Abenteurer mit Power Plug-In-Hybrid Antrieb

AUTOTEST. Jeep Compass 1,3 PHEV 240 PS 4xe

Seit 2016 produziert Jeep das Modell Compass in zweiter Generation, seither wurde der Offroader mehrmals geringfügig retuschiert. Motorenseitig wurden zu Otto- und Dieselmotoren auch effiziente Plug-in-Hybrid-Antriebe hinzugefügt. Wir dürfen ans Steuer der stärksten 177 kW/240 PS Version und genießen den American Way of Life.

Auch bei Jeep setzt man bewusst auf hohen Wiedererkennungswert, speziell das Exterieur des 4,40 m Compass ist unverwechselbar dem Markenoutfit treu geblieben. Egal ob man auf die spezielle Front mit dem Seven-Slot-Kühlergrill blickt oder die markanten Radkästen betrachtet: der Compass versprüht Offroadeleganz und schreit nach Abenteuer. Schwarz lackierte Designelemente auf Motorhaube, Radkästen, Seitenschweller und Außenspiegelkappen sorgen für sportliche Optik und „verraten“ die stärkste Compass-Variante. Für hervorragende Lichtausbeute sorgen hingegen die Voll-LED-Reflektorscheinwerfer.

Im Interieur glänzt der Compass mit ausreichend Platzverhältnissen, weiche Stoff/Vinylsitzbezüge verwöhnen ebenso wie der luftige Kopfbereich. Apropos Sitze: Wie es sich für einen klassischen „Offroader“ gehört, sind diese wasserabweisend und abwaschbar. Für einen farbigen Eyecatcher sorgen bronzefarbige Ziernähte in der Armaturenlandschaft, an den Sitzen und Türverkleidungen.

Das Kofferraumvolumen liegt mit 420 bis 1230 Litern Stauraum sogar über dem Durchschnitt der Konkurrenz. Das gänzliche Fehlen einer Ladekante ist beim Zuladen eine angenehme Sache, eine elektrische Heckklappe selbstverständlich.
Ansonsten präsentiert sich der Jeep mit wertigen Materialien sowie feiner Verarbeitung. Die Ausstattung bietet zahlreiche Features wie schlüsselloses Zugangssystem, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, ParkView-Rückfahrkamera, Sitzheizung vorne, adaptiven Tempomat, Fußgänger- und Fahrraderkennung, aktiven Spurhalteassistent etc. Das an Bord befindliche Infotainment besteht aus einer sehr gut ablesbaren 10,25-Zoll-TFT-Instrumentenanzeige, mittig aufgesetzt befindet sich das 10,1-Zoll-Display des UCONNECT-Infotainmentsystems mit Multitouchfunktion. Die Bedienung ist logisch aufgebaut, die Grafiken überzeugen mit hoher Auflösung.

Der bärenstarke Plug-in-Hybrid-Antrieb besteht aus einem 1,3-Liter-4-Zylinder-Benzinmotor mit 132 kW/180 PS sowie einem 44 kW/60 PS starken Elektromotor. In Summe stellt das System eine Leistung von 177 kW/240 PS zur Verfügung, das kombinierte Drehmoment erreicht üppige 520 Nm. Die Kraftübertragung über ein 6-Gang-Automatikgetriebe in Kombination mit dem Jeep 4xe-Allradantrieb verhelfen dem 1935 kg schweren Compass zu wahrhaft sportlichen Fahrleistungen: Unsere Messergebnisse bestätigen exakt die Werksangaben, der Ami sprintet in bloßen 7,3 Sekunden von 0-100 km/h und selbst die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h wird zügig erreicht. Speziell im Fahrmodus „Sport“ hängt der Compass „gierig“ am Gas, höhere Drehzahlen werden von sportlichen Auspufftönen begleitet. Mit dem Plug-in-Hybrid-Antrieb ist Jeep aber nicht nur in puncto Fahrdynamik, sondern auch in puncto Spriteffizienz ein großer Wurf gelungen. Wir können bei den Testfahrten dank der 11,4 kW-Lithium-Ionen-Batterie bis zu 45 km rein elektrisch zurücklegen, womit sich zahlreiche Fahrten im Alltag ohne Verbrennungsmotor bewerkstelligen lassen. Aber selbst das häufige Abrufen der üppigen Motorleistung muss nicht mit „bodenlosen“ Spritverbräuchen erkauft werden – ganz im Gegenteil. Im Durchschnitt genehmigt sich der Amerikaner bescheidene 4,2 bis 5,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Übrigens, Steckerladen ist mit bis zu 22 kW/h möglich, wir nötigen aber des Öfteren einfach den Benzinmotor dazu und selbst dann erhöhen sich die Verbrauchswerte nur marginal. Selbstredend beweist sich der Jeep einmal mehr als eines der besten Allradfahrzeuge überhaupt, auch auf unwegsamstem Gelände samt losem Untergrund ist der Compass nicht zu stoppen. Vortrieb unter allen Umständen ist wohl die klassische Tugend eines Jeep und der teil-elektrische Antrieb harmoniert auch diesbezüglich voll mit der Allradkompetenz.

Fazit: Der Jeep Compass mutiert mit dem stärksten Plug-in-Hybrid-Antrieb zum flotten Geländesportler – obendrein sogar überraschend sparsam. Hochwertig präsentiert sich der Innenraum, die Platzverhältnisse schaffen ordentlich Platz für Abenteuer-Equipment und Reiseutensilien. Dennoch bleibt der Jeep ein Klassiker, mit den vom Stammklientel beliebten Fahreigenschaften. Preislich startet der aktuelle Compass bei gerechtfertigten 39.200 Euro.

Fotos: © slz