Nachhaltige Landwirtschaft setzt auf mehr Tierwohl
Edelhof. Immer mehr Milchviehbetriebe setzen auf die muttergebundene Kälberaufzucht, wo die Jungtiere bei der Mutter oder bei einer Amme bleiben können. Dieser neue Weg der tierfreundlichen Aufzucht wird am Bio-Betrieb an der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Edelhof bereits seit dem Frühjahr angewendet und einem Praxistest unterzogen. „Bei der nachhaltigen Landwirtschaft werden das Tierwohl und zeitgemäße Haltungsformen immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Mit der Kälberaufzucht mit Ammenkühen setzt die Fachschule Edelhof eine tierfreundliche Methode in der Praxis um, wovon vor allem die Schülerinnen und Schülern bei der praktischen Ausbildung profitieren“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die sich vor Ort informierte.
„Bislang haben wir sehr gute Erfahrungen mit dieser muttergebundenen Kälberaufzucht gemacht. Dabei übernehmen sogenannte Ammenkühe neben ihrem eigenen Kalb noch ein bis zwei weitere Jungtiere. Damit wird die gesamte Milch genutzt und eine zusätzliche Melkung ist nicht erforderlich“, informiert Tierzuchtlehrer Lukas Benesch. „In den ersten Monaten ist eine genaue Beobachtung der Kälber notwendig, damit man feststellt, ob die Kälber genug Milch aus dem Euter der Kuh trinken und sich gut heranwachsen“, so Benesch. Die Kälber wachsen somit gesünder auf und entwickeln ein gutes Sozialverhalten, das sich später positiv auf die Milchviehherde auswirkt. Hier am Edelhof bietet der Freilaufstall viel Platz und somit ausreichend Bewegungsmöglichkeit für die Ammenkuhgruppen.