Der Aufsteiger

AUTOTEST. Hyundai Tucson 1.6 T-GDI Plug-In N Line 4WD AT

Hyundai`s Tucson hat uns in den bisherigen Tests immer wieder sehr überzeugt, mit allen möglichen Antriebsvarianten. Nun testen wir das Topmodell, als Plug-In Hybrid mit 265 PS/195 kW starker Systemleistung, 6-Gang Automatikgetriebe und sportlicher N Line Ausstattung. Damit avanciert der Tucson zum besonders sportlichen Über-SUV.

Mit seinem modernen Auftritt, der „kantig-schwungvollen“ designten Karosserie, dem ganz speziellen Tagfahrlicht und einer eben solchen Heckleuchtensignatur sichert sich der Tucson einen derart hohen Wiedererkennungswert, wie kaum ein anderes Automobil am Markt. Zum Testwagen in Shadow-Grey passt stylisch der Ausstattungsumfang N Line, denn Radkastenläufe und Seitenschweller sind in Wagenfarbe lackiert, 19“ Leichtmetallfelgen im N Line Design samt Bereifung, N Line Kühlergrill und N Line Stoßfänger unterstreichen den gewollten sportlichen Auftritt.

Dieser dynamische Eindruck setzt sich im Interieur fort, auch im Innenraum dominiert neben reichlich Luxus vor allem Sportlichkeit. Eine Besonderheit sind der schwarze Dachhimmel oder die Alulook-Pedalerie – sportliches Ambiente mit Eleganz und Stil also. Wir genießen fürstliches Platzangebot auf Leder-Alcantara-Sitzen inklusive roten Kontrastziernähten, eine elektrische Sitzverstellung ist ebenso selbstverständlich wie Sitzheizung vorne und hinten, Sitzklimatisierung vorne oder das beheizbare Lederlenkrad. Im Kofferraum findet reichlich Gepäck Platz, mindestens 558 Liter an Kofferraumvolumen sprechen für sich und sogar bis zu 1721 Liter sind bei umgeklappten hinteren Sitzlehnen möglich. Die Heckklappe öffnet und schließt automatisch, der Kofferraumassistent lässt grüßen.

Vorm Fahrer präsentiert sich der 10,25“ TFT Bildschirm für die digitalen Armaturen, auch farblich different wird der jeweils gewählte Fahrmodus dargestellt. Der zentrale 10,25“ Farb-Touchscreen für das Navigationssystem inklusive MapCare und Life Services sitzt zwar ergonomisch gesehen tief in der Mittelkonsole, dies verschafft dem Fahrer jedoch ein hervorragendes, uneingeschränktes Blickfeld nach vorne. Ansonsten unterstützt die 360° Übersichtskamera bei der „Beurteilung der Umgebungssituation“. Das Cockpit des aktuellen Tucson ist nicht zuletzt deshalb eine absolute Augenweide, Optik und Haptik sind auf höchstem Niveau. Dennoch bleibt, wie von einem Hyundai erwartet, trotz umfangreicher Ausstattung die einfache Bedienung erhalten. Unterwegs beschallt uns eine Krell-Premium-Soundanlage und das optionale Panorama Glas-/Hubschiebedach lässt Sonne in unsere Herzen. Neben einer sehr langen Ausstattungsliste ist Hyundai auch bei der Sicherheitsassistenz sehr großzügig. Unser Pressefahrzeug verfügt dank N Line über ein Smart Sense+ Paket, darin inbegriffen sind Adaptiver Tempomat inkl. Abstandsregelung, Ausstiegswarner, Autobahnassistent, City-Abbiegeassistent, Insassenalarm hinten, Querverkehr-Assistent hinten, etc. Immer wieder „spektakulär“, aber wirklich unterstützend im Autoalltag ist die Funktionsweise des „Toter Winkel Assistent“: beim Setzen des Blinkers werden die Bilder der beiden Seitenkameras im digitalen Cockpit angezeigt –genial!

Angetrieben wird der Testwagen von einem 1,6 Liter 4-Zylinder-Turbobenziner mit strammen 180 PS/132 kW sowie einem 91 PS/67 kW Elektromotor. Derlei bewaffnet stürmt der 1818 kg schwere Tuscon bei angewähltem Fahrmodus „Sport“ in gestoppten 8,0 sec auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 191 km/h. Untermalt wird kräftiges Beschleunigen von einem sonoren Auspuffsound, diskret wahrnehmbar. Die Kraftübertragung mittels elektrischem Allradantrieb und 6-Gang-Automatikgetriebe passt harmonisch zum Antriebskonzept des Tuscon. Denn ob reisen oder rasen, der Koreaner stellt für jede „Gangart“ souveräne Leistungsreserven zur Verfügung. Dabei funktioniert das Zusammenspiel der beiden Motoren hervorragend, Hybridantrieb in Perfektion. Zudem beweist der stärkste Tuscon, dass Dynamic nicht zu Lasten der Treibstoffeffizienz gehen muss – im Gegenteil: Laut Werksangabe lassen sich rein elektrisch mit der voll geladenen 13,8 kWh Batterie über 60 km zurück legen, immerhin erreichen wir bei ziviler Fahrweise rund 40-50 Kilometer. Damit kann man emissionslos die Fahrt ins Büro, den Einkauf oder kürzere Strecken erledigen und drückt damit die durchschnittlichen Verbrauchswerte im Idealfall auf unter 3 Liter Super auf 100 Kilometer – für ein 265 PS –SUV kaum zu glauben.

Fazit: Mit der stärksten Motorisierung wird der Tucson zum Sportgerät bei der die große Familie mit darf, dank der N Line kommt die optische Dynamic stimmig hinzu. Die umfangreiche Ausstattung, hohe Qualität und intuitive Bedienung waren sowieso immer Stärken des Koreaners. Besonders erfreulich, das Plug-In Hybrid Modell ist unerwartet sparsam.

Foto: © slz