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Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und die Musikkapelle Zellendorf unter der musikalischen Leitung von Patrick Hahn haben am Dienstag im goldenen Saal des Wiener Musikvereins ein fulminantes Konzert zu Ehren von Universalkünstler Hermann Nitsch gespielt. Im ersten Teil standen Werke der musikalischen Vorbilder von Nitsch, Anton Webern, Richard Wagner und Alexander Skrjabin am Programm. Im zweiten Teil war dann die 9. Sinfonie „die Ägyptische“ von Hermann Nitsch zu hören.

Zahlreiche Gäste lauschten den Klängen, darunter auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Hermann Nitsch war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler überhaupt. Die Tatsache, dass ein Künstler von Weltrang wie Hermann Nitsch mit Niederösterreich ein inniges Heimatgefühl verband, macht uns stolz und ihn selbst zu einer identitätsstiftenden Persönlichkeit für unser Bundesland.“

Michael Karrer – künstlerischer Direktor Nitsch Museum, Danielle Spera, Rita Nitsch, Johanna Mikl-Leitner – Landeshauptfrau Niederösterreich, Patrick Hahn – Dirigent Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Christoph Mayer – Geschäftsführer Nitsch Museum

„Erstmals wird ein musikalisches Werk von Nitsch im Musikverein aufgeführt, ein lang gehegter Wunsch des Künstlers, der ihm nun posthum erfüllt wird“, betont der künstlerische Direktor des Nitsch Museums Mistelbach Michael Karrer. „Hermann Nitsch war ein ausgesprochen kompetenter Musikexperte und glich auf diesem Gebiet einem wandelnden Lexikon. Seine Kompositionen bauen auf diesen fundierten Kenntnissen auf. Er will mit seiner Musik intensive Klangkosmen schaffen, Farbklänge und Farbcluster, die uns Hörerinnen und Hörer aus unserer rationalen Welt entführen“, so Karrer zum Konzertereignis.

Hermann Nitsch, der im April 2022 gestorben ist, war nicht nur weltberühmter Aktionist, Maler, Philosoph und Zeichner: Er war auch Komponist. Schon in den 1960er-Jahren spielte die Musik eine fundamentale Rolle in seinem Gesamtkunstwerk. Nitschs Kompositionen wurzeln im Schrei als vorsprachlichem Ausdruck dionysischer Ekstase Die Musik des «Orgien Mysterien Theater» hat für den Künstler in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Instrumentale Zusammensetzung, Dauer und Intensität der Kompositionen wurden ebenso wie die Handlungsabläufe der Aktionen in Form von Partituren akribisch auf Millimeterpapier festgehalten.

Eine gemeinsame Veranstaltung von nitsch museum und Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in Kooperation mit der Nitsch Foundation.

Foto: © NLK Filzwieser

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