AUTOTEST. DS 9 E-TENSE 4×4 360
Mit Spannung haben wir auf die noble DS 9 Limousine in Kombination mit der stärksten Plug-in-Hybrid-Motorisierung gewartet. Vorweg, der luxuriöse Testkandidat hat unsere Erwartungen sogar übertroffen. Wir sind ausführlich mit dem 265 kW/360 PS starken, allradangetriebenen Franzosen samt Vollausstattung unterwegs.
Schon der 1955 erstmals präsentierte DS sorgte in der Öffentlichkeit für Furore, daran hat sich bis heute nichts geändert. Der vornehm in Mitternachts-Blau Metallic lackierte 4,93 m lange DS 9 erstrahlt voller Glanz und unzähligen Chromapplikationen, dennoch fehlt es dank 20-Zoll-Leichtmetallfelgen „Munich“ nicht an kraftvoller Sportlichkeit. Selbstverständlich ist modernste LED-Lichttechnologie an Bord und „die Raute“ das bestimmende Designmerkmal. Immer wieder eine „opulente optische Zaubershow“: die jeweils drei rotierenden Module bei der Inbetriebnahme der LED-Hauptscheinwerfer.
Das rubinrote Leder-Interieur gleicht einem Salon und verwöhnt mit Ambiente und Stil. Die Platzverhältnisse selbst im Fond würden sogar zu einer Stretch-Limousine passen. Wir sitzen äußerst niveauvoll untergebracht, die Materialanmutung und die Verarbeitung sind First-Class. Der DS 9 zählt zu den ganz wenigen Automobilen, bei denen man nicht weiß, ob man lieber hinterm Steuer oder doch im Fond sitzen möchte. Das unten abgeflachte Lederlenkrad liegt gut in den Händen, das dahinter platzierte 12,3-Zoll-Kombiinstrument zeigt anschaulich die Fahrdaten und liegt perfekt im Blickfeld. Der mittig positionierte 12-Zoll-Touchscreen ist vollständig in das Armaturenbrett integriert, Navikarten und Grafiken sind modern und hochauflösend. Die Bedienung erfolgt markentypisch intuitiv, Sprachbefehle werden exakt erkannt und ausgeführt. Wie schon erwähnt, bedeutet DS-Fahren stets niveauvolle Fortbewegung und gerade das Spitzenmodell der Marke verwöhnt hier mit Features wie einem hörenswerten Premium-Hifi-System FOCAL ELEKTRA samt 690 Watt und 14 Lautsprechern, elektrischem Schiebedach, elektrisch verstellbaren, beheizbaren und belüftbaren samt Massagefunktion ausgestatteten Sportsitzen vorne, beheizbaren, belüftbaren und ebenfalls mit Massagefunktion ausgestatteten Sitzen im Fond, 2-Zonen-Klimaautomatik mit zweitem Bedienfeld im Fond, Keyless-System, kabellosem Aufladen für Smartphones, Einparkhilfe vorne und hinten, Rückfahrkamera mit 360°-Sicht etc.
„Technische Leckerbissen“ sind hingegen das DS Night Vision mit Infrarotkamera im Kühlergrill, das DS IRIS System mit dem der Touchscreen auch per Gestensteuerung bedient werden kann oder das intelligente Federungssystem DS ACTIVE SCAN SUSPENSION.
Passend zum voluminösen Platzangebot präsentiert sich auch der Kofferraum. Die sensorgesteuerte Hands-Free-Heckklappe öffnet den Zugang zum üppigen 510 Liter fassenden Gepäckabteil.
Antriebsseitig ist unser Testwagen mit der stärksten verfügbaren Motorisierung „bewaffnet“. Der „Plug-in-Hybrid“ besteht aus einem 147 kW/200 PS starken 4-Zylinder-Benzinmotor sowie einem 81 kW/110 PS vorne und 83 kW/113 PS hinten eingebauten Elektromotor. In Summe beträgt die Systemleistung potente 265 kW/360 PS, dazu passend erfolgt die Kraftübertragung via Allradantrieb sowie 8-Gang-Automatikgetriebe. Unterwegs im Alltag überzeugt der Antrieb des DS 9 mit beispiellos niedriger Geräuschkulisse, die DS-Mannen haben hier also tatsächlich nicht gespart und den Benzinmotor gut „eingepackt“. Erst unter Volllast und im sportlichsten Fahrmodus ist im Innenraum ein kerniger Sound der zweiflutigen Auspuffanlage gefällig hörbar, die Fahrleistungen sind dabei auf Sportwagenniveau angesiedelt. Den 0-auf-100-km/h-Sprint erledigt der DS 9 in kurzen 5,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h begrenzt. Gerade auf der Autobahn glänzt der Franzose mit souveränem Antritt aus allen Geschwindigkeitsbereichen und die linke Fahrspur ist somit auch ein beliebtes „Revier“ des DS 9. Obwohl die Limousine mehr zum „flotten Gleiten“ als zum „echten Heizen“ verleitet, denn das harmonische Zusammenspiel der Aggregate und die völlig unmerklich agierende 8-Gang-Automatik widerspiegeln die insgesamt sehr hohe, technische Ausgereiftheit des Franzosen. In der Großstadt machen die zahlreichen schon erwähnten Assistenzsysteme das Auto handlich und übersichtlich, im reinen EV-Modus flanieren wir flüsterleise zwischen Sehenswürdigkeiten und Shoppingcentern umher und können so dank der eingebauten 15,6-kWh-Batterie sogar überland Reichweiten von bis zu knapp 50 Kilometern emissionsfrei zurücklegen.
An der Tankstelle verblüffen uns die errechneten Verbrauchswerte, obwohl wir oftmals nicht – wie im Sinne des Erfinders – per Stecker sondern per Benzinmotor den Akku geladen haben: zwar können wir die angegebenen Fabelverbräuche ab Werk nicht ganz erreichen, aber mit 3,8 bis 5,3 Liter Super auf 100 Kilometer reiht sich der fast „5-Meter-Luxusliner“ verbrauchsseitig inmitten namhafter Klein- und Kompaktwagen ein – Bravo DS!
Fazit: Der DS 9 ist wie erwartet ein weiteres Designerstück der Marke, einmal mehr ein Auto für Individualisten mit Stil. Dabei präsentiert sich der Franzose in allen Belangen auf höchstem Premiumniveau und mit der getesteten Motorisierung auch zusätzlich sehr sportlich. Der Einstiegspreis ab 64.750 Euro ist tatsächlich gerechtfertigt.
Technische Daten | |
DS 9 E-TENSE 4×4 360 | |
Hubraum | 1.598 ccm |
Leistung | 265 kW/360 PS |
Beschl. 0-100 km/h | 5,6 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h |
Verbrauch komb. | 1,5 l/100 km |
CO2-Emission | 35 g/km |
Listenpreis ab | 64.750 Euro |
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