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AUTOTEST. Ford Mustang Mach-E GT

Nachdem wir bereits die beiden „schwächeren“ Ford Mustang Mach-E Modelle ausführlich testen durften, können wir nun den Chef der Baureihe, den starken Mach-E GT in unserer Autoredaktion begrüßen – intensive Testtage mit 358 kW/487 PS Systemleistung und Allradantrieb.

Schon optisch ist es klar wahrnehmbar, dass es sich beim Testwagen-SUV um die äußerst potente Variante des Mach-E handelt. Denn abgesehen von der geänderten Frontschürze steht der GT satt auf glanzgedrehten 20 Zoll Leichtmetallrädern aus denen rote Brembo-Bremssättel hervorblitzen. Die in Wagenfarbe mitlackierten Radkastenverkleidungen sorgen zusätzlich für ein bulliges Aussehen. Mittig im Heck prangt auf der Heckklappe ein GT-Logo, dass Mustang-Emblem musste weichen.

Noch immer ein Technik-Highlight des Mustang Mach-E ist das „keyless“ Einsteigen. Entweder entsperrt man die Türen klassisch, oder man verwendet bei Annäherung das Smartphone als digitalen Schlüssel. Alternativ kann auch ein eigener Code in die Tastatur auf der B-Säule eingegeben werden. Danach braucht es nur noch einen dezenten Knopfdruck und schon springt die jeweilige Fahrzeugtür auf. Platz genommen sitzen wir auf straffen, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Ford-Performance Sportsitzen mit Premium Polsterung Sensico in Leder-Optik, dabei scheint Seitenhalt das oberste Gebot zu sein. Die Platzverhältnisse vorne sind großzügig, im Fond „geht es den Füßen gut“, der Kopfbereich wird durch die nach hinten abfallende Dachlinie etwas eingeschränkt – allerdings nur für wirklich Großgewachsene. Das optionale Panoramadach lässt Sonnenstrahlen in den insgesamt stilvoll anthrazit/schwarz designten Innenraum.

Schon bekannt sind das 10,2 Zoll große Fahrerinformationssystem mit digitaler Instrumentierung sowie die mittig im Armaturenbrett platzierte „Kommandozentrale“. Dieser mächtige 15,5 Zoll Touchscreen im Hochformat beherbergt das Ford SYNC 4A-Kommunikations- und Entertainmentsystem samt Navi, Ford PassConnect oder das Mega B&O Premium-Sound-System. Hier lässt sich am Auto alles suchen, konfigurieren und einstellen, wobei die Menüführung intuitiv einfach ist und schon nach kurzer Eingewöhnung „tippt und wischt“ man sich zu jedem gewünschten Einstellungsziel durch. Natürlich werden Sprachkommandos recht präzise und schnell ausgeführt. Insgesamt wirkt das Interieur doch sportlicher als bei den zivileren Mustang-Brüdern.

Das Kofferraumvolumen des SUV-Coupés bleibt litermäßig auch dem Schnellsten im Bund erhalten. Es reicht von 332 bis zu 1.420 Litern, praktisch sind dabei die elektrische, sensorgesteuerte Heckklappe sowie der verstellbare Ladeboden. Vorne unter der vermeintlichen Motorhaube ist dann nochmals Platz für Reisesouvenirs – bis zu 100 Liter Fassungsvermögen stehen dafür zur Verfügung.

Der echte Unterschied der den GT vom Rest der „Mustangherde“ trennt ist dann die motorische Potenz. Denn die beiden Elektromotoren, einer sitzt auf der Vorderachse und einer im Heck, leisten im System gewaltige 358 kW/487 PS. Derart bewaffnet wird dieser Mustang zu einem echten „Beschleunigungstier“. Das Losfahren ist bekanntlich ganz easy, einfach den „Electronic Shifter“ zwischen den Vordersitzen in die Stellung „Drive“ drehen und los geht es. Vor allem im Fahrmodus „Temperamentvoll“ quittieren die beiden E-Triebwerke das Durchtreten des Gaspedals mit gnadenloser Beschleunigung. „Unbescholtene, ahnungslose“ Mitfahrer werden spektakulär in die Sitzlehnen gepresst, untermalt wird der „Abschuss“ von einem von uns zuvor konfigurierten, bassigen und dennoch dezent hörbaren Motorsound. In nur 4,2 Sekunden „beamt“ sich der 2.348 kg schwere Stromer aus dem Stand auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt begrenzt bei 200 km/h an. Sogar die kurvige Landstraße mag der GT, denn die Hochleistungsbremse sorgt für kräftige Verzögerungen und das Fahrwerk wird auch in engen Spitzkehren mit dem Gewicht des GT fertig, selbst wenn man die Kurve zu „optimistisch angegangen“ hat. Im Alltag erweist sich das Fahren und Reisen als besonders niveauvoll, vor allem bei gesetzlich erlaubter Verwendung des E-Sportgeräts wirkt die Fortbewegung extrem entschleunigend. Übrigens abartig liest sich auch das Drehmoment des Dual-Elektromotors: Gewaltige 860 Nm – was für ein Punch in jeder „Lebenslage“! Ferne Reiseziele werden im Handumdrehen erreicht, unterstützt durch die üppige Sicherheitsausstattung: mit dem Paket Ford Co-Pilot 360 sind quasi alle Assistenzsysteme mit an Bord.

Lediglich zum Betanken werden unsere Testfahrten unterbrochen, obwohl die erzielbaren Reichweiten des Mustang Mach-E GT dank der großen, „netto“ 88 kW/h Batterie und moderater Verbrauchswerte recht ordentlich ausfallen. Wir legen zwischen den Tankstopps um 370 bis 490 Kilometer zurück, je nach Ausnützung der fast 500 PS Leistung. Somit errechnen sich Verbräuche +/- 20 kW/h auf 100 Kilometer. Die Ladetechnik des GT lässt Betankungen bis 150 kW zu, somit ergeben sich sehr kurze Ladezeiten, etwa 45 Minuten benötigt man von 10 auf 80 %. Zuhause an der Wall-Box oder gar Haushaltsteckdose verlängert sich diese natürlich erheblich.

Fazit: das Fahren mit dem Ford Mustang Mach-E bedeutet grundsätzlich stilvolle Elektromobilität vom Feinsten. Der SUV bietet Platz, Sicherheit und alle bekannten Ford-Qualitäten. Und in der GT Variante ab 79.900 Euro erlebt man zusätzlich atemberaubende Fahrleistungen!

Technische Daten
Ford Mustang Mach-E GT (AWD)
Batteriekapazität 98,7 kWh
Leistung 358 kW/487 PS
Beschl. 0-100 km/h 4,2 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Reichweite 490 km
CO2-Emission 0 g/km
Preis ab 79.900 Euro

Fotos: © stadtlandzeitung

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