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Angriff auf die SUV-Oberliga

AUTOTEST. Mitsubishi Outlander 2,4 DIAMON

Wir fahren den neuen Mitsubishi Outlander 2,4 in der Topausstattung DIAMOND mit zweifärbigem Leder in Grau und erleben ein SUV, das so stark, luxuriös und technologisch anspruchsvoll ist wie kein Mitsubishi jemals zuvor. Die Japaner greifen damit die etablierte Premium-Konkurrenz direkt an – und tun das selbstbewusst.

Schon beim ersten Blick wird klar, dass dieser 4,72 m lange Outlander nicht mehr in der Mitte der SUV-Klasse mitspielen möchte. Die Front wirkt kraftvoll und technisch, der große Dynamic-Shield-Grill setzt ein Statement, flankiert von markanter LED-Signatur. Die Proportionen sind kräftig, der Auftritt auf 20“ Leichtmetallfelgen satt, das zweifarbige Exterieur mit dunklem Dach unterstreicht den Anspruch auf Eleganz. Wer bisher „solide, aber unspektakulär“ mit Mitsubishi verband, wird überrascht sein, wie modern-progressiv dieses Modell designt ist.

Innen empfängt uns ein Ambiente, das ebenfalls den deutlichen Schritt ins Premiumsegment spürbar macht. Edle Oberflächen, metallische Akzente, fein perforiertes Leder in Zwei-Ton-Ausführung und sehr sauber verarbeitete Nähte. Die elektrisch verstellbaren Sitze bieten nicht nur Heizung, sondern auch Belüftung, ein Panorama-Glasschiebedach elektrisch verstellbar oder die Dynamic Sound Yamaha Ultimate Soundanlage mit 12 Lautsprechern – Ausstattungsdetails, die sonst oft erst deutlich oberhalb dieser Preisklasse zu finden sind. Dazu gesellt sich ein 12,3 Zoll digitales Kombiinstrument für Geschwindigkeit, Fahrmodus, Treibstoffverbrauch etc. sowie ein reaktionsschnelles 12,3 Zoll Infotainment-System mit klar strukturierten Menüs und eine Ambientebeleuchtung, die den Innenraum abends elegant erhellt. Dieses Auto möchte nicht einfach gut sein – es möchte Eindruck hinterlassen.

Platz gibt es überall reichlich. Vorne sitzt man souverän, mit gutem Überblick. Hinten genießen auch Erwachsene ein großzügiges Raumgefühl und eine bequeme Sitzposition, selbst auf längeren Strecken. Der Kofferraum bietet ein weites Ladeabteil mit zumindest 498 Liter und ist auf Garconnieregröße erweiterbar. Die elektrische, sensorgesteuerte Heckklappe und eine fehlende Ladekante machen den Diamanten ideal für den Familien-Alltag und Wochenend-Trips. Der Outlander kombiniert Premium und Praxis ohne Mühe – ein Kernpunkt in dieser Klasse.

Technisch spielt der Outlander sein größtes Ass aus. Er kommt ausschließlich als Plug-in-Hybrid – nicht als Übergangstechnologie, sondern als bewusstes Konzept. Die Kombination aus 2,4-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren, jeweils einer pro Achse, liefert zusammen 225 kW / 306 PS Systemleistung und 450 Nm Systemdrehmoment. Das sorgt für souveräne Kraftreserven, egal ob beim Ampelstart oder Überholen auf der Bundesstraße. Von 0 auf 100 km/h vergehen gestoppte 7,7 Sekunden – nicht lautstark und dramatisch, sondern mühelos und souverän, wie es sich für ein modernes Premium-SUV gehört. Und besonders die Power ab 130 km/h ist überzeugend.

Im Alltag beeindruckt vor allem die elektrische Reichweite. Über 80 Kilometer rein elektrisch sind realistisch erreichbar, und das bedeutet: viele Fahrten – gerade Pendelstrecken – absolvieren wir ohne Benzineinsatz und mit bis zu 135 km/h. Erst wenn längere Strecken anstehen, schaltet sich der Benziner harmonisch dazu und sorgt zusammen mit den Elektromotoren für nahtlose Leistungsentfaltung. Genau hier fühlt man den Sinn dieses Antriebs: elektrisch im Alltag, souverän hybrid auf der Langstrecke.

Das Fahrgefühl ist hochwertig und ruhig. In der Stadt gleitet der Outlander beinahe lautlos dahin, auf der Landstraße fährt er mit direkter Lenkung und guter Stabilität, und auf der Autobahn beweist er auch bei höherem Tempo Gelassenheit. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h, was für dieses Konzept absolut ausreichend ist und sich stimmig einfügt. Besonders beeindruckend ist dabei das Allradsystem. Das elektronische S-AWC-System verteilt die Leistung blitzschnell zwischen den Achsen, sorgt für Traktion bei Regen oder Schnee und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Ob Tarmac, Gravel , Snow, Mud, Normal, eco oder Power – die Fahrmodi passen sich spürbar an, ohne den Fahrer zu überfordern. Der Outlander überzeugt uns daher auch abseits befestigter Straßen.

Laden gelingt unkompliziert an der Wallbox, und wer das Fahrzeug so nutzt, wie es gedacht ist, wird beim Verbrauch klar belohnt. Im Alltag pendeln wir uns – je nach Strom- und Streckenanteil – bei rund 3,5 bis 6,0 Litern ein. Wer regelmäßig lädt, fährt oft tagelang ohne den Benzintank anzurühren.

Noch abschließend ein Wort zur Sicherheitsausstattung und Technik: Mit adaptivem Tempomat mit Verkehrszeichenerkennung, 360°-Übersichtskamera, automatischer Notruf, automatisches Notbremssystem hinten, Frontkollisionswarnsystem mit Fußgänger- und Radfahrererkennung mit Kreuzungsassistent, intelligenter Geschwindigkeitsassistent, Müdigkeitswarner und Aufmerksamkeitsassistent, Notfall-Spurhalteassistent, Parksensoren vorne und hinten, Querverkehrswarner, Spurwechselassistent, Totwinkelwarner, Wärmepumpe etc. – allumfassend.

Fazit: Der Mitsubishi Outlander 2,4 DIAMOND ist ein selbstbewusster Angriff auf die SUV-Oberliga. Er kombiniert luxuriöse Ausstattung, viel Platz, moderne Technologie und beeindruckende elektrische Reichweite mit echter Allradkompetenz. Vor allem aber vermittelt er das Gefühl, dass Mitsubishi nicht mehr aufholen möchte, sondern vorne mitfahren will. Ein SUV, das Kraft, Komfort und Alltagstauglichkeit miteinander verbindet – und zeigt, wie ein Plug-in-Hybrid heute funktionieren kann und soll. Eine Bereicherung dieser gehobenen Fahrzeugklasse zu vergleichsweise günstigen Preisen ab 48.990 Euro.

Fotos: © slz

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