STark im Antritt

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AUTOTEST Ford Fiesta ST 1,5 EcoBoost

Wie immer wenn am Ex- oder Interieur eines Ford Testfahrzeuges die roten Buchstaben ST zu finden sind, sind wir bester Laune: denn dann hat das Ford-Performance-Team Hand angelegt und aus einem ansonsten braven Ford ein Spaßmobil mit Sportwagenqualitäten kreiert. Diesmal testeten wir ausführlich den Ford Fiesta ST mit 200 PS – und WIE!

In Performance Blau übernehmen wir den Fiesta, eine Farbe die den Sports Technology Fahrzeugen von Ford vorbehalten ist und auch hervorragend zum Dreitürer passt. Zweiflutiger Auspuff, Diffusor, üppiger Dachspoiler, Seitenschweller, eigens kreierte ST-Felgen, rote Bremssättel, schwarzer Kühlergrill im Wabendesign etc. deuten schon optisch an, wofür dieser Fiesta gebaut wurde – für besonders aktives Autofahren.

Im Innenraum ist natürlich ebenso recht „dunkle“ Sport- und Sachlichkeit angesagt, hier ist Flanieren weniger gefragt, schon eher flottes Weiterkommen. Straffe Recarositze, dank des optional eingebauten Winterpakets 2 auch beheizbar, empfangen uns. Vor uns gut ablesbare, aber klassische Zeigerarmaturen. Dazwischen befindet sich ein kleines Display, hier können via Bedientasten am 3-Speichensportlenkrad die Fahrdaten, Fahrmodus, Radiosender, etc. eingestellt bzw. abgelesen werden. Das Touchscreen mit 8-Zoll Monitor für Navigation & Co sitzt mittig oben auf der Mittelkonsole, die Bedienung ist wie bekannt logisch und einfach aufgebaut. Generell entspricht die Armaturenlandschaft dem Layout der schwächeren Fiesta-Brüder. Mit Ausnahme unserer Lieblingstaste zur Auswahl des Fahrmodus. Diese finden wir zwischen den Vordersitzen: mit jeweils einmaligem Drücken können die Fahrmodi von „Normal“ auf „Sport“ und wer will auf „Race Mode“ gestellt werden. Na klar, wir wählen nach dem Anlassen sofort den „Sport Mode“.

Kernig erwacht der Dreizylindermotor(!) mit einem Hubraum von nur 1,5 Litern – aber gewaltigen 200PS – aus dem Dornröschenschlaf. Im etwas unrunden Leerlauf brodelt es merklich in den Innenraum – genauso „lieben“ wir das. Jetzt wollen wir auch wissen, warum dieser Fiesta reihenweise Vergleichstests gewinnt und rollen los. Das 6-Ganggetriebe besitzt kurze Schaltwege, die Gänge lassen sich durch den sehr kurzen Schaltknauf leicht und exakt einlegen. Endlich kommen wir raus aus der Großstadt und geben Vollgas …wowww.

Der Fiesta geht richtig ab, egal welcher Gang, der Drehzahlbegrenzer bei 6500 U/min ist einen Wimpernschlag später erreicht. Wir schalten und die Power scheint kein Ende zu haben. Was dieser Motor mit knapp über 1200 kg Leergewicht anstellt ist genial. Beeindruckend aber auch der Durchzug aus untersten Drehzahlbereichen. Kein Turboloch, das Aggregat ist immer präsent und schiebt an. Schon ab knapp über 1000 U/min ist Kraft im Überschuss vorhanden, kein Wunder bei 290 Nm Drehmoment. Auf der Landstraße kann der kompakte Ford seine Qualitäten in punkto Fahrwerk und Fahrverhalten mit grandiosem Handling ausspielen. Gnadenlos umrundet der Fiesta ST jede Kurve, beschleunigt trotz Frontantriebs praktisch ohne Schlupf der Vorderräder. Hier sei der optionalen mechanischen Differenzial-Sperre gedankt, die Bestandteil des Perfomance-Paketes unseres Testwagens ist. Nur im „Race Track“ Mode, wenn alle elektronischen Helferlein pausieren – qualmt es auf Gaspedaldruck richtig. Zusammengefasst: Das straffe Fahrwerk, betörender Motorsound, die knackige Schaltung, bissige Bremsen – der Fiesta ST ist in seiner Klasse fast konkurrenzlos schnell. Die nackten Zahlen dazu: 100 km/h schafften wir in gestoppten 6,4 sec, der Vortrieb endet bei 232 km/h. Dennoch kann dieser Ford auch im normalen Autoalltag sehr gut bestehen. Im Modus „Normal“ gibt sich der Kölner dann grundsätzlich ziviler, weicher im Federungskomfort und leiser im Sound. Wenn sich zwei Erwachsene auf den hinteren Sitzplätzen des Dreitürers „eingefunden“ haben, sind auch im Fond die Platzverhältnisse akzeptabel. Der Kofferraum entspricht einem Fahrzeug der 4 Meter Liga, er besitzt 292 Liter Fassungsvermögen, bei umgeklappten Rücklehnen sogar bis zu 1.093 Liter. Beim Beladen gilt es allerdings eine niedrige Ladekante zu überwinden. Dieser Fiesta ST eignet sich sowohl als Heizer auf der Autobahn aber auch zum Cityflitzer für den tagtäglichen Einkauf.

Auch an der Tankstelle zeigt sich, warum die Ford Eco-Boost Motoren schon vielfach ausgezeichnet wurden: Der geringe Verbrauch pendelte sich zwischen 5,9 und 7,2 Liter Super ein!

Zuletzt noch ein kurzer Blick auf die Serien- und Sicherheitsausstattung des Fiesta ST: Überkomplett!

Fazit: Der Ford Fiesta ST ist der kompakte Sportler für die kleine Familie. Er ist qualitativ hochwertig und sparsam aber längs- und querdynamisch kaum „auszufahren“. Ein leistbarer Spaßmacher für jeden (All)tag, denn dieses große Kino kostet nur ab 24.150 €. Sehr empfehlenswert.

Fotos: slz

Technische Daten
Ford Fiesta ST
Hubraum 1.497 ccm
Leistung 147 kW/200 PS
Beschl. 0-100 km/h 6,5 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 232 km/h
Verbrauch komb. 6,5 l/100 km
CO2-Emission 158 g/km
Listenpreis Ford Fiesta ST ab 25.300 Euro
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