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150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Aspang war vorgestern Samstag Anlass für eine festliche Jubiläumsfeier, zu der nicht nur die Aspanger Kameraden, sondern zahlreiche befreundete Feuerwehren und Blaulichtorganisationen, viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, allen voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, kamen. Man stehe an diesem Tag des Jubiläums noch immer unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe, so die Landeshauptfrau. „Eine Hochwasserkatastrophe, wie wir sie noch nie erlebt haben. Es waren schlimme und herausfordernde Tage, die viele Schicksalsschläge, viel menschliches Leid und viele materielle Schäden mit sich gebracht haben.“ Doch so dramatisch diese war, sie habe die große Solidarität im Land gezeigt und „wie wichtig Ehrenamt und Freiwilligkeit ist.“  

Der unermüdliche Kampf der Freiwilligen Feuerwehr gegen die Fluten und der Einsatz bei den Aufräumarbeiten habe einmal mehr bestätigt: „Die Freiwillige Feuerwehr ist das Herz unseres funktionierenden Katastrophenschutzes.“ Sie bedankte sich an dieser Stelle auch für die Unterstützung des Bundesheeres, der Rettungsorganisationen wie auch der Einsatzkräfte der anderen österreichischen Bundesländer, „die mit Feuerwehrmänner, -frauen und Gerätschaften Niederösterreich zur Hilfe kamen.“ Auch die Freiwillige Feuerwehr Aspang habe im Einsatz unterstützt, und zwar in einer der meistbetroffenen Gemeinden, in Rust im Tullnerfeld. „Ihr habt den Menschen dort Hoffnung gegeben.“

Bei der Jubiläumsfeier 150 Jahr Freiwillige Feuerwehr Aspang (v.l.n.r.) Kommandant Josef Huber, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeisterin Doris Faustmann, geehrt mit der Florianiplakette, und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. Foto: © NLK Filzwieser

Die Freiwillige Feuerwehr habe unglaubliche Schlagkraft, sei immer da und helfe, wenn man sie braucht. Deshalb unterstütze man als Land die Wehren finanziell. „Das Hochwasser hat gezeigt, wir müssen neue Gerätschaften zukaufen. Denke aber auch an die Mehrwertsteuer-Rückvergütung für Feuerwehrfahrzeuge, wo wir in Niederösterreich Vorreiter für ganz Österreich waren“, führte die Landeshauptfrau aus.

Abschließend hob Mikl-Leitner besonders die Familien der Feuerwehrleute hervor, die „bei jedem Einsatz daheim zurückbleiben und hoffen, dass der Partner, die Partnerin gesund nach Hause kommt. Danke für euer Verständnis und eure Unterstützung.“

Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sprach von künftigen Herausforderungen für die Freiwillige Feuerwehr und meinte: „Die Technik schreitet voran, wir müssen aber auch aufpassen, dass sie uns nicht überholt.“ Gerade elektronische Steuersysteme würden oft Probleme mit sich bringen. „Wir müssen aufpassen, dass Maschinen, die im Feuerwehreinsatz zuverlässig sein müssen, uns aufgrund hoher Technologisierung nicht im Stich lassen.“ Der Kommandant blicke aber „mit gutem Gefühl in die Zukunft.“ Gerade der Hochwassereinsatz habe der Feuerwehr nicht nur eine große Dankbarkeit und Wertschätzung seitens der Bevölkerung gebracht, sondern auch die Wichtigkeit der Freiwilligkeit bewusst gemacht. Besonders die Jugendarbeit sei in den nächsten Jahren wichtig.

Dies unterstrich auch der Aspanger Feuerwehrkommandant Sepp Huber, der in wenigen Tagen sein 20-jähriges Jubiläum als solcher feiert: „Wir müssen die Jugendarbeit forcieren, denn wir brauchen zwar eine technische Ausrüstung auf modernstem Stand, aber auch Feuerwehrleute, die diese Geräte bedienen können.“ Huber blickte zudem auf die größten Meilensteine der letzten 150 Jahre zurück und nannte hier als größten das neue, moderne Feuerwehrhaus 2008. Besonders wichtig war ihm der Dank an seine Kameraden in Aspang: „Ihr seid das Rückgrat unserer Feuerwehr und ich bin stolz, Euer Kommandant zu sein.“

Bürgermeisterin Doris Faustmann unterstrich den hohen Stellenwert der heimischen Feuerwehr für die Gemeinde. „Unsere Kameraden sind immer für die Bevölkerung da, sind hoch angesehen und geschätzt.“ Besonders die Feuerwehrveranstaltungen seien „ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor, wenn ich alleine an das Böhmisch Mährische Blasmusikfestival denke, das tausende Besucher aus ganz Europa zu uns nach Aspang lockt und wo Feuerwehr, Gemeinde und Bevölkerung Hand in Hand arbeiten.“ Faustmann unterstrich das gelebte Miteinander und „die gute, wertschätzende, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, mit der man schon viele Projekte wie etwa kürzlich die Blackout-Vorsorge für das Feuerwehrhaus geschafft habe.

Im Rahmen der Jubiläumsfeier fanden auch Ehrungen statt. Das Ehrenzeichen des Landes NÖ für 40 Jahre Tätigkeit im Feuerwehrdienst erhielt Horst Polzer, für 50 Jahre gingen Ehrenzeichen an Reinhard Bleyer und Karl Polzer. Andreas Kollhofer, Dominik Putz und Herbert Paller erhielten die Verdienstmedaille in Bronze des Landesfeuerwehrverbandes, Horst Polzer, Martin Kölbel und Helmut Ertl die Verdienstmedaille in Silber. Das Verdienstzeichen in Bronze wurde Sebastian Huber, Marc Ziggerhofer und David Leitgeb überreicht, Andreas Fritz, Bernhard Luef und Andreas Leitner erhielten es in Silber. Eine Florianiplakette als Auszeichnung für ihr unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft und das Miteinander mit der Freiwilligen Feuerwehr erhielten Bürgermeisterin Doris Faustmann und Gemeindemitarbeiterin Brigitte Polzer.

Musikalisch umrahmt wurde die 150-Jahr-Feier von einer Abordnung der Marktkapelle Aspang, für das leibliche Wohl der Gäste sorgten Schülerinnen und Schüler der Tourismusschule Semmering.

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