Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg wird weiter ausgebaut, fĂŒr die mittlerweile dritte Ausbaustufe stellen Land Niederösterreich und Bund bis zum Jahr 2036 insgesamt 3,28 Milliarden Euro zur VerfĂŒgung. Heute, Dienstag, prĂ€sentierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bundesminister Martin Polaschek und ISTA-PrĂ€sident Martin Hetzer im Zuge einer Pressekonferenz im NĂ Landhaus in St. Pölten die AusbauplĂ€ne.Â
Der heutige Tag bringe nicht nur den nĂ€chsten Schritt im Ausbau des ISTA, sondern auch âden nĂ€chsten Schritt in unserer ,Mission Nobelpreisâ, zeigte sich die Landeshauptfrau ĂŒberzeugt. Das ISTA habe sich seit der GrĂŒndung zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: âDas liegt zum einen daran, dass wir hier nicht nur die besten Forscherinnen und Forscher haben, sondern auch die besten Rahmenbedingungen, und diese stellen wir als Land gemeinsam mit dem Bund zur VerfĂŒgung.â Im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe sei dies auch notwendig, hielt sie fest: âDaher starten wir jetzt die dritte Ausbaustufe des ISTA.â In den beiden bisherigen Ausbaustufen habe das Land Niederösterreich 500 Millionen Euro investiert, seitens des Bundes habe man 1,28 Milliarden Euro bereitgestellt. âBis 2036 werden nun insgesamt 3,28 Milliarden Euro in die Hand genommen, davon kommen seitens des Landes 820 Millionen Euroâ, so Mikl-Leitner.

Das Erscheinungsbild des Campus werde sich nachhaltig verĂ€ndern, verwies die Landeshauptfrau etwa auf die Eröffnung des Science Experience Centers im Jahr 2025 sowie die geplanten Eröffnungen des siebten (2027), des achten (2030) und des neunten (2034) LaborgebĂ€udes. Das ISTA sei âschon heute ein Anziehungspunkt fĂŒr die besten Köpfeâ, mit ĂŒber 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus rund 80 LĂ€ndern, so die Landeshauptfrau. So gebe es hier u. a. vier Forscherinnen und Forscher, die mit dem Wittgenstein-Preis, und sechs Forscherinnen und Forscher, die mit dem Erwin Schrödinger-Preis der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet wurden, sowie mit 47 Prozent die höchste ERC Grant-Erfolgsquote in Europa â die durchschnittliche Erfolgsquote von Forschungseinrichtungen liege hier bei acht bis 15 Prozent. Mit der dritten Ausbaustufe strebe man auch âeine Verdoppelung der Mitarbeiterzahl auf 2.000 sowie eine Verdoppelung der Professorenzahlen auf 150â an, informierte Mikl-Leitner.
Ăsterreich sei ein Land mit vielen brillanten Köpfen in seinen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen und das ISTA nehme hier eine besondere Rolle ein, betonte Minister Polaschek in seinem Statement: âDas ISTA steht fĂŒr wissenschaftliche Exzellenz.â Besonders auch wenn es um die âwissenschaftliche WĂ€hrungâ der ERC-Grants gehe, sei das ISTA âabsolut topâ, betonte er: âDas ISTA steht fĂŒr Spitzenforschung und bietet Forscherinnen und Forschern die besten Rahmenbedingungen.â Daher spiele das ISTA auch âeine tragende Rolle, wenn es darum geht, brillante Köpfe auszubilden und die weltbesten Forscherinnen und Forscher nach Ăsterreich zu holen, damit unser Land im internationalen Wettbewerb auch weiterhin eine fĂŒhrende Position im Wissenschafts- und Forschungsbereich einnimmt.â Mit den Investitionen im Zuge der dritten Ausbaustufe werde der Wissenschafts- und Forschungsstandort gestĂ€rkt und die Innovationskraft gesichert, zeigte sich Polaschek ĂŒberzeugt.

âSpitzenforschung ist bei uns in Niederösterreich zuhauseâ, hielt auch LH-Stellvertreter Pernkopf in seiner Stellungnahme fest: âWissenschaft und Innovation schaffen Wohlstand, Forschung braucht aber auch Vertrauen – und keine Skepsis.â Pernkopf verwies auch auf die Schwerpunkte der neuen NĂ Wissenschaftsagenda, die vor kurzem vorgestellt wurde: âErstens Erfolg durch Exzellenz, etwa durch LeuchttĂŒrme wie die ISTA einer ist. Zweitens Fortschritt durch moderne Infrastruktur, denn wenn Niederösterreich ein Magnet fĂŒr Spitzenforschung sein will, brauchen wir die beste Infrastruktur. Und drittens: Vertrauen durch Vermittlung, denn wir wollen Wissenschaft auch erkennbar und erlebbar machen.â
Von einem âsehr wichtigen Tag in unserer noch jungen Geschichteâ und von einer âwesentlichen Stufe hin zu unserem Ziel, uns dauerhaft an der Weltspitze anzusiedeln und zu bleibenâ, sprach ISTA-PrĂ€sident Hetzer. Die groĂen Fragen der Zukunft könne man nicht durch einzelne FĂ€cher beantworten, deshalb mĂŒsse man das ISTA nicht als ein Institut, sondern âals ganzes Ăkosystem von der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendungâ denken, meinte er: âDas ISTA soll ein Platz sein, wo die groĂen Fragen fĂ€cherĂŒbergreifend beantwortet werden können.â Auch Hetzer verwies auf die auĂerordentlich hohe Erfolgsquote bei den ERC-Grants, insgesamt hĂ€tten Forscherinnen und Forscher bereits ĂŒber eine Viertel-Milliarde Euro an Fördergeldern nach Klosterneuburg holen können.
Aktuell forschen am ISTA in Klosterneuburg rund 80 Forschungsgruppen in den Naturwissenschaften, der Mathematik und den Computerwissenschaften. Bis 2036 soll das Institut mit rund 150 Forschungsgruppen und ĂŒber 2.000 Personen die kritische GröĂe erreicht haben, um sich dauerhaft in der Weltklasse der internationalen Forschung zu etablieren. FĂŒr dieses Wachstum braucht es auch neue GebĂ€ude und Infrastruktur, die im Zuge des sogenannten âMasterplan 2036â errichtet werden sollen.
Die erste Bauphase des Masterplans besteht vor allem aus drei GebĂ€uden, die Labore und BĂŒros fĂŒr Forschungsgruppen und Administration, aber auch eine zusĂ€tzliche Cafeteria und ein Learning Center umfassen werden. Die Neubauten bieten ĂŒber 25.000 Quadratmeter NutzflĂ€che und Platz fĂŒr etwa 30 Forschungsgruppen sowie weitere gemeinsam genutzte Labore. Die Fertigstellung ist fĂŒr 2028 geplant. In zwei weiteren Bauphasen werden bis 2031 zwei weitere GebĂ€ude mit 25.000 Quadratmetern und bis 2034 nochmals drei GebĂ€ude mit 10.000 Quadratmetern gebaut. Alle GebĂ€ude dieser drei Bauphasen werden sich entlang einer neuen Campus Plaza im nördlichen Teil des GelĂ€ndes erstrecken.
Zu den Neubauten gehört auch ein neuer Kindergarten auf dem Campus des ISTA, mit Platz fĂŒr doppelt so viele Kindergruppen wie bisher. FĂŒr das GebĂ€ude mit einem groĂzĂŒgigen AuĂenareal von 2.300 Quadratmetern erfolgt am morgigen Mittwoch der Spatenstich durch Bundesminister Martin Polaschek, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, ISTA-PrĂ€sident Martin Hetzer und Deputy Managing Director Barbara Abraham.