Start Thema Kommentar Das ewige Preisrätsel: Warum kostet das Leben in Österreich die Welt?

Das ewige Preisrätsel: Warum kostet das Leben in Österreich die Welt?

Symbolbild: © klimkin auf pixabay

Österreich ist teuer, das ist keine neue Erkenntnis. Aber in letzter Zeit fühlt es sich an, als hätten wir die Inflation nicht nur importiert, sondern gleich adoptiert. Die Frage ist: Warum sind die Preise hierzulande so viel hartnäckiger als bei unseren Nachbarn im Euroraum? Die Antwort liegt in einem tückischen Mix aus globalen Schocks und österreichischen Eigenheiten.

Anfangs waren es die explodierenden Energie- und Importpreise, die unser Geldbörserl schockten. Doch während sich die Lage international entspannt, wirkt bei uns die Preis-Lohn-Spirale nach. Hohe Inflationsraten führen dank des traditionellen Kollektivvertragssystems zu kräftigen Lohnsteigerungen, die Unternehmen wiederum über höhere Preise an die Konsumenten weitergeben – ein klassischer Zweitrundeneffekt. Hinzu kommt die automatische Indexierung vieler Mieten und Verträge, die diesen Kreislauf weiter verstärkt.

Besonders auffällig sind die Dienstleistungen, allen voran die Gastronomie. Sie zählen zu den stärksten Preistreibern. Das liegt nicht nur an den gestiegenen Lohnkosten im arbeitsintensiven Tourismussektor, sondern auch an einer im internationalen Vergleich geringeren Konkurrenz. Österreichs hartnäckige Teuerung ist somit keine Laune des Marktes, sondern das Ergebnis eines Systems, das Preissteigerungen besonders effektiv verfestigt.

Symbolbild: © klimkin auf pixabay

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