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Mädchen und junge Frauen sollen sich am Girls Day ein Bild über die Vielfalt von technischen und handwerklichen Berufen machen. 92 Betriebe bzw. Institutionen, 96 Schulen und 1.820 Schülerinnen nehmen am Girls Day 2023 teil

GRESTEN. Am morgigen Donnerstag wird in ganz Niederösterreich der Girls‘ Day abgehalten, an dem sich Mädchen über berufliche Zukunftsaussichten, vor allem im Bereich der technischen und handwerklichen Berufe, informieren können. Bei einer Pressekonferenz bei der Firma Welser Profile GmbH in Gresten, einem der teilnehmenden Unternehmen, informierten Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Vertreterin der Industriellenvereinigung NÖ und Geschäftsführerin der HASCO AUSTRIA GmbH, Elfriede Hell, Vizepräsidentin Nina Stift, Wirtschaftskammer NÖ, und Sandra Kern, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, über die Initiative. „Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass 92 Betriebe bzw. Institutionen, 96 Schulen und 1.820 Schülerinnen am Girls Day 2023 teilnehmen. Die Schülerinnen lernen Betriebe in ihrer Region kennen, kommen ins Gespräch mit Mitarbeiterinnen und haben die Möglichkeit in verschiedene technische Berufssparten hinein zu schnuppern“, so Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: „Es ist wichtig, dass sich mehr Mädchen und junge Frauen für technische, handwerkliche oder naturwissenschaftliche Berufe begeistern. Die Verdienstmöglichkeiten sind höher und die Karrierechancen besser.“

Peter Reiböck (Firma Welser), Sandra Kern, Gabriele Theuerkauf (Firma Welser), Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Lehrlingsbeauftragte der Firma Welser Lisa Watschka, Nina Stift und Elfriede Hell.

Eklatante Verdienstunterschiede zwischen den Lehrberufen
Technische Berufe bieten bessere Verdienstmöglichkeiten. Im ersten Lehrjahr kann eine Metalltechnikerin um etwa 1.400 Euro mehr verdienen als ein Friseurlehrling. Im vierten Lehrjahr ist der Unterschied mit 8.000 Euro besonders groß. „In Niederösterreich gibt es etwa 200 verschiedene Lehrberufe. Die Eltern und die Erziehungsberechtigten würden bei der Berufswahl ganz wichtige Vorbilder sein“, so Teschl-Hofmeister, die auch betont: „Die Eltern müssen Talente und Interessen erkennen und fördern.“ Frauen und Männer sollten sich frei entscheiden können, wie sie ihr Berufsleben gestalten wollen. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch die Life-Balance, hob sie einen weiteren Aspekt hervor und erinnerte an Unternehmen, die Kinderbetreuungsplätze für Kinder ihrer Mitarbeiterinnen mitfinanzieren.

„In Niederösterreich sind wir stolz darauf, eine starke Wirtschaft zu haben, die vielfältige Berufsmöglichkeiten bietet“, betont Wirtschaftskammer NÖ Vizepräsidentin Nina Stift anlässlich des bevorstehenden Girls‘ Days, und: „Der Girls‘ Day ist die Gelegenheit, um die eigenen Interessen zu entdecken und das berufliche Potenzial zu erkunden. In Niederösterreich haben wir bereits viele Unternehmen, die am Girls’ Day teilnehmen und Mädchen so die Möglichkeit geben, verschiedene Berufe kennenzulernen. Ich möchte auch alle anderen Unternehmen dazu ermutigen, sich daran zu beteiligen. Das ist eine Investition in unsere Zukunft, in unsere dringend benötigten Fachkräfte von morgen!“ Sandra Kern, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ, sagte: „Viele junge Frauen bringen Talent und Potenzial für Ausbildungen mit Zukunft im handwerklich-technischen Bereich mit. Oft sind sie sich dessen aber gar nicht bewusst oder sie haben zu wenig Informationen über die Möglichkeiten und Unterstützungsangebote, die es gibt. Am Girls‘ Day haben Schülerinnen die Gelegenheit, spannende Berufe in den niederösterreichischen Unternehmen kennenzulernen. Wir bieten Frauen attraktive Sprungbretter in Berufe, die bislang noch überwiegend von Männern ausgeübt werden. Die Initiative leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Einkommensnachteile von Frauen.“

„Technische Berufe bieten nicht nur bessere Verdienstmöglichkeiten, sondern auch insgesamt bessere Chancen auf Erfolg im Arbeitsmarkt. Mehr als zwei Drittel aller Industriebeschäftigten arbeiten bereits in den Bereichen Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik, in denen auch zukünftig viele moderne und gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen werden. Trotzdem sind junge Frauen in technischen Lehrberufen und Studiengängen immer noch unterrepräsentiert und verpassen dadurch die besten Karrieremöglichkeiten. Die Industrie gibt die Hoffnung nicht auf, dass bald kein Girl’s Day mehr notwendig sein wird, um junge Frauen für die großartigen Berufsperspektiven in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen zu begeistern,“ betont Elfriede Hell Vertreterin der Industriellenvereinigung NÖ.

Die Firma Welser Profile GmbH ist ein Familienbetrieb in 11. Generation und besteht seit rund 350 Jahren. Das international tätige Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Profilformen aus Edelstahl und Kohlenstoffstahl spezialisiert. Am Stammsitz in Ybbsitz konzentriert sich die geballte Kompetenz für die Konstruktion und mechanische Bearbeitung von Werkzeugen und Vorrichtungen. Am Produktionsstandort Gresten befindet sich das hochmoderne Ausbildungszentrum. Weltweit sind 2.350 Mittarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig und insgesamt 110 Lehrlinge, wobei 15 % weiblich sind und diese in neun verschiedenen technischen Lehrberufen ausgebildet werden.

Foto: © NLK Pfeffer

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