Sie haben die grüne Welle erwischt? Schön für Sie. Meine subjektive Wahrnehmung steht ganz auf Rot. Egal, wo in NÖ eine Ampel montiert ist – sobald ich mich ihr nähere, springt sie auf Rot. Gefühlt stehe ich eine kleine Ewigkeit und warte auf das erlösende Grün.

Wie ferngesteuert vertreiben sich die meisten Autofahrer die stundenlange Rot-Phase mit dem sofortigen Griff zum Smartphone. Man scrollt, tippt, liest und schreibt – und plötzlich: das Hupkonzert vom Hintermann. Erstaunt darüber, dass es überraschend grün geworden ist, braucht der irritierte Lenker einen Moment, um in die Gänge zu kommen. Wieder Stress.

Die nächste Rot-Phase gehört dem „Internationalen Tag der Verkehrsampel“, der sich am 5. August zum 111. Mal jährt. 1914 wurde die erste elektrische Ampel in den USA montiert. Damals steuerte noch ein Polizist in einem Hütterl je nach Verkehrsaufkommen die Zeiten zwischen Rot und Grün.

Heute beträgt die normale Umlaufzeit 50 bis 75 Sekunden, mindestens 30 Sekunden, maximal 90 bis 120 Sekunden. Was könnte man in der Zeit der Rot-Phase alles anstellen? Der Griff zum Smartphone macht Stress. Man könnte tief durchatmen, ein paar Dehnungsübungen machen, den übrigen Verkehrsteilnehmern ein Lächeln schenken oder darüber sinnieren, warum dieser Tag ein guter ist.

Haben Sie Ideen? Bitte gerne – wie immer unter
fm.zagler@outlook.com.
Damit nicht nur die Ampel, sondern auch der Tag auf Grün springt.

Foto: © anhot auf pixabay

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