat bringt Emotion ins elektrische Zeitalter. Markentypisch bleibt dabei der Charme, der beim Fahren wie auch beim Anschauen immer ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ein Auto, das nicht alles nüchtern korrekt machen will, sondern ein Stück italienische Lebensfreude auf die Straße bringt. Die Preise starten bei knappen 25.940 Euro – mit Hybridantrieb.
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