„Schick mir eine Postkarte, wenn du oben bist.“ Diesen Satz hörte ich oft als Kind, wenn ich beim Nasenbohren „ertappt“ wurde.
Es hat gedauert, um zufällig zu erfahren, dass es für diese Tätigkeit der völligen Entspannung sogar den Internationalen Tag des Nasenbohrens gibt. Am 23. April fühlen sich 91 Prozent der Bevölkerung in ihrem universellen, menschlichen Urverhalten des Nasenpopelns verstanden.
Und tatsächlich: Vorzugsweise bei roter Ampel wandert der Zeigefinger bis zu viermal täglich in den „Bohrturm des kleinen Mannes“, wie ein altes Sprichwort sagt. Der feine Herr in der Limousine oder die elegante Lady im schmucken Cabrio werden dabei genauso „ertappt“, wie der coole Teenie oder der zweijährige Minimensch im Maxi-Cosi.
Aus medizinischer Sicht sei gelegentliches Nasenbohren keineswegs gefährlich, sagt Dr. Google, sondern eher normal. Allerdings könnte es zu einem erhöhten Infektionsrisiko kommen – da verschafft dann der Welthandhygienetag am 5. Mai Abhilfe.
Nasenbohren: Das mag vielleicht nicht gerade gesellschaftsfähig sein, aber mal ganz ehrlich: Gibt es nicht täglich unzählige Themen, worüber man zu Recht die Nase rümpft?
Die Frage ist also für mich nicht, wann jemand zum letzten Mal als Nasenbohrer „ertappt“ wurde, sondern worüber er die Nase in ihrer Gesamtheit gerümpft hat. Darüber können Sie mir gerne schreiben – unter fm.zagler@outlook.com.
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