DER Kombi schlechthin

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AUTOTEST. VW Passat Variant R-Line TDI DSG

Jetzt gastiert der aktuelle Passat in nunmehr neunter Generation in unserer Testredaktion und präsentiert sich dabei in „Topform“ mit vielen Neuerungen. Angetrieben wird der Kombi vom 110 kW/150 PS Selbstzündertriebwerk und einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Mit der Ausstattung R-Line wird aus dem braven Familienkombi optisch ein “Hochleistungssportler”!

Fast 15 cm Längenzuwachs, 2 cm in der Breite – der Passat hat gewaltige Abmessungen. Die enormen Überhänge und der um 5 cm gestreckte Radstand verfehlen nicht ihre Wirkung. Mit 4,91 m befindet sich der VW-Bestseller schon im Bereich der „Ober-Ober-Liga“. Ansonsten machen Schweller, Schürzen, Stoßfänger und eigene schwarze 18″ R-Line Felgen sowie riesige Lufteinlässe an der Front den Kombi zum durchtrainierten Eye-Catcher. Vorbei scheinen die Zeiten eines braven Transporters, dieser Passat wirkt edel und wertig – als würde das Auto beweisen, dass Verbrenner noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Erst recht nicht bei den LED-Lichtsignaturen: vorne sorgen IQ.Light-LED-Matrix-Scheinwerfer für taghelle Ausleuchtung, im Heck sind markante LED-Rückleuchten eingebaut. Dynamische Blinkerleuchten gehören beim Testwagen ebenso zum guten Ton wie das Umgebungslicht mit Logoprojektion. Eine beleuchtete Leiste zwischen den Scheinwerfern, den Heckleuchten und beleuchtete Türgriffmulden erinnern stark an die neueste Generation namhafter E-Fahrzeuge. Dabei sei gleich erwähnt, VW scheint auf jüngste Diskussionen bzgl. „baldigem Verbrenneraus“ reagiert zu haben und bietet den Passat weiterhin mit allen konventionellen Antrieben inklusive Hybridvarianten an – wir finden das gut so.

Da der Passat Kombi immer als Laderaumwunder gilt, wenden wir uns vorweg dem Gepäckabteil zu: nach dem Öffnen der sensorgesteuerten Heckklappe erwarten uns tatsächlich fast unendliche Stauräume, mindestens 690 Liter passen ins Heck. Wird die hintere Sitzbank umgelegt, so entsteht eine Unterbringungsmöglichkeit von bis zu gewaltigen 1920 Litern, die noch dazu ohne Ladekante zur Verfügung stehen. Dabei sind selbst im Frachtraum die Materialien, Teppiche etc. wertig angerichtet, viel zu schade, um den Passat als bloßen Lastenesel zu verwenden.

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Hinterm Volant erwartet uns ein Automobil der Fast-Luxusklasse. Auch hier herrschen enorm großzügige Platzverhältnisse, die Beinfreiheit im Fond ist sagenhaft. Egal ob man die R-Line Sportsitze mit Massagefunktion, die beeindruckende Ambientebeleuchtung, die Pedalerie in gebürstetem Edelstahl, den schwarzen Dachhimmel, Dekor- und Einstiegsleisten R-Line etc. betrachtet: auch hier ist die sportliche Optik stimmig und die Haptik perfekt.

Das volldigitale 10,25″ Digital Cockpit Pro ist vollständig in das Armaturenbrett integriert und vielfach konfigurierbar. Es bildet klare Anzeigen ab, auf Wunsch auch vielfarbige Navigationskarten. Das Head-up-Display und den optionalen 15″ Infotainmentbildschirm mit jetzt immer sichtbarer Kurzwahlleiste kennen wir vom kürzlich getesteten ID.7. Die Bedienung funktioniert intuitiv einfach, soft und touch, schon bald ist man mit dem gesamten System bestens vertraut. Die Spracheingabe per „Hallo IDA“ ist easy, das System erkennt dabei sogar, ob Befehle fahrer- oder beifahrerseitig ausgesprochen werden. Und „streaming und Internet“ sind ebenfalls an Bord.

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Selbst nach dem Kaltstart ist im Innenraum vom routinierten 2,0l 110 kW/150 PS Common Rail 4-Zyl. Dieselmotor kaum ein Arbeitsgeräusch vernehmbar, auch bezüglich Geräuschdämmung haben die VW-Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Jetzt bemerken wir auch, dass das 7-Gang DSG nicht mehr mittig zwischen den Vordersitzen, sondern rechts hinterm Lenkrad bedient wird – aber wir kennen dies von einem anderen deutschen Premiumhersteller. Im sportlichen Fahrmodus legt der Passat ordentlich Temperament an den Tag und sprintet in 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 223 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen auch auf deutschen Autobahnen um ordentlich vorwärts zu kommen. Das 7-Gang DSG sorgt für unmerkliche aber dennoch schnelle Schaltvorgänge, wer will kann natürlich per Schaltwippen ins „Geschehen“ eingreifen. Der Autoalltag mit dem Passat ist völlig unaufgeregt und souverän, verwöhnt von vielen weiteren Ausstattungsdetails wie z.B. dem 700 Watt Soundsystem von „Harman Kardon“, erreicht die Qualität des Fahrens ein sehr, sehr hohes Niveau. An dieser Stelle sei das optionale adaptive Fahrwerk erwähnt, einfach hervorragend!

Nach dem Volltanken liest man Reichweiten von über 1200 Kilometern, möglich wird dies einerseits durch das recht große 66 Liter Tankvolumen bzw. bescheidene Dieselkonsumationen andererseits: Im Schnitt begnügt sich der getestete Passat Kombi immer rund um 5 Liter, trotz sehr flotter Testfahrten.

Fazit: Der aktuelle Passat, übrigens nur mehr als Kombi erhältlich, ist vom Alltags-Allzweckauto zum sportlichen „Super-Kombi“ aufgestiegen. Qualität, Ausstattung, Platzverhältnisse sind beeindruckend, der Dieselantrieb kräftig und sparsam zugleich. In dieser Klasse sicher eines der besten Automobile weltweit.

Fotos: © slz

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