Bauprojekt mit 64 Einbettzimmern für Personen mit psychiatrischen Erkran- kungen verläuft planmäßig
Ybbs an der Donau. Rund neun Monate nach dem Spatenstich wurde nun im Therapiezentrum Ybbs eine weitere bedeutende Bauetappe erreicht: Der Rohbau des neuen Zubaus für die Sozialpsychiatrie ist fertiggestellt. „Wir sind mit dem Zubau für das Therapiezentrum Ybbs auf einem sehr guten Weg und können der geplanten Fertigstellung Ende des J ahres 2026 zuversichtlich entgegensehen“, zeigt sich WIGEV Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb erfreut, die zu- gleich die Leitung der Teilunternehmung Pflegewohnhäuser innehat. Der moderne Neubau wird nach Fertigstellung Platz für 64 Einbettzimmer, sechs Wohngruppen sowie großzügige Aufenthalts- und Therapieräume bieten. Das Bauprojekt ist Teil eines umfassenden Modernisierungskonzepts: Mit dem Fokus auf Einzelzimmer, Rückzugsbereiche und lichtdurchflutete Begegnungszonen wird die Lebensqualität der Bewohner*innen nachhaltig verbessert. „Wir wissen, wie wichtig eine beruhigende Umgebung mit Tageslicht und Naturbezug für die psychosoziale Gesundheit ist“, betont Kölldorfer-Leitgeb.
Mehr Komfort für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen
Auch Verwaltungsdirektor und Heimleiter Franz Brandstetter kann eine erfolgreiche Bilanz über den bisherigen Baufortschritt ziehen: „Mit dem Abschluss des Rohbaus sind wir unserem Ziel, die Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen weiter zu verbessern, einen großen Schritt nähergekommen.“ Die vom Fonds Soziales Wien finanzierten Betreuungsplätze in der Sozialtherapie werden durch die bauliche Neugestaltung von 205 auf 175 reduziert – zugunsten eines deutlich höheren Komforts und individuellerer Betreuung.
Auch für die psychiatrische Klinik, in der weiterhin 145 Betten zur Verfügung stehen, ergeben sich durch den Neubau Verbesserungen: Die derzeit dort untergebrachten Wohngruppen der Sozialtherapie übersiedeln in den neuen Gebäudeteil. Dadurch wird zusätzlicher Raum für Einbettzimmer frei. Rund 18 Mio. Euro auf Preisbasis 2020 wurden für den Zubau veranschlagt.
Starkes Signal für die Zukunft
In Ybbs werden bereits seit 1817 psychische kranke Menschen aus Wien betreut. Das Therapiezentrum und die Stadtgemeinde Ybbs verbindet somit eine jahrhundertelange Geschichte. „Mit diesem Meilenstein stärken wir unsere Verbundenheit und wir sehen darin auch ein starkes Signal für die Zukunft des Standorts Ybbs“, so Bürgermeisterin Ulrike Schachner, weiterhin viel Erfolg für die planmäßige Fertigstellung wünscht.
Für die Umsetzung des Bauprojekts zeichnet die Wiener Gesundheitsverbund Pro- jektentwicklungs- und Baumanagement GmbH (PBG) verantwortlich. PBG-Geschäftsführer Michael Lischent bedankt sich aus aktuellem Anlass beim gesamten Bauprojektteam: „Die Fertigstellung des Rohbaus ist ein wesentliches Etappenziel für alle am Projekt Beteiligten und zeigt, dass beim Neubau alles nach Plan läuft“, so PBG-Geschäftsführer Michael Lischent.
Das Therapiezentrum – ein Ort mit Geschichte
Das Therapiezentrum Ybbs gehört zum Wiener Gesundheitsverbund und besteht aus zwei Bereichen: In der psychiatrischen Klinik werden Patient*innen bei psychischen Krisen oder Abhängigkeitserkrankungen bis zu drei Monaten stationär aufgenommen. In der Sozialtherapie (bestehend aus dem Sozialtherapeutischen Wohnen und der Sozialpsychiatrie) stehen derzeit 205 Betreuungsplätze mit 14 Wohnbereichen und Wohngruppen für Bewohner*innen mit vorwiegend chronisch psychiatrischen Erkrankungen und/oder gleichzeitigen weiteren Erkrankungen zur Verfügung.
Der großzügige historische Gebäudekomplex der psychiatrischen Klinik war ursprünglich eine Kaserne und kam bereits 1858 als damalige „Anstalt“ zum Wiener Magistrat. Die Geschichte der heutigen Sozialtherapeutischen Abteilung geht sogar bis 1291 zurück, als dort ein Zisterzienserkloster gegründet wurde. 1864 wurde das Haus als städtisches Versorgungsheim neugestaltet. Hinter den historischen Mauern befinden sich heute moderne Behandlungs- und Therapieräume sowie Bettenzimmer und Wohngruppen.
