Am Samstag, dem 10. Mai 2025, fand anlässlich des großen Gedenkjahres 2025 – 80 Jahre Kriegsende – die Gedenkveranstaltung im ehemaligen KZ Gusen statt.
Rund 2500 Besucher aus aller Welt gedachten der unzähligen Opfergruppen, die im Zweiglager des Konzentrationslagers Mauthausen arbeiteten, litten, vor Erschöpfung starben oder ermordet wurden. Eine Opfergruppe trug den „Lila Winkel“: die einzige christliche Gruppe, die mit einem eigenen Häftlingssymbol gekennzeichnet war, die Zeugen Jehovas. Durch ihren stillen Widerstand weigerten sie sich, die Nazi-Kriegsmaschinerie zu unterstützen.
Unmittelbar nach Hitlers Machtergreifung 1933 gehörten Jehovas Zeugen zu den ersten, die in die Konzentrationslager der Nazis verbannt wurden. Von den rund 800 Zeugen Jehovas, die 1938 in Österreich lebten, wurden 80 Prozent von den Nationalsozialisten verfolgt. 154 wurden getötet, weil sie sich weigerten, das biblische Gebot „Du sollst nicht töten“ zu brechen.

Bernd Gsell als Vertreter des Vereins „Lila Winkel“, erklärte in seinem Statement: „Durch Unterzeichnung einer Erklärung, ihre Überzeugung abzuschwören, hätten sie (Jehovas Zeugen, Anm.) freikommen können. Die meisten lehnten ab. Jehovas Zeugen besiegten im Einklang mit Römer 12:21 „das Böse mit dem Guten“ und lebten das christliche Prinzip „Liebe“, frei von Rache und Gewalt.“

Das Ende des Krieges und die damit einhergehende Befreiung haben für Jehovas Zeugen eine besondere Bedeutung, denn Hitler schwor 1934: „Diese Brut wird aus Deutschland ausgerottet werden!“ Weil sie sich weigerten, den Hitlergruß zu zeigen oder ihrem Glauben abzuschwören, wurden sie misshandelt, inhaftiert und hingerichtet.
Gsell abschließend: „Ihr stiller Widerstand beweist: Christliche Überzeugung und moralische Integrität haben sogar an Orten der Grausamkeit Bestand.“

Kontakt:
Franz Michael Zagler
Tel: 0676 637 84 96
E-Mail: fm.zagler@outlook.com