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Zu einem waren Rallycross-Drama entwickelte sich das Rennen in der Königsklasse. Nach mehreren Führungswechseln holte am Ende Rene Derfler aus Melk seinen ersten Sieg. Auch in den anderen Klassen kam es zur ein oder anderen Überraschung.

  • Österreicher holen Doppelsieg bei den Supercars
  • Lokalmatador Woldrich am Stockerl
  • Routinier Kittel triumphiert in der National 1600

Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde nicht nur dem zahlreich erschienen Publikum heiß, auch auf der Rennstrecke selbst ging es zur Sache. Im letzten Drittel der Saison hieß es für die Aktiven Fehlermachen verboten und maximale Punkte mitnehmen. In der Mittagspause begeisterten Peter Ramler und Jusuf Alic mit Showfahrten, bei der Fahrerparade konnten sich die Pilotinnen und Piloten ihren Fans zuwinken.

Oliver Dariz holte den Sieg im Peugeot Cup Credit Foto: © Harald Lindtner

Supercars & Super 1600
Zbigniew Staniszewski (Ford Fiesta) aus Polen wurde in den Vorläufen seiner Favoritenrolle gerecht. Der Ford-Fiesta-Pilot dominierte nach Belieben. Im Finale dann überschlugen sich die Ereignisse: Nachdem Staniszweski seine Poleposition zunächst in eine Führung umwandeln konnte, wurde der Ford Fiesta plötzlich langsamer. Rekordmeister Alois Höller zog vorbei und wurde seinerseits hart von Rene Derfler bedrängt. Nur zwei Kurven später verlor plötzlich auch Höller an Vortrieb, Derfler ging vorbei und gewann sein erstes Rennen in der Königsklasse. „Es ist unglaublich, ich habe das Auto selbst gebaut – es leistet im Moment 580 PS und fährt sich sehr gut, jetzt suche ich für das letzte Rennen noch einen Sponsor“, jubelte der Lokalmatador. Mit Gerald Eder wurde ein weiterer Lokalheld Zweiter. In der Klasse der Super 1600 war diesmal kein Österreicher am Start. Am Ende holte sich Jan Ratajsky vor seinem tschechischen Markenkollegen Vaclav Tuma im Skoda Fabia einen umjubelten Sieg.

Super Touring Cars über 2 Liter Hubraum
Bei den großen Tourenwagen war es einmal mehr ein Kampf der Konzepte. Die Hecktrieb-Fraktion rund um Gerald Woldrich und dem Ungarn Tibor Vamosi waren auf den Asphaltteilen des Wachaurings die Tonangeber. Auf der rund 500 Meter langen Schotterpassage hatten die Wagen mit Frontantrieb ihre Vorteile. Den Besuchern wurden so ausgeglichene Rennen geboten. Der Tscheche Tomas Michal hatte in seinem VW Polo das bessere Ende für sich – Gerald Woldrich holte sich unter dem Jubel seiner Fans den dritten Platz. „Ich hatte ein Loch im Krümmer, danke an Melvin Alic mit seiner Hilfe konnten wir den Auspuff notdürftig am Vorstart flicken, es ist wie ein Sieg für mich“, strahlte Woldrich. Daniel Pfeiffer wurde bei seiner Premiere mit dem Skoda Fabia knapp vor Michi Stoklassa (BMW M3) Fünfter.

Super Touring Cars bis 2 Liter Hubraum
Schon im zweiten Vorlauf war einiges los: Der schnelle Pole Robert Dabrowski im VW Polo kam bei der Anfahrt zur ersten Kurve mit Roman Castoral im Opel Astra zusammen, der Tscheche beschädigte sich dabei die rechte hintere Aufhängung, dachte aber gar nicht ans Aufgeben. Mit einem stark schlingernden Auto fuhr er dennoch noch als Dritter über die Line und konnte sich sogar Josef Strebinger (VW Polo) behaupten. Der Puchberger jagte seinerseits das halbe Rennen über Dabrowski – machte aber in der langen Westkurve einen Fehler und fiel so hinter Častoral zurück. Im großen Finale war dann Castoral erneut zur Stelle und verwies Dabrowski und Josef Strebinger auf die Plätze. „Ich bin zufrieden, wir hatten kein einfaches Wochenende und sind immer etwas vorsichtig mit Blick auf die Meisterschaft gefahren“, kalkulierte Strebinger. Melvin Alic wurde mit dem Honda Civic guter Fünfter.

Super Touring Cars bis 1,6 Liter Hubraum

Jiri Cermark (Honda Civic) aus der Tschechischen Republik war bei den kleinen Tourenwagen nicht zu besiegen. Der Honda-Pilot gewann alle Vorläufe und das Finale. Florian Brandl (Peugeot 206) schaffte es als Dritter aufs Stockerl. „Wenn mir vor dem Wochenende wer gesagt hätte, ich werde Dritter, hätte ich das sofort unterschrieben. Im Finale hatte ich wieder ein Problem mit der Öltemperatur, deshalb bin ich umso glücklicher mit dem Stockerl beim Heimrennen“, schmunzelt Brandl. Richard Förster schaffte es mit dem VW Polo erneut ins Finale und wurde mit seinem Serienauto guter Fünfter.

National 1600

Die Überraschung des Wochenendes lieferte Lukas Dirnberger ab. Mit einem alten VW Polo düpierte er die Konkurrenz in der Serienklasse. Er feierte in den Vorläufen drei Siege und sicherte sich mit einem Sieg im Halbfinale auch die Poleposition für das Finale. Dort kam es zu einer unfairen Attacke des Tabellenführers Leander Pfleger (Suzuki Swift), der dafür auch die Schwarze Flagge kassierte. So gewann das Rennen Michael Kittel (Suzuki Swift) der seinerseits erst durch das Nichtantreten eines Gegners ins Halbfinale der besten 12 gerutscht ist. „Heute bin ich zufrieden, für mich war es ein Glück, dass die beiden vor mir kollidiert sind, aber so kann es manchmal gehen“, gab der Sieger zu Protokoll. Flankiert am Stockerl wurde der Niederösterreicher von Rafi Dirnberger im Opel Corsa und seinem Bruder Lukas.

Peugeot 206 RX-Cup
Wie immer eng ging es in der Einsteiger-Klasse zur Sache. Oliver Dariz konnte seinen Freund Lukas Woldrich knapp hinter sich halten und seine Tabellenführung weiter ausbauen. „Es hat richtig gut gepasst, mein Start war etwas besser, aber Lukas hat mich überleben lassen. Ab da war es ein komplett knappes Rennen, ich bin sehr zufrieden“, konstatierte der Landfriedstettner. Hinter Lukas Woldrich kam der St. Leonharder Marcel Strobl aufs Stockerl. In der Meisterschaft konnte Dariz mit dem Sieg seinen Vorsprung weiter ausbauen.

RWD-Cup & Kartcross
Eine neue Klasse feierte in Melk ihre Premiere, mit zwei Fahrzeugen steckt der RWD-Cup, an dem ausschließlich heckgetriebene Fahrzeuge teilnehmen dürfen, in ihren Kinderschuhen. Sven Förster holte mit einem BMW E36 Compact den Sieg vor Andreas Wirl in einem BMW 1er. Mario Leonhardsberger holte den Sieg bei den Kartcrossern.

Tschechische Rahmenserien
In der tschechischen National 1600 gewann Daniel Nemecek im VW Polo knapp vor Petr Bilek in einem Renault Twingo. Bei den Historischen war Vaclav Nakladal in einem VW Polo der Schnellste.

Ergebnisse vom Rallycross in Melk
Alle Resultate finden Sie unter: https://chronomoto.hu/livetiming/pdf/?eventid=20240831_0901_rc_melk

Nächstes Rennen – Fuglau bei Horn
Schon in zwei Wochen findet das nächste und letzte Rennen auf heimischen Boden in der Staatsmeisterschaft statt. Am 14. und 15. September werden in der MJP-Arena die ersten Meisterschaftsentscheidungen fallen.

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