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Vollelektrischer Einstand nach Maß

AUTOTEST. Ford Explorer ER AWD 79 kWh 250 kW/340 PS Premium

Mit einigen Monaten Verspätung hat der vollelektrische Ford Explorer den Weg in die Schauräume der Ford-Vertragshändler gefunden. Das Warten hat sich gelohnt, der Explorer will jetzt unter anderem mit verbesserter Ladetechnologie überzeugen. Wir können in unserer Autoredaktion die Extended Range Variante mit Allradantrieb, 250 kW/340 PS und Topausstattung Premium zu einem ersten umfangreichen Test begrüßen.

Der Ford Explorer erscheint mit glattem, stromlinienförmigen Design mit insgesamt sehr modernem Exterieur – Aerodynamik heißt dabei das Zauberwort. Die Außenlackierung mit dem klingenden Namen „Blue my Mind Metallic“ passt dazu perfekt ins Bild. Mit 4,45m ist der Explorer innerhalb der Ford-Modellpalette mittig zwischen Puma und Kuga angesiedelt, ein Crossover mit flacher Erscheinung, nahe an einem Kombi. An der Front auffällig: das gänzliche Fehlen eines Kühlergrills. LED Matrix Scheinwerfer, seitliche Logo Projektionslichter und ein spezielles Design der 20 Zoll Aero-Leichtmetallfelgen sind natürlich ebenfalls an Bord.

Das Interieur überzeugt mit hellem Wohlfühl-Ambiente auf Oberklasse-Niveau, uns gefällt dabei die stimmige Ambiente-Beleuchtung. Den Insassen bieten sich luftige Platzverhältnisse, im Fond räkeln sich drei Erwachsene bequem und finden sehr viel Beinfreiheit vor. Am Fahrersitz Platz nehmen aktiviert den Explorer automatisch und macht den Stromer sozusagen „abfahrbereit“. Perfekt griffig ist dabei das doppelt abgeflachte Lenkrad, bestückt mit den üblichen Bedientasten. Vorm Fahrer „sitzt“ eine relativ kleine 5,3 Zoll digitale Instrumententafel. Diese zeigt komprimiert, aber übersichtlich die wichtigsten Fahrdaten an. Im Gegensatz dazu „beherbergt“ der riesige, neigungsverstellbare und mittig platzierte 14,6 Zoll SYNC Move-Touchscreen modernstes Infotainment inklusive vernetzter Navigation oder des Bose Sound System und verbirgt gleichzeitig das smarte Schließfach „My private Locker“. Und typisch amerikanisch, befindet sich zwischen den Vordersitzen die „MegaConsole“ mit gewaltigem 17 Liter Fassungsvermögen. Geräumig ausgeführt ist auch das Heckabteil, das Kofferraumvolumen beträgt zumindest 527 bis zu 1.455 Liter, die Heckklappe öffnet und schließt natürlich elektrisch.

Luxus gehört bei Ford Modellen stets zum guten Ton: intelligente, adaptive Geschwindigkeitsanlage, digitales Head-Up-Display, beheizbare Vordersitze und Lenkradheizung, Ambientebeleuchtung, Panoramaglasdach, induktive Ladestation, Rückfahrkamera oder eine Massagefunktion des Fahrersitzes machen das Stromern mit dem Explorer zur sehr angenehmen Sache. Und das umfangreiche Fahrerassistenz-Paket verfügt über zwölf Ultraschallsensoren, fünf Kameras und drei Radarsensoren – sicher ist sicher!

Aber auch der vollelektrische Antrieb weiß zu überzeugen. Aus zwei Elektromotoren generiert der Explorer immerhin 250 kW/340 PS, die mit dem Eigengewicht von 2.179 kg sehr sportlich umgehen. Dabei stehen insgesamt fünf Fahrmodi – Normal, ECO, Sport, Individual und Traction – zur Verfügung. Druckvoll quittiert der Explorer jede kleinste Gaspedalbewegung, im Ernstfall zoomt sich der Ford im Fahrmodus Sport in nur 5,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erreicht rasch die abgeregelte Vmax bei 180 km/h. Die 679 Nm Dremoment sind in jeder Verkehrssituation genug Punch, um sich souverän und stilvoll fort zu bewegen. Der Explorer zählt tatsächlich zu den besonders leisen und komfortbetonten E-Automobilen, das amerikanische „Cruisen“ überland oder auf der Autobahn beherrscht der Crossover – selbst bei höchsten Geschwindigkeiten sind kaum Abroll- oder Windgeräusche vernehmbar. Der Explorer verleitet wenig zum Tempobolzen, dass macht sich letzten Endes auch am Schnelllader sehr positiv bemerkbar. Bei winterlichen Temperaturen können wir nie die 20 kWh-Grenze auf 100 Kilometer erreichen, zumeist konsumiert der Ford zwischen 17,9 und 19,5 kWh und reiht sich damit im Verbrauchsranking inmitten der Sparfüchse ein. Das DC-Laden funktioniert ansprechend schnell, bei Bedarf fließen bis zu 185 kWh in den Akku.

Fazit: Das Warten auf den vollelektrischen Ford Explorer hat sich gelohnt, denn der Crossover gefällt mit seinem modernen Auftritt, der umfangreichen Ausstattung und einem kraftvollen aber dennoch sparsamen Elektroantrieb. Die Preise ab derzeit 30.890 Euro (inkl. diverser Boni) sind sehr gerechtfertigt. Dieser Explorer wird nicht nur markentreue Fans begeistern.

Fotos: © slz

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