+++ Sorge um Notfallversorgung im Mostviertel +++
Kritik an geplanter Umstrukturierung der Notarztversorgung in Niederösterreich – Regionale Politiker und Ärzte warnen vor massiven Einschnitten
Die geplanten Schließungen von Notarztstandorten (NEF) in Niederösterreich, insbesondere jener in Ybbs-Persenbeug, sorgen für heftigen Widerstand. Bei einer Pressekonferenz am heutigen Donnerstag in der Donau Lodge Ybbs sprachen sich Nationalratsabgeordneter Alois Schroll, gemeinsam mit mehreren Bürgermeistern und Vertretern des Roten Kreuzes, entschieden gegen die Umstrukturierung aus. Die Schließung des Standortes Ybbs-Persenbeug wurde dabei als besonders gravierend kritisiert.
Nationalratsabgeordneter Alois Schroll hob die historische Bedeutung des NEF-Standortes Ybbs-Persenbeug hervor, der 2008 gegründet wurde und seither eine entscheidende Verbesserung der notärztlichen Versorgung im Mostviertel gewährleistet. „Ich bin nicht GEGEN irgendjemanden, ich stehe heute hier, weil ich FÜR die Sache und die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger kämpfe. Der Standort Ybbs-Persenbeug ist ein zentraler Pfeiler für die Notfallversorgung der Region. Eine Schließung wäre ein schwerwiegender Fehler“, betonte Schroll eindringlich.

Auch die Bürgermeister Josef Leitner (Wieselburg), Ulrike Schachner (Ybbs an der Donau) und Gerhard Leeb (Persenbeug-Gottsdorf) meldeten sich zu Wort und bekräftigten die essentielle Bedeutung einer wohnortnahen Notarztversorgung. Sie berichteten von einer großen Verunsicherung und Ängsten unter den Bürgern in ihren Gemeinden bezüglich des möglichen Wegfalls der notärztlichen Versorgung.
Die politischen Vertreter wurden von drei Ärzten unterstützt, die ebenfalls ihre Besorgnis äußerten. Dr. Tarek Farahat, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes, verwies auf die beeindruckenden Zahlen: Der NEF-Standort Ybbs-Persenbeug verzeichnet weit über 1.000 Einsätze pro Jahr und betreut über 30 Gemeinden. Er appellierte dringend, dieses gut funktionierende System nicht zu zerstören und unterstrich die lebenswichtige Funktion für die Bevölkerung.
Ebenso kritisch äußerten sich Dr. Albert Reiter, Notarzt und Primar a.D., sowie Dr. Georg Csaicsich, Notarzt und Allgemeinmediziner a.D. Beide warnten aus ihrer langjährigen fachlichen und persönlichen Erfahrung vor den Konsequenzen einer Schließung. „Das ist ein riesen Rückschritt“, so Dr. Csaicsich, der es als unverantwortlich bezeichnete, was zukünftig von Sanitätern verlangt würde, sollten Notärzte nicht mehr in der jetzigen Form verfügbar sein.

Nationalrat Alois Schroll schloss die Pressekonferenz mit einem Appell an die Landesregierung, ihre Entscheidung zu überdenken und die geplante Schließung des Standortes Ybbs-Persenbeug zurückzunehmen. Die Dringlichkeit einer wohnortnahen und effizienten Notfallversorgung für die Bevölkerung müsse oberste Priorität haben.