Der Modehandel in Niederösterreich steht weiterhin massiv unter Druck. Deshalb fordert die Branche eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen bis Ende Juni und eine Herabsetzung der Eintrittsschwelle für die Umsatzrückgänge von 40 auf 30 Prozent – „damit mehr Unternehmen diese Leistung in Anspruch nehmen können“, betont Obfrau Nina Stift.
Die Zahlen sind alarmierend, die Situation ist angespannt. Aktuelle Zahlen von Economica zeigen, dass die Umsätze im Modehandel im Jahr 2021 um 19 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 lagen, im Schuhhandel beträgt das Minus sogar 26 Prozent. „Leider hat sich die negative Entwicklung im Jänner und Februar 2022 fortgesetzt. Viele Betriebe melden einen dramatischen Umsatzrückgang“, erklärt Nina Stift, Obfrau des NÖ Modehandels, und ergänzt: „Auch die Abschaffung der Covid-Kontrollen hat bislang nicht den erhofften Impuls gebracht.“
Einige Branchen überdurchschnittlich hart von der Krise getroffen
Eine klare Absage erteilt Stift daher der Ankündigung des Finanzministeriums, mit Ende März die Wirtschaftshilfen weitestgehend einzustellen. Zwar habe sich der Handel insgesamt in den beiden Corona-Jahren trotz Lockdowns wacker geschlagen, eine differenzierte Betrachtung zeige jedoch, dass einige Branchen überdurchschnittlich hart von der Krise getroffen wurden. „Diese Branchen müssen weiter unterstützt werden, sonst droht vielen Betrieben knapp vor dem hoffentlich nahenden Ende der Pandemie die Insolvenz“, betont die Obfrau. „Ein abruptes Ende der Wirtschaftshilfen würde für viele Modebetriebe das Aus bedeuten.“
Betriebe auf der Zielgerade der Pandemie nicht verhungern lassen
Konkret fordert Stift eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen bis Ende Juni 2022 und eine Herabsetzung der Eintrittsschwelle für die Umsatzrückgänge von 40 auf 30 Prozent. „Das wäre durch das EU Beihilfenrecht gedeckt und wurde auch in Deutschland so umgesetzt“, so Stift. Die Zahlen für den Modehandel liegen auf dem Tisch und sie zeigen ein dramatisches Bild. „Hoffentlich sind wir in Sachen Pandemie auf die Zielgerade eingebogen. Und gerade auf der darf man die Betriebe jetzt nicht verhungern lassen“, verweist Stift auch auf die Tatsache, „dass der Mode- und Freizeithandel eine der wichtigsten Branchen für die Vitalität von Stadt- und Ortskernen ist.“