
Die geplante weitere Erhöhung der Mautgebühren ist eine gerade jetzt unzumutbare Belastung für die Verkehrswirtschaft. Sie wäre eine Verschärfung des durch ohnehin hohe Kosten bereits bestehenden Wettbewerbsnachteils für den heimischen Standort.

Österreich hat die höchsten Mauttarife in der Europäischen Union. Es schöpft in hohem Maße die Möglichkeiten der EU-Wegekosten-Richtlinie aus, was bereits jetzt zu Wettbewerbsnachteilen für die heimischen Unternehmen führt. Allein im Jahr 2024 hat die ASFINAG rund 1,7 Mrd. Euro an Lkw-Mauterlösen eingenommen. Trotzdem ist eine neuerliche Anhebung der Maut geplant. „Die Transportbranche hält alles am Laufen, sie ist seit je her der Blutkreislauf der Wirtschaft. In einer bereits angespannten Situation wie jetzt sie noch zusätzlich durch Mauterhöhungen zu belasten, gefährdet den gesamtösterreichischen Wirtschaftsstandort,“ warnt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich.
Unkosten sind laufend gestiegen

„Der Transportsektor kämpft bereits jetzt mit extremen Kostenbelastungen – Kraftstoff, Löhne, Fahrzeugpreise – alles ist gestiegen. Eine zusätzliche Mauterhöhung betrifft insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen überproportional und gefährdet daher ihre Wettbewerbsfähigkeit,“ verweist Fachverbands- und NÖ Fachgruppenobmann (Güterbeförderungsgewerbe) Markus Fischer auf die Entwicklung der letzten Jahre. Neben den Kostensteigerungen des Marktes werden die Unternehmen nämlich auch durch hohe Steuern und Gebühren belastet. So haben sich die jährlichen Ausgaben – etwa eines 40 Tonnen-Sattelzugs im Fernverkehr – seit 2022 von rund 63.130 Euro auf aktuell 80.680 Euro erhöht. Die geplante Mauterhöhung würde den Durchschnitt der jährlichen Kosten dann auf insgesamt etwa 91.930 Euro erhöhen.
Preissteigerung für den Endverbraucher

„Die Transportwirtschaft ist in erster Linie Unterstützerin, sie leidet also darunter, wenn die Wirtschaft nicht floriert und es weniger Aufträge für Frächter gibt. Die Logik, in dieser Situation noch zusätzlich weitere Belastungen zu verhängen, erschließt sich mir nicht,“ konstatiert Beate Färber-Venz, Obfrau der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Zusätzlich zu der fehlenden Planungssicherheit gibt die Spartenobfrau auch zu bedenken, „dass die Branche diese zusätzlichen Kosten nicht einfach schlucken kann, sie wird sie weitergeben müssen, um existieren zu können – damit würden Waren im Endeffekt für alle teurer und die Inflation würde befeuert“.