Erster verurteilter Zeuge Jehovas seit Kriegsbeginn im Jahr 2022

Am 27. Januar 2025 trat Witalij Krjuschenko eine dreijährige Freiheitsstrafe wegen Wehrdienst­verweigerung aus Gewissens­gründen an. Er ist der erste Zeuge Jehovas, der seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 aus diesem Grund inhaftiert wurde.

Bemerkenswerter­weise garantiert Artikel 35 der ukrainischen Verfassung Personen, die den Wehrdienst aus persönlicher Überzeugung verweigern, das Recht auf einen Zivildienst. Trotz dieses Verfassungsrechts wurde Witalij zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Darüber hinaus drohen derzeit über 700 Zeugen Jehovas in der Ukraine ähnliche Strafverfahren.

Witalij Krjuschenko mit seiner Frau Olha

Nachdem Witalij im April 2024 einen Einberufungs­bescheid erhalten hatte, bat er aufgrund seiner religiösen Überzeugung respektvoll darum, den Zivildienst durchführen zu dürfen. Dennoch wurde er im Juli 2024 wegen Wehrdienst­verweigerung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Witalij legte gegen die Entscheidung sofort ein Rechtsmittel ein, das vom Berufungsgericht Sumy jedoch zurückgewiesen wurde.

Witalij erzählt, was ihm dabei hilft, trotz dieser schwierigen Situation positiv zu bleiben: „Im Markusevangelium hat Jesus angekündigt, dass man seine Nachfolger vor Ortsgerichte bringen würde. Die aktuellen Ereignisse und der Krieg sind ein deutlicher Beweis dafür, dass wir in der von Jesus vorausgesagten Zeit leben. Was ich erlebe, lehrt mich, noch mehr auf Jehova (Eigenname Gottes) zu vertrauen.“

Mitglieder der Glaubensgemeinschaft sind gekommen, um Witalij und seiner Frau während seines Strafverfahrens im Juli 2024 beizustehen

Jehovas Zeugen weltweit beten für Witalij und alle anderen, die wegen ihrer neutralen Haltung mit einer Strafverfolgung rechnen müssen, und vertrauen darauf, dass der Gott der Bibel ihr Seufzen hören und sie führen und beschützen wird.

Fotos: jw.org

Kontakt:
Franz Michael Zagler
Tel: 0676/637 84 96
E-Mail: fm.zagler@outlook.com

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