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Projektverantwortliche gewähren einen ersten Einblick in den neuen Alumnatsgarten. Ab Mai ist die schattenspendende Grünoase geöffnet.

Die Alumnatsgasse war den St. Pöltner:innen bisher hauptsächlich als Straße entlang einer grau-braunen unansehnlichen Mauer bekannt. Doch seit ein paar Monaten sind Gucklöcher in diese Mauer gestemmt und geben einen Einblick auf das, was bald allen zugänglich sein wird: Der Alumnatsgarten – eine grüne Oase inmitten der historischen St. Pöltner Innenstadt mit einem Hauch von Toskana.

„Die Idee dazu entstand vor ein paar Jahren, als die Caritas sich aus einer geplanten Nutzung zurückzog. Ich habe damals gleich das Potenzial des Gartens gesehen und mir gedacht, dass man daraus ganz sicher ein Schmuckstück machen könnte, das der gesamten Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollte“, schwärmt St. Pöltens Baudirektor Wolfgang Lengauer bei einer seiner Baustellenbesichtigungen. Um die Idee in die Wirklichkeit zu überführen, waren viele Runden auf dem Verhandlungstisch nötig. Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen. Die Stadt St. Pölten, unter Federführung von Bürgermeister Matthias Stadler, schloss mit der Diözese einen Baurechtsvertrag über 99 Jahre ab und es wurde die Projektidee samt den Schätzkosten vom Gemeinderat genehmigt. „Der Garten ist dann an 365 Tagen im Jahr für 24 Stunden geöffnet“, ist Lengauer zufrieden.

Ein wenig lässt sich schon die Schönheit des künftigen Alumnatsgartens erahnen. Die Planung fest im Blick haben Klaus Müller von der Stadtgärtnerei, Helmut Wiener vom Hochbau und Baudirektor Wolfgang Lengauer.10

Schauplatz beim Kulturschwerpunkt Tangente
Geplant wurde alles von land.schafft – dem Planungsbüro von Alfred Benesch, wobei mit den vielen zusätzlichen Eingängen großer Wert auf Offenheit gelegt wurde. Derzeit wird alles für eine Bepflanzung im März vorbereitet, bis Mai soll der Garten dann fertig sein und allen St. Pöltner:innen Freude bereiten. Beim heurigen Kulturschwerpunkt „Tangente“ könnte der neue Alumnatsgarten schon eine gewichtige Rolle spielen. Kleinere Konzerte und Lesungen wären denkbar. „Das konnte man sich noch garnicht vorstellen, wenn man diese Fläche noch vor ein paar Monaten gesehen hat“, beschreibt Helmut Wiener, Leiter des Technischen Büros der Baudirektion. Die ehemaligen Einfahrtstore in der Fuhrmanngasse wurden um 180 Grad gedreht, sodass das Tor nach außen geöffnet werden kann. Darin befand sich zuvor eine asphaltierte Parkfläche für 20 Autos. „Das wurde alles entfernt und bei den Grabarbeiten archäologisch gewissenhaft untersucht“, erklärt Wiener. Die Bauarbeiten glichen einer Reise zurück in den Zweiten Weltkrieg, denn es traten nicht nur Bombentrichter zutage, sondern auch Helme und Teile von Schutzmasken.

Das wird eine Wödg’schicht
Der untere Teil des neuen Gartens wird nun mit umlaufenden Sitzgelegenheiten, einem Wasserspiel und einigen Bäumen ausgestattet. „Fünf bis neun Bäume sind geplant“, so Wiener. „Und alles wird behindertengerecht erreichbar sein“, ergänzt Lengauer. Einen neuen Stützpunkt bekommen auch die Stadtgärtner:innen im oberen Teil. Von hier aus werden sich zwei bis drei Personen um den neuen Garten kümmern, aber auch um den neu gestalteten Promenadenring und die Innenstadt an sich. Das neue Gärtner:innenhaus wird Lager- und Aufenthaltsbereiche und für die Besucher:innen ein behindertengerechtes WC mit Wickeltisch bieten. „Das wird eine Wödg´schicht“ freut sich Klaus Müller von der Stadtgärtnerei, „ein ruhiges Platzerl mitten in der Stadt. Hier zu arbeiten wird ein Genuss“. Rosenbeete, Pergola, eine Sitzgruppe unter schattenspendenden Platanen sowie ein weiterer Springbrunnen und der Laubengang machen den Garten mit toskanischem Ambiente und Blick auf die Domkirche perfekt. „Fast 2.000 Quadratmeter Grünoase für unsere St. Pöltner:innen, das wird eine neue Sehenswürdigkeit“, ist Wolfgang Lengauer überzeugt.

Foto: © Arman Kalteis

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