Niederösterreich. Jehovas Zeugen aus Niederösterreich freuen sich über die Initiative der Lagergemeinschaft Dachau, ein Verein, der von Überlebenden des Konzentrationslagers Dachau gegründet wurde. Das KZ in Dachau bestand vom 22. März 1933 bis Einnahme durch die 7. US-Armee am 29. April 1945. Insgesamt gab es über 41.500 Todesopfer, darunter 532 Zeugen Jehovas.
In einem offenen Brief vom 16. Mai 2021 an Präsident Wladimir Putin verurteilen sie Russlands systematisches Vorgehen gegen ihre Glaubensgeschwister und fordern Russland auf, die Verfolgung zu beenden.
In dem Brief heißt es: „Kein Tag vergeht, an dem nicht von staatlicher Repression gegenüber Zeuginnen und Zeugen Jehovas berichtet wird. Die Wohnungen von Angehörigen der Religionsgemeinschaft werden durch den russischen Geheimdienst FSB und polizeiliche Stellen durchsucht und verwüstet. Es kommt zu gewalttätigen Übergriffen und Misshandlungen. Frauen und Männer werden zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Anträge auf Hafterleichterungen oder Strafaussetzungen werden regelmäßig abgelehnt.“
Der Brief schließt mit folgenden Worten: „Wir fordern Sie auf, jeder Bewohnerin und jedem Bewohner der Russischen Föderation das verfassungsmäßige Recht auf freie Religionsübung zu gewähren. Bitte beenden Sie dieses Unrecht!“
Mit Stand Mai 2021 befinden sich 61 Zeugen Jehovas in Russland wegen ihres Glaubens in Haft. Darunter befinden sich auch Ältere, wie beispielsweise Frau Walentina Baranowskaja (70), die derzeit eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren verbüßt. Im Juli 2020 erlitt sie einen Schlaganfall. Am 24. Mai 2021 lehnte ein Gericht das Rechtsmittel in ihrem Fall sowie im Fall von ihrem Sohn Roman Baranowski ab. Er verbüßt derzeit eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren.
Jehovas Zeugen aus Niederösterreich schätzen es, dass unvoreingenommene Beobachter öffentlich das Ende der Ungerechtigkeit fordern, die ihrer Glaubensgeschwister in Russland erleben.
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