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Land NÖ und die Gemeinden nehmen in den kommenden Jahren 750 Millionen zusätzlich für den Ausbau der Kinderbetreuung in die Hand

KIRCHBERG AN DER PIELACH. Mit vollem Elan geht die Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach die blau-gelbe Betreuungsoffensive an. In der Marktgemeinde besteht derzeit ein 5-gruppiger NÖ Landeskindergarten am Standort Stolzgasse 11. Am Donnerstag erfolgte der Spatenstich für den Kindergartenausbau für zwei weitere Gruppen, eine Tagesbetreuungseinrichtung sowie einen neuen Bewegungsraum. Das Land Niederösterreich unterstützt das Projekt mit einer Zinsförderung in Höhe von 1,20 Millionen Euro. „Ich bin dankbar, mit der Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach eine weitere starke Partnerin beim Ausbau der Kinderbetreuung an unserer Seite zu wissen. Die Kinderbetreuung ist ein großes Anliegen unserer Familien. Gleichzeitig bedeutet dies eine gewaltige Kraftanstrengung, denn das Land Niederösterreich nimmt in den kommenden Jahren gemeinsam mit den engagierten Gemeinden 750 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung in die Hand. Das ist ein mehr als deutliches Zeichen, um unseren niederösterreichischen Familien ganz klar zu zeigen, was sie und ihre Kinder uns wert sind“, so Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Christian Bacher (Geschäftsführer Baufirma Anzenberger), Sven Carich (Geschäftsführer Bauplanung Schaupp), Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Bürgermeister Franz Singer, Hermann Schaupp, Vizebürgermeister Severin Zöchbauer

Blau-gelbe Betreuungsoffensive läuft
Bereits im Sommer hat die blau-gelbe Betreuungsoffensive an Fahrt gewonnen, was an den verringerten Schließtagen deutlich wurde, die von drei Wochen auf eine Woche reduziert wurden. Seit Herbst gibt es in der Kleinkindbetreuung den beitragsfreien Vormittag (7 bis 13 Uhr), den es bereits in den Kindergärten gab. „Gerade in Zeiten der Teuerung stelle dies eine weitere wichtige finanzielle Entlastung für Familien dar. Deshalb unterstützen wir als Land die Betreiber solcher Einrichtungen finanziell“, so Teschl-Hofmeister. In Niederösterreich gibt es laut Kinderheimstatistik derzeit 359 Krippen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen. Das Land Niederösterreich zahlt 341 Euro pro vergebenem Betreuungsplatz für unter Dreijährige in der Zeit von 7 bis 13 Uhr. Zudem werde der Förderbeitrag automatisch um zehn Prozent erhöht, wenn das Kind eine sogenannte VIF-konforme Betreuung (VIF: Vereinbarkeitsindex Familie) in Anspruch nimmt.

Mit dem Kindergartenjahr 2024/2025 sollen die Kindergärten für 2-Jährige in ganz Niederösterreich sukzessive geöffnet werden. Bereits in diesem Jahr gibt es in 15 Gemeinden im ganzen Land Pilotkindergärten, in denen bereits seit September 2023 2-Jährige den Kindergarten besuchen. Die Pilotkindergärten werden wissenschaftlich begleitet, um Aufschlüsse hinsichtlich Tagesablauf, Spielgeräte, Sitzhöhen uvm. zu erhalten. Diese Erkenntnisse werden allen Gemeinden und Kindergärten ab September 2024 zu Gute kommen. „Die Reduktion des Eintrittsalters von 2,5 auf 2 Jahre ist der nächste wirklich große Schritt, um die Karenzlücke ab 2024 in den Kindergärten schließen zu können“, so Teschl-Hofmeister.

Auch ein flächendeckendes Nachmittagsbetreuungsangebot in Wohnortnähe wolle man ab 2024 in ganz Niederösterreich umsetzen. „Das Credo ist: Vormittag kostenlos und Nachmittag kostengünstig und leistbar“, so Teschl-Hofmeister. „Wenn Nachmittagsbetreuung notwendig ist, dann haben wir uns auch hier bemüht, dass diese Betreuung auf jeden Fall leistbar bleibt.“ Sie sprach von einer Spanne von mindestens 50 Euro, die das Angebot kosten solle, bis maximal 180 Euro. „Das ist eine wesentliche Verbesserung und finanzielle Entlastung im Vergleich zum Zeitraum vor der blau-gelben Kinderbetreuungsoffensive“, meinte Teschl-Hofmeister. Sollten auch 50 Euro eine Hürde darstellen, dann könne man diese Grenze im Sozialhärtefall unterschreiten.

„Bei all diesen Angeboten, die nun auf dem Tisch liegen, ist es mir trotzdem noch einmal wichtig zu betonen: keine Familie muss diese Angebote in Anspruch nehmen, denn die Wahlfreiheit ist und bleibt in Niederösterreich aufrecht. Es gebe also weder Pflicht noch Vorschriften zur Betreuung ab zwei Jahren“, so Teschl-Hofmeister abschließend.

Foto: © NLK Pfeffer

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