Da staunten selbst die anwesenden erfahrenen Archäologen nicht schlecht: Im Zuge des Umbaus und der Revitalisierung des historischen Nibelungenhofs in Marbach an der Donau und der Erneuerung des Fußbodens stießen sie auf umfassende mittelalterliche Gebäudestrukturen, darunter Fundamente, Mauern, historische Steinböden, Kanalsysteme sowie Becher und Gefäße. Sogar die Reste eines Turms, der vermutlich zu einer mittelalterlichen Markt-Befestigung Marbachs gehört hat, wurden gefunden. „Dies unterstreicht die Bedeutung Marbachs als ein im Spätmittelalter aufstrebender Ort und lebendiger Handelsplatz an der Donau“, zeigt sich auch Bürgermeister Peter Grafeneder begeistert. Die Funde werden nunmehr in Wien und Krems im Detail ausgewertet und sollen später für Gäste und Besucher vor Ort in geeigneter Weise aufbereitet werden.

Dank der professionellen und reibungslosen Zusammenarbeit zwischen den Bauherren Lorenz und Verena Knott-Birklbauer, der Baufirma, den Archäologen und dem Bundesdenkmalamt unter der Federführung des niederösterreichischen Landeskonservators DI DDr. Patrick Schicht, kann das Bauprojekt ohne wesentliche Verzögerungen fortgeführt werden. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Im Nibelungenhof, der viele Jahre leer stand, wird ein einzigartiges Projekt realisiert, das dem Zukunftstrend der „Workation“ Rechnung tragen wird. Dabei können künftig Urlaub und Arbeit in einem tollen historischen und kreativen Ambiente, inmitten der reizvollen Kulturlandschaft des Nibelungengaus, kombiniert werden. Die spannende Geschichte des Nibelungenhofs und damit auch jene von Marbach an der Donau ist mit den jüngsten Funden jedenfalls noch einmal um einige Facetten reicher geworden.