Start Motor Autotests Mit E-Power in den Alltag

Mit E-Power in den Alltag

Foto: © slz

AUTOTEST. Ford Mustang Mach-E Extended Range RWD

„Bereit für morgen. Von Anfang an.“ … dieses die gesamte nachfolgende Automobilproduktion prägende Zitat stammt von Autopionier Henry Ford. Und über 100 Jahre später scheint diese Ideologie für den Automobilhersteller immer noch Gültigkeit zu haben. Denn Ford hat mit dem Mustang Mach-E ein absolut wegweisendes Modell für die moderne Welt der reinen Elektromobilität entwickelt. Wir testen die Version mit 294 PS/216 kW Single-Elektromotor, Heckantrieb und 98,7 kWh Batterie. Vorweg: Henry Ford hätte mit dem Automobil seine wahre Freude!

Unser Testwagen „erscheint“ in Carbonize Grey, einer Metalliclackierung die die stattlichen Abmessungen des 4,71 m langen, 1,88 m breiten und 1,62 m hohen Crossover-SUV kaschiert. Wir finden die Silhouette des Mustang Mach-E überaus interessant, denn sie verbindet moderne, neue Stilelemente mit Anlehnungen an den klassischen Ur-Mustang. Beispielsweise erinnern an der Front die gewölbte und nach unten gebogene Motorhaube oder die LED Lichtsignatur der Scheinwerfer an das Mustang Original, hingegen weist der geschlossene Kühlergrill auf einen „Stromer“ hin. Gleiches gilt für das Heck: hier mimen die 3D Rückleuchten und das 3D Balkendesign den Original Mustang. Auch in der Fensterlinie und dem coupéhaft abfallenden Dach widerspiegelt sich das Original. Für sportliches Auftreten des SUV sorgen zusätzlich die in Wagenfarbe lackierte Front- und Heckschürze, Seitenschweller, Radläufe sowie der große Dachspoiler. In Summe haben die Designer dem Mustang Mach-E ein kraftvolles Aussehen mit hohem Wiedererkennungswert verpasst.

Das Einsteigen erfolgt schlüssellos mittels Ford Key-Free System, cool ist aber der Entfall herkömmlicher Türgriffe, stattdessen öffnet die jeweilige Tür „höflich“ nach drücken eines beleuchteten Knopfes. Alternativ kann der Fahrer den Mach-E auf Wunsch per Smartphone oder Codeeingabe auf einem Touchfeld an der B-Säule öffnen, sollte der Autoschlüssel nicht mit dabei sein.

Im Interieur erwartet uns luftiges Ambiente, dank optionalem Technologie-Paket 2 ist unser Testwagen mit einem großen Panoramadach ausgestattet. Die verwendeten Materialien und Oberflächen wirken wertig und wie von einem Ford erwartet. Auch die Platzverhältnisse sind üppig, speziell im Fond finden wir „fürstliche“ Fußfreiheit vor. Das Kofferraumvolumen fast zwischen 402 bis 1.420 Liter, sofern man die Rücksitzlehnen zur Gänze umgeklappt hat. Das Beladen ist dank elektrisch, sensorgesteuerter Heckklappe wirklich easy. Apropos Kofferraumvolumen: unter der Motorhaube können im „Frunk“ nochmals 81 Liter untergebracht werden, dank Singlemotor ist dies bei diesem Modell möglich.

Wir sitzen bequem auf Komfortsitzen mit Premium-Polsterung Sensico in Leder-Optik, die für einen SUV typisch hohe Sitzposition sorgt für eine sehr gute Rundumsicht bzw. Übersichtlichkeit. Exklusive Ziernähte an den Sitzen, am Armaturenträger, Türinnenseiten, Teppichfußmatten zeigen Fords Liebe zum Detail. Selbstverständlich sind die Vordersitze elektrisch verstell- sowie beheizbar. Hinterm beheizbaren Volant präsentiert sich dem Fahrer ein Fahrerinformationssystem mit digitaler 10,2“ Instrumententafel für die wichtigsten Fahrdaten oder den Ladezustand der Batterie. On Board ist selbstverständlich Ford SYNC 4 samt gewaltigem 15,5“ Hochkant-Touchscreen, das System inkludiert unter anderem die Navigation mit modernen Grafiken, ein Soundsystem mit 6 Lautsprechern, Bluetooth-Freisprecheinrichtung etc. Selbstverständlich ist auch FordPass Connect mit integriert, damit ist man stets perfekt vernetzt und genießt auch alle Online-Dienste. Dabei ist die Bedienung selbsterklärend aufgebaut, bei Ford bedeutet „neu“ eben nicht zugleich „kompliziert“.
Überkomplett ist nicht nur die Komfortausstattung, auch in punkto Sicherheit hat Ford dem neuen Mach-E unzählige High-Tech-Assistenten und Systeme als Mitgift mit auf den langen „Autolebensweg“ gegeben. Die Liste ist bemerkenswert: Ford Co-Pilot 360 mit Intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer, Pre-Collission-Assist, Ausweichassistent, Toter-Winkel-Assistent, Fahrspur-Pilot, Stau-Assistent mit Stop&Go Funktion, Aktiver Parkassistent mit Ein- und Ausparkfunktion, 360° Kamera, Fahrspur-Assistent, Müdigkeitswarner, Verkehrsschild-Erkennungssystem und Falschfahrwarnfunktion etc.

Das Fahren mit dem Ford Mustang Mach-E ist dann eine wirklich feine Sache. Der Elektromotor leistet immerhin 294 PS/216 kW und hat mit dem 2.111 kg Leergewicht des Mach-E Extended Range ein leichtes Spiel. Die Automatik wird kinderleicht mittels Electronic-Shifter bedient, weiters kann aus drei Fahrmodi „Aktiv-Standard“, „Zahm-Eco“ und „Temperamentvoll-Sport“ am Touchscreen ausgewählt werden. Wählt man den sportlichen Modus, so prescht der Mach-E in gestoppten 6,2 Sekunden von 0-100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Es sind aber nicht die bloßen Beschleunigungszahlen die die kraftvolle Fortbewegung mit dem Mach-E beschreiben, sondern die mühelose, souveräne Art die der Mach-E dabei an den Tag legt. Mit 430 Nm steht außerdem jede Menge Drehmoment zur Verfügung, man schöpft bei jeder Drehzahl und jedem Tempo immer „aus dem Vollen“. Das „One Pedal Driving“ erleichtert den Autoalltag, schon bald fahren wir vorausschauend fast „ohne Bremse“ durch Stadt und Land und rekuperieren dabei fleißig Energie. Besonders überraschend für einen SUV dieser Größe: das überaus sportliche, straffe Fahrwerk, es lässt wenig Seitenneigung zu und lädt sogar zum flotten Kurvenräubern ein. Außerdem gefällt uns, dass man passenderweise noch ein kraftvolles Motorengeräusch für die Insassen programmieren kann. Wenn auch synthetisch, es macht den Stromer nochmals sportlich-attraktiver, manch konservative Autofahrer wollen außerdem „ein Auto hören“.

Bleiben noch die wichtigen Fragen nach der Reichweite und der Ladetechnik. Da schlägt die wahre Stunde des Mach-E. Unser Testwagen ist mit der „größeren – nutzbaren“ 88kW/h Batterie ausgestattet, Ford gibt für dieses Modell eine Reichweite nach WLTP von 610 Kilometern an. Im Zuge unsere Testfahrten können wir zwar diese Reichweite nicht ganz erzielen, aber über 480 Kilometer(!) waren es immer, zumeist um 520 bis 550 Kilometer – trotz teilweise recht kalter Temperaturen und flotten Autobahnetappen. Oder in absoluten Verbrauchszahlen: zwischen 16,3 und 20,9 kWh genehmigte sich der elektrische Mustang, dies beweist die Effizienz und ausgereifte Technik des Ford E-Antriebes. Auch das Nachtanken des Mach-E ist am Schnelllader eine flotte Angelegenheit, beim Gleichstrom Laden können bis zu 150 kW/h in die Hochvoltbatterie eingespeist werden, damit dauert ein Tankvorgang nicht länger als ein netter Kaffeeplausch. Zuhause an der Wallbox oder an der Haushaltssteckdose dauert das Tanken natürlich entsprechend länger, wir empfehlen abends anzustecken und morgens wieder loszufahren.

Fazit: der Ford Mustang Mach-E ist eines der modernsten E-Autos, die derzeit am Markt sind. Der Crossover-SUV gefällt mit seinem Design, Platzverhältnisse und Qualität sind „First Class“. Überragend der E-Antrieb, sowie die Reichweite. Obendrein typisch Ford: tolles Preis/Leistungsverhältnis!

Technische Daten
2022 Ford Mustang Mach-E Extended Range
Batteriekapazität 98,7 kWh
Leistung 216 kW/294 PS
Beschl. 0-100 km/h 7,0 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
Reichweite WLTP 610 km
Co2-Emission komb. 0 g/km
Preis ab 56.100 Euro

Die mobile Version verlassen