Alfred Zens, Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur, Sabine Wagner-Simhandl, leitenden Heil- und Sonderpädagogin an der Kinder- und Jugendheilkunde-Abteilung des Universitätsklinikums St. Pölten, Landesrat Ludwig Schleritzko und Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kutur.Region.Niederösterreich, stellten in St. Pölten ein neues Ehrenamtprojekt für die NÖ Kliniken vor. Foto ©: NLK Pfeffer
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„Niederösterreich ist das Land der Freiwilligen, rund 800.000 Menschen – und damit jeder Zweite bzw. jede Zweite – engagieren sich freiwillig. Die Hilfsbereitschaft und das Engagement sind riesengroß, das haben zuletzt auch wieder die Hochwasserereignisse gezeigt“, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko am heutigen Donnerstag in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Alfred Zens, Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur, Sabine Wagner-Simhandl, der leitenden Heil- und Sonderpädagogin an der Kinder- und Jugendheilkunde-Abteilung des Universitätsklinikums St. Pölten, und Martin Lammerhuber, dem Geschäftsführer der Kutur.Region.Niederösterreich, ein neues Ehrenamtprojekt für die NÖ Kliniken vorstellte.

In den NÖ Pflege- und Betreuungszentren leisteten bereits über 1.400 Freiwillige einen enormen Mehrwert, sagte der Landesrat und startete einen landesweiten Aufruf, um dieses System auch in den Kliniken zu etablieren: „Sie sollen ab Jänner 2025 mithelfen, damit sich Patienten, Patientinnen und Angehörige in den Spitälern besser zurechtfinden, sie sollen Aktivitäten der Freizeitgestaltung begleiten und nicht zuletzt das medizinische und pflegerische Personal entlasten. Sie können in emotionalen Situationen erste Ansprechpartner sein, eine Lotsen- und Dolmetscherfunktion zur besseren Verständlichkeit medizinischer Fachbegriffe übernehmen und so zu einer enormen Stütze für die Patienten, Patientinnen, Angehörigen und das Personal werden“.

In der zweiten Oktoberhälfte wird die Landesgesundheitsagentur eine eigene Homepage für die Suche nach entsprechenden Freiwilligen freischalten. In der Pilotphase werden sie in drei Abteilungen der Universitätskliniken Tulln und St. Pölten sowie des Landesklinikums Hollabrunn eingesetzt. „Ich bin überzeugt, Ehrenamt und Kliniken passen gut zusammen“, betonte Schleritzko abschließend.

Alfred Zens meinte: „Es geht darum, mit den Patientinnen und Patienten Gespräche zu führen, die Situation im Wartebereich zu entspannen, mit ihnen ein paar Schritte gemeinsam zu gehen, sie zu Untersuchungen zu begleiten, für Abwechslung zu sorgen, einfach für sie da zu sein und ihren Aufenthalt angenehmer zu gestalten. Auch für Angehörige können sie Wegweiser sein, ihnen helfen und sie entlasten“. Die Ehrenamtlichen erhalten ein kostenloses Weiter- und Fortbildungsangebot bzw. Mittagessen sowie eine Fahrtkostenunterstützung.

Sabine Wagner-Simhandl bezog sich insbesondere auf den Kinder- und Jugendbereich: „Die Freiwilligen könnten mit den jungen Patientinnen und Patienten zum Beispiel töpfern und malen oder ihnen Geschichten vorlesen. Damit unterstützen sie auch die Eltern, wenn diese einmal nicht da sein können, und das Personal etwa in den Schichtwechselzeiten, damit die Kinder in diesen Phasen nicht alleine sind“.

Martin Lammerhuber zeigte sich überzeugt, dass man damit viele Zielgruppen ansprechen könne: „Die Menschen wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben, ihre Kreativität einbringen und Sinn in der Freizeit finden. Es braucht dazu nur soziale Kompetenz, Empathie und Zeit“.

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