Start Thema Bauen & Wohnen Ein Tank voll Zukunft: Wie Bio-Propan neue Wege fürs Heizen eröffnet

Ein Tank voll Zukunft: Wie Bio-Propan neue Wege fürs Heizen eröffnet

Tankwagen FLAGA Foto: © Fazeny Fotografie

Der Klimawandel zwingt zum Umdenken – nicht irgendwann, sondern jetzt. Doch während vielerorts über Wärmepumpen, Strompreise und Förderungen diskutiert wird, suchen viele Haushalte nach Lösungen, die heute funktionieren. Wer unabhängig von Fernwärme und dem öffentlichen Stromnetz sein möchte, braucht Lösungen, die sich in bestehende Systeme integrieren lassen. Dass die Energiewende auch ohne aufwendige Technik oder Komplettumbau gelingen kann, zeigt der österreichische Energielieferant FLAGA. Zum ersten Mal in Österreich wurde jetzt ein Flüssiggastank mit Bio-Propan befüllt – ein Schritt, der zeigt, dass nachhaltige Energie auch im Alltag ankommt.

Wenn die Heizsaison beginnt, kehrt auch ein altes Dilemma zurück: warm wohnen – aber bitte mit gutem Gewissen. Viele wollen klimafreundlicher leben, doch der Weg dorthin ist oft mit zusätzlichen Kosten oder technischen Hürden verbunden. FLAGA verfolgt daher einen pragmatischen Ansatz: bestehende Systeme beibehalten, aber den Brennstoff verändern. Mit Bio-Propan lässt sich fossiles Flüssiggas teilweise oder vollständig ersetzen – ohne Umrüstung, ohne Umbau, ohne Aufwand. Damit entsteht die Möglichkeit, Nachhaltigkeit dort umzusetzen, wo sie bisher schwer erreichbar war: im ganz normalen Alltag.

Klimaschutz ohne Umbau
Viele Technologien der Energiewende erfordern große Investitionen oder umfassende Umbauten. Bio-Propan geht den umgekehrten Weg: Es nutzt vorhandene Infrastruktur und macht sie nachhaltiger. Die chemische Struktur ist ident mit klassischem Propan, der Unterschied liegt in der Herkunft. Hergestellt wird Bio-Propan in europäischen Bio-Raffinerien aus nachhaltigen, zertifizierten Rohstoffen wie Pflanzenölen, tierischen Fetten und Altölen aus der Lebensmittelindustrie. „Bio-Propan ist kein Zukunftsversprechen, sondern eine Lösung, die schon heute funktioniert“, sagt Dipl.-Ing. Gerhard Ölsinger, Geschäftsführer des Flüssiggasanbieters FLAGA. Kürzlich wurde erstmals der bereits bestehende Flüssiggastank eines Privathaushaltes in Oberösterreich mit 100 Prozent Bio-Propan befüllt. Bestehende Heizsysteme können damit klimafreundlicher gemacht werden – ohne teure Investitionen, aber mit spürbarem Effekt. Der CO₂-Vorteil ist erheblich: bis zu 80 Prozent weniger Emissionen im Vergleich zu fossilem Flüssiggas – bei gleichbleibender Heizleistung. Für viele Haushalte, die unabhängig bleiben und sich nicht auf Fernwärme oder das öffentliche Stromnetz verlassen möchten, kann Bio-Propan damit zu einem entscheidenden Puzzlestück in der österreichischen Energiewende werden.

Von der Flasche in den Tank
BioMix in der Flasche für Grillen, Kochen und mobiles Heizen gibt es bei FLAGA seit 2023; der Anteil an Bio-Propan wurde dabei mittlerweile von anfangs 10 auf 20 Prozent erhöht. Nun wird BioMix auch für Tankgas angeboten – mit einem für den Kunden wählbaren Anteil von 10, 20, 50 oder 100 Prozent Bio-Propan. Das Prinzip bleibt dasselbe: Der biogene Anteil wird durch ein ISCC EU-zertifiziertes Massenbilanzsystem nachverfolgt. Damit wird sichergestellt, dass die eingesetzte Menge nachhaltiger Rohstoffe auch wirklich der Menge an Bio-Propan entspricht, die in den Handel kommt. Produziert wird ausschließlich in europäischen Anlagen. „Wichtig ist, dass es sich um von der EU anerkannte, nachhaltige Rohstoffe handelt und mit der ISCC-Zertifizierung eine 100-prozentige Nachverfolgbarkeit und Transparenz besteht. Es geht darum, Rohstoffe zu nutzen, die ohnehin da sind, und daraus etwas Zukunftsfähiges zu machen“, erklärt Ölsinger.

Tankwagen FLAGA   Foto: © Fazeny Fotografie

Ein realistischer Weg zur Dekarbonisierung
Die Einführung von Bio-Propan im Tank ist mehr als ein symbolischer Schritt. Sie zeigt, dass Nachhaltigkeit und Alltagstauglichkeit vereinbar sind, auch dort, wo andere Systeme an Grenzen stoßen. Denn während Wärmepumpen im Neubau längst Standard sind, stehen viele Bestandsgebäude vor der Frage, wie sie ihre Energieversorgung klimafreundlich gestalten können, ohne die komplette Heiztechnik zu erneuern. „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir Technologien anbieten, die zu den Lebensrealitäten der Menschen passen“, sagt Ölsinger. Bio-Propan eröffnet genau diese Möglichkeit. Es ist ein pragmatischer Ansatz, der bestehende Strukturen nutzt und sofort Wirkung zeigt.

Energiezukunft mit Bestand
Mit der ersten Tankbelieferung erweitert der Energieversorger sein Bio-Portfolio um eine neue Dimension. Die Initiative zeigt, dass Klimaschutz nicht zwangsläufig neue Technik bedeutet, sondern auch mit bestehenden Systemen wirkungsvoll umgesetzt werden kann. Die Nachfrage nach nachhaltigen Energieträgern steigt – auch weil viele Menschen erkennen, dass Klimaschutz nicht mit Perfektion beginnt, sondern mit machbaren Schritten. „Die Energiewende ist kein Entweder-oder. Sie besteht aus vielen kleinen, realistischen Lösungen. Bio-Propan ist eine davon und kann sofort eingesetzt werden“, fasst FLAGA-CEO Ölsinger zusammen.

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