Helmut Schwarzl (NÖ Spartenobmann Industrie, 1. Reihe, 2. v. l.) eröffnete die Informationsveranstaltung „Krisenresilienz für Unternehmen – Schwerpunkt Blackout“ in der Zentrale der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) in St. Pölten. Oberst Michael Lippert (Militärkommando NÖ), Verena Becker (WKÖ, 1. Reihe, v. l.), Thomas Feßl (WKÖ, 1. Reihe, r.), Gerald Führer (BC Consulting GmbH), Thomas Hauser (NÖ Zivilschutzverband) und Jürgen Schlögl (WKNÖ, 2. Reihe, v. l.) zählten zu den Experten, die unter der Moderation von Alexandra Hagmann-Mille (WKNÖ, 1. Reihe, 2. v. r.) zu diesem aktuellen Thema informierten.
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WKNÖ-Spartenobmann Industrie Helmut Schwarzl: „Ein Blackout oder ein Großstörung sind Szenarien, auf die sich die Wirtschaft gut vorbereiten muss.“

In Anbetracht der potenziellen Auswirkungen von Blackouts und Großstörungen auf die Wirtschaft betont die Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) die Notwendigkeit einer umfassenden Vorbereitung, um mögliche Schäden zu minimieren. „Für niederösterreichische Betriebe ist es enorm wichtig, dass sie auf ein mögliches Blackout-Szenario gut vorbereitet sind. Wenn man zum Beispiel mitten in der Produktion ist und plötzlich steht alles — wer kontrolliert dann, ob alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sind, ob nicht wer im Aufzug gefangen ist? Wer weiß, wie es weitergeht?“, erklärt Niederösterreichs Spartenobmann Industrie, Helmut Schwarzl.

Die WKNÖ stellt dafür einen Leitfaden mit dem Titel „Sicher bei Blackout“ zur Verfügung, der eine umfassende Checkliste für Präventionsmaßnahmen beinhaltet. Zudem bietet die Wirtschaftskammer geförderte Blackout-Beratungen an, um Unternehmen bei ihrer Vorbereitung zu unterstützen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, da trotz erheblicher Investitionen in die Versorgungssicherheit ein Blackout nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden kann. Verschiedene Risikofaktoren im europäischen Stromnetz, einschließlich Naturkatastrophen, machen eine proaktive Vorbereitung unerlässlich.

Schwarzl appelliert an die Unternehmer, sich auf den Ernstfall vorzubereiten: „Die wichtigsten Fragen wie ‘gibt es eine Notstromversorgung?’ und ‘wie kann ich weiterhin arbeiten, produzieren, verkaufen?’ betreffen alle Branchen. Im besten Fall sollte man Notfallpläne durchspielen, um optimal vorbereitet zu sein.“

Neue europäische Vorgaben NIS 2 und RKE erfordern zusätzliche Maßnahmen:

Um die Resilienz und die Reaktion auf Cybersicherheits-Vorfälle des öffentlichen und des privaten Sektors in der EU zu verbessern, müssen die EU-Mitgliedstaaten die Cybersicherheits-Richtlinie NIS 2 bis 17. Oktober 2024 umsetzen. Betroffene Unternehmen müssen geeignete Risikomanagementmaßnahmen für die Sicherheit ihrer Netz- und Informationssysteme treffen und unterliegen Meldepflichten. Zusätzlich soll mit der Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen (RKE) der Schutz kritischer Infrastruktur EU-weit gestärkt werden. Kritische Einrichtungen etwa aus dem Bereich der digitalen Infrastruktur, Wasser, Gesundheit oder Verkehr und Finanzinfrastruktur müssen in Zukunft relevante Risiken ermitteln, welche die Erbringung grundlegender Dienste erheblich beeinträchtigen können.

„Beide Regelungen bringen neue Anforderungen an die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen mit sich. Als Wirtschaftskammer informieren wir alle Unternehmen rechtzeitig, die von diesen beiden neuen EU-Vorgaben betroffen sind“, betont Helmut Schwarzl.

So bietet die WKNÖ über die Technologie- und Innovationspartner NÖ als Vorbereitung auf die Vorgaben aus der NIS 2-Richtlinie einen zu hundert Prozent geförderten Quickcheck an, in welchem Punkte wie Netzwerk- und Systemarchitektur, die Zugriffskontrolle und Benutzerverwaltung, aber auch das Schwachstellenmanagement von externen Expert:innen behandelt werden.

wko.at/noe und http://wko.at/noe/blackout

Fotocredit: Anja Grundböck

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