AUTOTEST. Toyota C-HR 2,0 Hybrid
Der stylische Crossover-SUV Toyota C-HR wurde bis 2019 ausschließlich mit einem 116 PS Benzin- oder 122 PS starken Hybridantrieb angeboten. Da aber moderne Fahrzeuge auch über adäquate Motorisierungen verfügen sollten, haben die Toyota-Ingenieure den C-HR im Zuge leichter kosmetischen „Updates“ zeitgleich in die Kraftkammer geschickt. Die schon aus dem Corolla bekannte 184 PS Hybrid-Version wurde eingepflanzt – eine sehr gute Entscheidung!
Der Toyota C-HR war schon immer eine auffällige Erscheinung im automobilen Alltag, weg vom Einheitsbrei. Etwas Crossover, ein bisschen SUV – die 4,39 m lange Karosserie glänzt mit unverwechselbarer Silhouette. Unser Testwagen besitzt dank der besten Ausstattungslinie C-UORE die coole Außenfarbe Infernoorange Metallic in Kombination mit schwarzen Karosserieelementen – wie beispielsweise dem nach hinten abfallenden Dach, mächtigerem Kühlergrill, Außenspiegeln oder 18-Zoll Felgen im 10 Doppelspeichen-Design – unterstreichen besonders die neue Sportlichkeit des erstarkten Toyotas. Auch die dezenten Chromapplikationen gefallen, insbesondere die Linienführungen an den Seitenansichten sind den Ingenieuren gelungen. Kein anderer SUV besitzt derart eigenwillig geformte Hintertüren mit nach oben gezogenen, schrägen Türgriffen.
Diese Extravaganz des C-HR setzt sich auch im Interieur fort. Wir werden von feinem Leder empfangen. Lederschaltknopf, Chrom an den Türgriffen und sämtlichen Umrandungen der Lüftungsdüsen oder die piano schwarze Mittelkonsole machen das Interieur nochmals wertiger. Die blaue Ambientebeleuchtung schafft passende „C-UORE“-Atmosphäre. Nach elektrischer Einjustierung der Vordersitze sind wir einmal mehr über die Geräumigkeit vorne überrascht, im Fond ist der Platz klassenüblich. Die leicht eingeschränkte Übersichtlichkeit nach hinten leidet nur wenig an der ungewöhnlichen Karosserie, glücklicherweise hat Toyota dem C-HR eine Rückfahrkamera spendiert. Ein Blick in den Kofferraum zeigt ausreichendes Ladevolumen zwischen 358 und 1102 Litern, natürlich bei 1/2 umgeklappten hinteren Sitzlehnen. Kleines Minus: wir würden uns eine elektrische Bedienung der Heckklappe wünschen.
Vor uns dominiert das ebenfalls ganz eigenwillig geformte, zum Fahrer hin orientierte Armaturenbrett. Die Armaturenlandschaft ist nicht symmetrisch aufgebaut und immer wieder entdecken wir interessante Details. Vor uns präsentiert sich ein futuristisches Cockpit mit allerdings analogen Anzeigen. Alles Wissenswerte zu den Fahrdaten oder die aktuelle Antriebsart etc. lässt sich schnell ablesen. Der mittig recht hoch platzierte 8 Zoll große Touchscreen ist von der ersten Minute an logisch zu bedienen. Dank der Bestausstattungslinie verwöhnt uns unser Testwagen mit vielen weiteren Luxus-Features: Tempomat, Toyota Safety Sense mit Sicherheitsassistenten en masse, elektrische Sitzverstellung, Keyless Go, Einparkhilfe, 576 Watt JBL Soundanlage mit 9 Lautsprechern, Navi, Einbindung Apple CarPlay und Android Auto, LED Scheinwerfer, … die Liste ist endlos. Sollte aber erwähnt werden: auch in den günstigeren Ausstattungsvarianten ist der Toyota C-HR bereits üppig „eingerichtet“.
Besonders gespannt starten wir den Top C-HR. Nach dem geräuschlosen Start wird bereits auf den ersten Metern ersichtlich: Der Hybrid-Antrieb bestehend aus dem 152 PS Reihen-4 Zylinder 16-Ventilmotor sowie den zwei Elektromotoren mit 109 PS steht sehr gut im Futter, die daraus lukrierte Systemleistung von 184 PS ist dem Toyota wie auf den Leib geschnitten. In rasanten 8,2 Sek. passiert der Japaner die 100 km/h, kraftvoll drehen die Motoren in Richtung abgeriegelter Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Ob 30 km/h oder 130 km/h – Punch steht immer zu Verfügung. Vor allem sorgt das Leistungsplus für ein rascheres Durchlaufen des Drehzahlbandes und die Geräuschkulisse des E-CVT-Getriebes hat dadurch auch einen viel bissigeren, kernigeren Klang. Besonders harmonisch agiert das Motorenduo im Autoalltag, quasi beim Fahren von A nach B. Toyota ist bekanntlich ein Vorreiter in Sachen Hybridantrieb und diese lange geleistete Pionierarbeit ist immer merkbar.
Wer diesen Toyota fährt, ertappt sich sowieso immer öfter beim Spritknausern. Wer will kann im Sport Modus mit diesem C-HR zwar sehr wohl „Stoff geben“, aber im Grunde seines Herzens ist der Japaner ein Gleiter. Wir verbrauchten zwischen 4,4 und 5,5 Liter Superbenzin auf 100 km, wer das Fahrzeug innerstädtisch auf kurzen Strecken bis zu 50 km/h als reines Electric-Vehicle verwendet, kann den C-HR zu ständigen Durchschnittsverbräuchen weit unter 5 Litern „überreden“.
Fazit: Der modifizierte C-HR gefällt mit seinem neuen noch sportlicheren Auftritt. Besonderen Applaus gibt es von uns für diese Motorisierung, die 184 PS passen perfekt zum Erscheinungsbild. Wer im Autofahrerherzen ein „Grüner“ ist wird vom Toyota C-HR begeistert sein, denn der Hybridantrieb verdient 5 Sterne. Aber auch in anderen wesentlichen Parametern wie dem Preis/Leistungsverhältnis überzeugt der C-HR, den eigenen Autoschlüssel überreicht der Toyota-Händler ab 21.990 Euro.
Fotos: slz
Technische Daten | |
Toyota C-HR 2,0 Hybrid | |
Hubraum | 1.987 ccm |
Systemleistung | 135 kW/184 PS |
Beschl. 0-100 km/h | 8,2 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch komb. | 5,2 l/100 km |
CO2-Emission | 119 g/km |
Listenpreis Touring Sports ab | 24.990 Euro |