Bereits zum zehnten Mal haben die NÖ Wirtschaftsagentur ecoplus und die Raiffeisen-Landesank NÖ-Wien den Clusterland Award vergeben, die höchste Auszeichnung für Wirtschaftskooperationen in Niederösterreich. Gesucht wurde das beste heimische Kooperationsprojekt aus den Bereichen nachhaltiges Bauen und Wohnen, Kunststoff, Metall/Mechatronik, Lebensmittel sowie Elektromobilität. Zwölf Kooperationsprojekte stellten sich am gestrigen Montagabend in dreiminütigen Pitches erstmals einem Live-Voting des Publikums vor Ort.
Mitgevotet hat auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die vorausschickte: „Innovationskraft und Lösungskompetenz jedes einzelnen Projektes ist ganz einfach sensationell.“ Und genau darum gehe es auch in den vier NÖ Clustern mit über 500 Betrieben, in denen seit Beginn des Clusterprogramms im Jahr 2001 über 1.500 Projekte begleitet wurden. „Es geht darum, Innovationskraft zu heben und Zukunftslösungen zu finden“, so Mikl-Leitner. Dies funktioniere am besten „mit Kooperation, in Netzwerken, eben in unseren Clustern.“ Sie unterstrich: „Wir können stolz auf unsere Cluster-Landschaft in Niederösterreich sein, denn damit gelingt es, auf Veränderungen in der Technologie und auf Marktveränderungen rascher zu reagieren.“ So könne man Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigern und „a la longue bedeutet das natürlich, Stabilität und Wachstum zu sichern.“
Die Landeshauptfrau sprach zudem über Chancen und Möglichkeiten beim Thema Nachhaltigkeit. „Nachhaltigkeit ist ein Gebot der Stunde. Wir müssen die Wirtschaft nachhaltig verändern und den Weg in Richtung ökodigitale Wirtschaft gehen.“ Das bedeute, Digitalisierungsprozesse zu nutzen und einzusetzen, um ressourcenschonender, ökologischer und nachhaltiger produzieren zu können. Nur dann werde es gelingen, die Effizienz in der Produktivität zu steigern. Darüber hinaus gebe es zweit zentrale Themen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Themen, in denen die künftige Bundesregierung gefordert sei, so Mikl-Leitner, vor allem aber die Europäische Union. „Zum einen müssen wir überbordende Bürokratie abschaffen und zum zweiten Europas Energiekostennachteil gegenüber der Welt nachhaltig reduzieren.“ Gelinge es, in diesen zwei Bereichen wirkliche Fortschritte zu erzielen, „dann bin ich positiv, dass wir in Europa, in Österreich, rasch wieder auf die Überholspur kommen.“
ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki erinnerte an den Grundgedanken, den man vor 23 Jahren bei der Gründung der NÖ Cluster hatte. „Dieser war immer, technologische Entwicklungen und Trends in die Betriebe hineinzubringen, anwendungsorientierte Forschung, das Vermitteln von der Forschung in die Wirtschaft zu unterstützen, Mitarbeiter zu qualifizieren und weiterzubilden, moderne Organisationsstrukturen, die sich entwickelt haben, ebenfalls zu den Unternehmen zu bringen.“ Zum Clusterland Award und den zwölf überbetrieblichen Kooperationsprojekten, die gestern zum Voting standen, sagte Miernicki: „Sie geben einen guten Überblick darüber, an welchen unterschiedlichen Lösungsansätzen unsere Unternehmen aktuell arbeiten, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.“ Der Award sei gleichzeitig eine Einladung an heimische Unternehmerinnen und Unternehmer, die ecoplus Cluster Niederösterreich und weitere Unterstützungsangebote von ecoplus näher kennenzulernen.
Martin Hauer, Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien sprach über die Motivation, den Clusterland Award als Partner zu unterstützen. Raiffeisen sie als Genossenschaft organisiert und habe im Förderauftrag „die Förderung der Menschen in der Region“ und damit auch der regionalen Wirtschaft. Gerade in Zeiten aktueller Herausforderungen komme man nur weiter, „wenn man gemeinsam etwas angeht, über den Tellerrand hinausschaut und innovative Projekte fördert.“ Deshalb unterstütze man den Clusterland Award, so Hauer. „Weil die Cluster die besten Köpfe zusammenzubringen und der Award am Ende die Möglichkeit schafft, die Unternehmen und Persönlichkeiten vor den Vorhang zu holen, die dafür sorgen, dass in diesem Land etwas weitergeht.“
Das Siegerprojekt des Clusterland Award 2024 ist „UP!crete“, ein Branchenprojekt des ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster NÖ. Im Projekt geht es darum, Recycling-Beton weiterzuentwickeln und neue Ansätze für ein Upcycling, also eine Aufwertung des Materials, zu finden. Es wird erforscht, ob bzw. wie die Eigenschaften von Recycling-Gesteinskörnungen verbessert werden können, damit mehr Recycling- und weniger Naturgestein in Recyclingbeton zum Einsatz kommen kann.
Weitere Informationen: Wirtschaftsagentur ecoplus, Markus Steinmaßl, Telefon 02742/9000 196 19, E-Mail m.steinmassl@ecoplus.at
Fotos: © NLK Pfeiffer