LH Mikl-Leitner: „Ganz wichtiger Partner in der Sicherheitsfamilie Niederösterreich“
Im NÖ Landhaus in St. Pölten präsentierten heute, Dienstag, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Präsident General Josef Schmoll die Einsatzbilanz 2019 des Roten Kreuzes Niederösterreich. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Einsatzorganisation 2.462 Einsatzfahrten pro Tag im Rettungsdienst und betreute 157.186 Menschen im Rahmen der Gesundheits- und Sozialen Dienste (GSD).
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte zu Beginn, dass die Bevölkerung „ein unglaublich großes Vertrauen in das Rote Kreuz“ habe. Laut APA/OGM-Vertrauensindex sei das Rote Kreuz Spitzenreiter unter den mehr als 20 abgefragten NGOs: „86 Prozent der Landsleute sagen, Sie haben ein großes Vertrauen in das Österreichische Rote Kreuz“, führte Mikl-Leitner aus, dass die Einsatzorganisation damit vor der Krebshilfe, den SOS Kinderdörfern und Ärzte ohne Grenzen liege. Die Landeshauptfrau sprach von einem „tollen Zeugnis, das die Bevölkerung dem Roten Kreuz ausstellt“. Dies sei nur deshalb möglich, weil das Motto „Aus Liebe zum Menschen“ von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur im Herzen getragen, sondern Tag für Tag gelebt werde, bedankte sich die Landeshauptfrau bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen Einsatz.
Das Rote Kreuz habe eine große Einsatz- und Angebotspalette, angefangen von Rettungsdienst und Katastrophenhilfe über die Gesundheits- und Sozialen Dienste bis hin zum Freiwilligen Sozialen Jahr, dem Zivildienst und dem Jugendrotkreuz, betonte Mikl-Leitner, dass das Rote Kreuz damit „ein ganz wichtiger Partner in der Sicherheitsfamilie Niederösterreich“ sei. Die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich funktioniere auf Zuruf.
„2019 wurden knapp 2.500 Einsatzfahrten pro Tag im Rettungsdienst und rund 285.000 Einsatzstunden im Rahmen der Gesundheits- und Sozialen Dienste geleistet“, hielt die Landeshauptfrau fest, dass das in beiden Fällen Steigerungen zum Vorjahres-Zeitraum seien und dass dieser Zuwachs der Stärke der Organisation zu verdanken sei. Erfreulich seien auch die Entwicklungen bei den Freiwilligenzahlen: „Die Zahl der Ehrenamtlichen ist um rund 450 auf 18.549 Personen angewachsen.“ Von den 412 Personen, die 2019 ein Freiwilliges Sozialjahr absolviert hätten, seien 280 aus Niederösterreich – das seien rund 68 Prozent, betonte die Landeshauptfrau, dass ehrenamtliche Arbeit in Niederösterreich einen guten Ruf habe und gerne angenommen werde.
Betreffend Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und dem Roten Kreuz führte Mikl-Leitner die beiden Logistikzentren für Großunfälle und Katastrophenhilfe in Tulln und Münchendorf, die Umstellung auf die neuen Noteinsatzfahrzeuge und die mobilen Notruf-Armbänder, die Patienten und Angehörigen im Alltag mehr Sicherheit geben sollen, an. Der Schulterschluss und die Investitionen in Infrastruktur, Ausstattung und Service seien wichtig, damit das Rote Kreuz Niederösterreich im Einsatzfall noch schlagkräftiger und flexibler aufgestellt sei.
Ein großes Vorbild sei das Rote Kreuz auch mit seiner Ehrenamtlichkeit. Damit würde es nämlich dem „Trend der Vereinsamung“ entgegenwirken, betonte die Landeshauptfrau, dass Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, glücklicher, und zufriedener seien und länger gesund leben würden. Ehrenamtlichkeit zahle sich somit auch für sich selber aus.
Die Landeshauptfrau bedanke sich bei Rotkreuz-Präsident Schmoll und Landesrätin Königsberger-Ludwig für die Zusammenarbeit. Im Jahr 2020 gebe es noch einige Projekte und Herausforderungen zu bewältigen, etwa die Finanzierung. Die Gespräche dafür laufen und werden bis zum Sommer abgeschlossen sein.
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig bedankte sich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes für ihre Arbeit – diese seien „Partner der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher“. Dass die Zusammenarbeit von Land Niederösterreich mit dem Roten Kreuz auf Zuruf funktioniere, wie Landeshauptfrau Mikl-Leitner betont habe, könne sie nur unterstreichen, führte Königsberger-Ludwig als Beispiel etwa die Fiebermessungen wegen dem Coronavirus am Flughafen Wien an, die von der Landessanitätsdirektion mit Unterstützung von vier Sanitätern des Roten Kreuzes durchgeführt werden. Das Rote Kreuz sei ein Vertrauensträger und in diesem Zusammenhang bedeutend, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken.
Trotz dem die Einsatzzahlen gestiegen seien, die Arbeit des Roten Kreuzes funktioniere immer reibungslos und sei von Professionalität gekennzeichnet, betonte die Landesrätin, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder Fortbildungen absolvieren, um medizinisch am aktuellen Stand zu sein. Als besondere Projekte führte Königsberger-Ludwig das Notruf-Armband, das Pilotprojekt „Caring Community“ („sorgende Gemeinde“) in Groß-Enzersdorf und die Rotkreuz-Dose an.
General Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, sprach davon, dass „das Netzwerk der Hilfe in Niederösterreich“ ausgebaut worden sei. 2019 seien die Themen „Vertrauen, Sicherheit und Veränderung“ im Vordergrund gestanden. „227.514 unterstützende Mitglieder – das ist eine große Zahl, wo sich das Vertrauen der Bevölkerung widerspiegelt“, so der Rotkreuz-Präsident. Veränderung habe es dadurch gegeben, dass es seit Mitte des Jahres mit Thomas Wallisch und Andrea Winter ein neues, starkes Geschäftsführerteam gebe und im November Dr. Berndt Schreiner zum Chefarzt und Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes bestellt worden sei. „444 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu Bezirkseinsatzleitern ausgebildet worden“, führte Schmoll aus, dass das Ziel sei, bei größeren oder komplexeren Einsätzen schnell eine gut geschulte Führungskraft vor Ort zu haben, die diese zusätzlichen Aufgaben übernehme.
Im Bereich der Gesundheits- und Sozialen Dienste nannte der Rotkreuz-Präsident drei wesentliche Bereiche: die Lese- und Lernförderung – 2019 seien 2.309 Kinder betreut worden; die Armutsbekämpfung – die Team Österreich Tafel habe ihre Ausgabestellen auf 35 erhöht; und die Seniorenbetreuung. Das Jugendrotkreuz habe Maßnahmen gegen „Hass im Netz“ gesetzt, führte Schmoll außerdem aus, dass 24.915 Kinder (von insgesamt 64.836 Volksschülern) durch Helfi-Programme in Erste Hilfe geschult worden seien.
3.162 Erste-Hilfe-Kurse seien von 33.220 Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern besucht worden. Bevor die Einsatzkräfte eintreffen, könne man mit Erste Hilfe sehr viel machen, um ein Menschenleben zu retten, betonte Schmoll, dass man dafür ein Bewusstsein schaffen müsse. Der Rotkreuz-Präsident bedankte sich „bei allen, die im Roten Kreuz für Niederösterreich tätig sind“ und bei Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Landesrätin Königsberger-Ludwig für die Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich.
Foto: NLK Filzwieser