AUTOTEST. Alfa Romeo Junior Speciale Elettrica
Wir fahren den neuen Alfa Romeo Junior Speciale Elettrica in „Rosso Brera“ und erleben, wie er mit italienischem Temperament und sportlicher Haltung die E-Ära von Alfa Romeo einläutet.
Wir stehen vor der 4,17 m langen „Speciale“-Erscheinung, die klar macht: Hier fährt kein gewöhnlicher Stromer vor. Die Lackierung „Rosso Brera“ in Kombination mit einem Body-Kit, roten Außendetails und stämmigen 18“ Leichtmetallrädern fluten die Karosserie mit Energie und Leidenschaft, während die charakteristische Scudetto-Front, die schmale „3+3“-Lichsignatur und die kraftvoll ausgestellten Radhäuser sofort die sportliche Herkunft dieser Marke erahnen lassen. In einer Welt, in der Elektrifizierung oft Alltag heißt, zeigt der Junior Speciale Elettrica: Das Anderssein kann eine Haltung sein.
Die Proportionen – kompakt und gedrungen – wirken so entschlossen wie eine Lancia Delta Integrale, nur eben modern interpretiert.
Wir öffnen die Tür und setzen uns auf die sportlich konturierten Premium-Sitze SPIGA. Im Innenraum trifft Eleganz auf Dynamik: Zwei großflächige Displays glänzen, das Kombiinstrument mit 10,25 Zoll, das zentrale Infotainment mit fast gleicher Größe, beide eingebettet in hochwertige Materialien mit „Rosso“-Akzenten und Carbon-Anmutung. Die Sitze tragen Stickereien, das Lederlenkrad ist griffig, akkurat abgestimmt. Serienmäßig finden wir im Interieur weiters eine Ambiente-Beleuchtung, Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Navigation, Abschaltautomatik und eine Rückfahrkamera mit 180°-Sicht – in Kombination ergibt sich ein Raum, der bis in die letzte Naht das Versprechen sportlicher Alltagstauglichkeit hält. Zusammengefasst: Vorne wirkt alles auf Fahrer fokussiert! Im Fond ist das Platzangebot überschaubar, dafür kompakt-athletisch – genau passend zur Philosophie des Fahrzeugs. Der Kofferraum bietet rund 400 Liter Ladevolumen und lässt sich einfach bis auf 1265 Liter erweitern, eine sensorgesteuerte Heckklappe und eine niedrige Ladekante erleichtern das Verstauen auch größerer Gepäckstücke.
Im Antrieb steckt durchaus Sportlichkeit, obwohl wir uns in der schwächeren 115 kW / 156 PS Variante mit 260 Nm Drehmoment bewegen. Den Standardsprint von 0-100 km/h absolviert der Alfa in 8,9 Sekunden, die Vmax ist mit 150 km/h begrenzt. Es ist aber stets spürbar, dass Alfa Romeo nicht nur an das Fahren, sondern ans Fühlen denkt. Es stehen drei Fahrmodi von „Advanced Efficiency“, „Naturale“ bis „Dinamica“ zur Verfügung. Wir wählen den „sportlichsten“-Modus, das Lenkrad reagiert jetzt scharf, das Pedal „erwacht“ – und sofort spürt man: Der Junior Elettrica will keine Kompromisse eingehen.
Die ersten Kilometer fühlen sich an, als würde ein Hatchback aufs Rennstreckenparkett rollen – präzise Lenkung, direkter Kontakt zur Straße, eine spürbare Verbindung zwischen Fahrerwunsch und Frontantrieb. Im urbanen Gewirr bleibt er wendig, fast spielerisch – doch wechselt man auf die Landstraße, spürt man die italienische DNA: Er will aggressive Linien fahren, Kurven eng nehmen, das Heck leicht verspielt lockern. Autobahn? Klar möglich, doch dort zeigt sich der Charakterboden: Der Junior fühlt sich in Bewegung, in Aktion wohl – nicht so beim gemächlichen Stromern.
Beim Laden brilliert er mit technischer Exzellenz: Eine 54 kWh-Batterie liefert Reichweiten von bis zu etwa 410 km nach WLTP (je nach Variante). Das Schnellladen via Gleichstrom mit bis zu 100 kW ermöglicht circa 20-80 % in rund 27 Minuten, Wechselstrom-Laden gelingt ebenfalls effizient. In Praxiswerten pendelt sich der Verbrauch um etwa 15–16 kWh/100 km im gemischten Betrieb – ein hervorragender Wert für ein Fahrzeug mit dieser Agilität und Leistung.
Fazit: Der Alfa Romeo Junior Speciale Elettrica in „Rosso Brera“ ist nicht nur ein E-SUV – er ist ein Statement. Er verbindet die italienische Leidenschaft und sportliche Herkunft von Alfa Romeo mit der effizienten Technologie von morgen. Man spürt bei jeder Fahrt, dass hier nicht nur gefahren wird, sondern erlebt. Wer mit Herz und Verstand fährt, wird hier ebenso fündig wie mit Anspruch und Emotion. Dieses Fahrzeug spricht die Sinne an – und das ist genau das, wofür Alfa Romeo steht.
Fotos: © slz

















