Die steigenden Energiekosten sind derzeit eine erhebliche Belastung für die Wirtschaft und die Haushalte in Österreich. Konsument:innen zahlen hierzulande mit durchschnittlich 36,9 Cent pro Kilowattstunde (laut Verivox) einen der höchsten Strompreise weltweit. Nur Dänemark, Irland, Belgien, Deutschland, die Cayman-Inseln und Großbritannien liegen noch vor Österreich, während der Inselstaat Bermuda mit 41,97 Cent die Liste anführt.
Um einer Abwanderung energieintensiver Betriebe entgegenzuwirken, hat das Wirtschaftsministerium nun einen Industriestrom-Bonus für 2025 und 2026 in Höhe von 75 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht gestellt. Doch ist das der richtige Weg?
Während die Bevölkerung mit einem umfassenden Sparpaket konfrontiert ist, werden hier erneut Millionenbeträge an einzelne Betriebe „nachgeschmissen“. Es stellt sich die Frage, ob diese Maßnahme überhaupt noch greifen kann. Viele energieintensive Unternehmen haben ihre Produktionsstandorte aufgrund der insgesamt hohen Produktionskosten bereits ins Ausland verlagert – ein Schritt, der oft nicht mehr umkehrbar ist.
Die Industrie benötigt dringend langfristige Konzepte und Planungssicherheit, keine kurzfristigen Almosen auf Kosten der Steuerzahler:innen. Ein Industriestrom-Bonus in dieser Form könnte daher lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein sein und die Deindustrialisierung nicht aufhalten. Statt punktueller Hilfen sind strukturelle Lösungen gefragt, die Österreich als Wirtschaftsstandort langfristig attraktiv machen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen stimmen!
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