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Der Urwald Rothwald im Dürrenstein-Gebiet ist seit 2017 das erste UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs und steht damit in einer Reihe mit dem Yellowstone Park und den Galapogos Inseln. „Seit 20 Jahren Wildnisgebiet, seit sechs Jahren UNESCO Weltnaturerbe und seit ewigen Zeiten Urwald. Wir können zu Recht stolz auf unser einzigartiges Wildnisgebiet sein. Umso mehr freut es mich, dass die UNESCO Welterbe-Klassifizierung nun auch auf den steirischen Teil ausgedehnt wurde“, freut sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf über diesen grenzüberschreitenden Naturschutz-Erfolg und gratuliert Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner und Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal erstreckt sich in Niederösterreich auf 3.500 Hektar, davon 400 Hektar primärer Urwald, im südlichen Teil des Bezirk Scheibbs, nahe des mächtigen Ötschers. Im Jahr 2021 wurde das Wildnisgebiet um weitere 3.500 auf steirischer Seite auf nunmehr insgesamt 7.000 Hektar verdoppelt. „Schon die Erweiterung des Wildnisgebiets war ein Meilenstein für den österreichischen Naturschutz. Ein europaweit einzigartiges, von Menschen bisher unberührtes Waldökosystem mit urtümlichen Baumriesen, unberührten Berghängen und glasklaren Wasserläufen, das für alle Zeiten erhalten werden soll. Das Prädikat UNESCO Weltnaturerbe ist hier für unsere Länder Auszeichnung und Auftrag zugleich“, so Pernkopf.

Charakteristisch und einzigartig ist das hohe Alter der Bäume, die zwischen 400 und bis 1.000 Jahre alt sind. Das Gebiet ist Heimat für Habichtskauz, Luchs und viele weitere äußerst seltene Tier- und Pflanzenarten. Den Grundstein für den Erhalt der Wälder hat 1875 der damalige Besitzer Albert Rothschild gelegt, der verfügt hat, dass der sogenannte Rothwald nicht forstlich genutzt und sich weiterhin selbst überlassen werden soll. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde das Gebiet von Niederösterreich unter strengen Naturschutz gestellt, sukzessive erweitert und eine Wildnisgebietsverwaltung etabliert, die seit 2021 im neuen „Haus der Wildnis“ in Lunz am See situiert ist. Das Wildnisgebietszentrum ist seither auf einer Ausstellungsfläche von rund 700 Quadratmetern zugleich auch Informationszentrum für Jung und Alt, Forschungseinrichtung und Anlaufstelle und Ausgangspunkt für Expeditionen und Wanderungen.

Foto: © NLK Filzwieser

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