„Wo seid ihr dann?“ Das war am Nachmittag die tägliche Frage meiner Mutter. Nicht selten die Antwort meiner Geschwister und von mir: „Im Wald.“
Der Wald war für uns der Inbegriff von Freiheit und Entdeckung. Noch heute bin ich gern im Wald und schätze ihn besonders als Energiespender. Stehe ich dann vor einer uralten Eiche, einer 30m hohen Lärche oder einer stämmigen Buche, beginne ich nicht selten zu reden. Versuche, den Umfang und das Alter zu schätzen, und stelle mir vor, was mir dieser Baum alles erzählen könnte.
Seit 55 Jahren gibt es den Tag des Waldes. Er wurde am 21. März 1970 als Reaktion auf die weltweite Waldvernichtung ins Leben gerufen. Schön, dass Österreich zur Hälfte aus Wald besteht. In unseren Wäldern gibt es rund 3,4 Milliarden Bäume – das sind circa 370 Bäume auf einen Einwohner.
Seit 1994 wird in Österreich am 21. März auch offiziell der Baum des Jahres vorgestellt. 2024 wurden gleich zwei Baumarten gekürt: die Traubeneiche und die Stieleiche. Bin gespannt, welcher Baum 2025 das Rennen macht. Für mich ist jeder Baum ein Ausdruck der Schöpfermacht. Jetzt, wo sie langsam wieder austreiben, machen sie mir besonders große Freude.
PS: Sollten Sie mich nicht erreichen, dann bin ich im Wald. Rede mit Bäumen, werde mir meiner Kleinheit bewusst und blicke andächtig in die Baumkronen hoch. War es wichtig? Dann schreiben Sie mir unter fm.zagler@outlook.com.
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